388520629-3
Originaltitel: Gugo le terrible, 1991
Aus dem Französsischen von Claudia Stein
Verlag: Elefanten Press
Kurzbeschreibung:
Seit Tagen scheinen die Menschen auf Guadeloupe kein anderes Gesprächsthema zu kennen als den Wirbelsturm Hugo, der auf die Insel zukommt. Michel hat keine Angst vor ihm, da er wohnt in einem fest gebauten Haus. Gitane, die Hausangestellte, macht aber große Sorgen. Die wackligen Hütten in ihrem Armenviertel halten nicht mal einem kräftigen Wind stand. Als dann der Sturm über die Insel hereinbricht, erleben die Bewohner die schlimmste Nacht, seit sie zurückdenken können. Und danach ist nichts mehr, wie es war. Auch Michel nicht
Über die Autorin:
Maryse Condé (*1937 in Guadeloupe) studierte Literaturwissenschaften an der Sorbonne in Paris und lebte danach viele Jahre in Westafrika. Zurück in Frankreich widmete sie sich dem literarischen Schreiben und der Wissenschaft. Nach Stationen als Universitätsdozentin in Paris, Berkeley und Maryland, wechselte sie 1995 an die Columbia University in New York. Seit der Gründung 1997 hatte sie den Vorsitz des Center for French and Francophone Studies bis zu ihrer Emeritierung 2002. Sie wurde vielfach ausgezeichnet, u.a. 1988 mit dem LiBeraturpreis. 2018 erhielt sie den New Academy Prize für Literatur. Maryse Condé lebt heute in New York und in Guadeloupe.
Mein Eindruck:
Maryse Conde, die Trägerin des alternativen Nobelpreis 2018, hat ein Jugendbuch über ein reales Ereignis in Guadeloupe 1989 geschrieben. Damals wütete ein tropischer Wirbelsturm, bekannt als Hurrikan Hugo.
Es ist die sensible Erzählstimme des 13jährigen Michel, der mit seinen Eltern und seinem Bruder ein relativ privilegiertes Leben in Guadeloupe hat, die das Buch bestimmt. Er schildert seine Eindrücke von der Stimmung und der Angst vor dem drohenden Sturm, den Vorbereitungen, wie Dächer abdecken und Kerzen und Gaslampen kaufen. Doch die Leute sind unsicher, ob der Sturm wirklich kommt, doch dann wird Alarmstufe 2 ausgerufen. Die Leute sollen die Häuser nicht mehr verlassen. Doch dann erhebt sich der große Sturm und hinterlässt Verwüstungen, die besonders die Armen treffen. Auch die Hausangestellte Gitane wird obdachlos.
Es ist ein geschickt gemachtes Jugendbuch, dass dem Thema gerecht wird, ohne in allzu viele Details zu gehen, damit das Buch zielgruppengerecht bleibt.