Todenhöfer Jürgen - Wer weint schon um Abdul und Tanaya?

  • Klapptext: Geschrieben November 2002


    Wer über der Rache die Gerechtigkeit aus dem Blick verliert, wer den einzelnen Menschen nicht mehr sieht, verspielt unsere Zukunft. Jürgen Todenhöfers Buch ist die brillante politische Analyse verfehlter, gefährlicher Strategien in einer Schlacht der Lügen. Ein spannendes, ein farbig erzähltes, ein menschliches Dokument. Und ein leidenschaftliches Plädoyer gegen sinnlose Kriege. (S. 223)


    Meine Meinung dazu:


    Ich kenne Jürgen Todenhöfer aus dem Fernsehen, als er noch vor dem Angriff auf den Irak sehr emontional gegen einen Krieg plädierte. In diesem Buch beginnt er mit dem Krieg in Afghanistan. Da er Land und Leute schon Jahre kennt, weiß er auch über die Hintergründe Bescheid. Er zeigt auf, wie Bin Laden seine Schachzüge macht, beschreibt die Entstehung der Taliban und zeigt immer wieder die Fehler des Westens und insbesondere der USA auf.


    In diesem Buch hofft er noch sehr, dass es nicht zu einem Angriff auf den Irak kommt, und er zeigt genau auf, warum Saddam Hussein nur wenig Möglichkeiten bleiben. Nicht alles was uns im Fernsehen "präsentiert" wurde, ist auch tatsächlich so wie es ist und gerade dieses Buch zeigt auch die andere Seite. "Durch 30 Tage Bomben könnte es zu 30 Jahren Terrorismus kommen". Wie wahr!


    Ein sehr aufschlussreiches Buch, das aber anders, als das von Michael Moore (Stupid white men) nicht sarkastisch und angreifend ist. Der Autor schreibt sachlich und belegt auch seine Behauptungen.


    Für jeden, der sich für das Thema interessiert ein Muss. Ich kann es wirklich nur empfehlen.

  • Habe es noch nicht gelesen, würde aber für ne Leserunde das Machwerk studieren.
    Im Prinzip bin ich auch der Klappentextmeinung: Afghanistan war unsinnig, Beseitigung des Saddamregimes war dringend notwendig. (wobei die Folgenabschätzung gerade im Irak peinlich daneben lag - was in Afghanistan abging und -geht war detailliert vorhersehbar)


    Abgesehen davon halte ich Todenhöfer für einen Spinner, einen wirren Geist, Polemiker, durchaus mit bösartigen Tendenzen.
    Wenns der Wissenschaft dient, lese ich aber auch dieses.

  • Humpenflug


    Wie bzw. durch was kommst du darauf, dass Totenhöfer ein Spinner mit wirrem Geist ist? Gerade in diesem Buch zeigt er, anders wie andere Autoren, dass er nicht bösartigt ist und seine Aussagen belegt er sehr genau. Er zeigt realistisch und mit Beweisen auf, dass der Krieg in Afghanistan durch anderes, klügeres Verhalten nicht hätte sein müssen.


    Daher würde mich schon interessieren, wie du zu dieser Meinung kommst.

  • also ich habe jetzt die Hälfte des Buches gelesen und es fesselt mich leider noch nicht so wie erwartet. Drachenläufer hat mich viel stärker in seinen Bann gezogen. Aber vielleicht ändert sich das ja noch...


    LG Luthien