Jan Brandt: Der magische Adventskalender
DuMont Buchverlag 2018. 208 Seiten
ISBN-10: 3832183574
ISBN-13: 978-3832183578. 22€
Verlagstext
Es ist Winter in Ravenhagen. Die Bewohner der kleinen Stadt sind schon früh unterwegs, alles wuselt aufgeregt durch die Gassen. Ein Tag wie jeder andere, denkt Jonas Klaasen beim Blick aus dem Fenster. Jonas ist zu schüchtern, zu melancholisch, um in die vorweihnachtliche Begeisterung der anderen einzustimmen. Als er aber vor die Tür tritt, um in die Schule zu gehen, ändert sich alles. Er findet einen Kasten aus Ebenholz, der sich Ebene für Ebene aufklappen lässt: ein Adventskalender. Doch seltsamerweise lassen sich seine Türchen nicht öffnen. Jonas entdeckt, dass die darauf abgebildeten Zahlen und Zeichen Hinweise enthalten – auf Bewohner Ravenhagens, mit deren Hilfe wahre Schätze zum Vorschein kommen. Der magische Adventskalender schickt Jonas auf eine abenteuerliche Reise, an deren Ende er nicht nur viele neue Freunde gewonnen, sondern auch das Geheimnis seiner Familie entschlüsselt haben wird.
›Der magische Adventskalender‹ ist eine Weihnachtsgeschichte, wie nur Jan Brandt sie zu erzählen vermag: mit einer zauberhaften Verbindung zwischen dem Leichten und dem Abgründigen, Fantasie und Wirklichkeit. Daniel Fallers wunderbare Illustrationen ergänzen die Geschichte auf kongeniale Weise.
Der Autor
Jan Brandt, geboren 1974 in Leer (Ostfriesland), studierte Geschichte und Literaturwissenschaften in Köln, London und Berlin und besuchte die Deutsche Journalistenschule in München. Sein Roman ›Gegen die Welt‹ (2011) stand auf der Shortlist des Deutschen Buchpreises und wurde mit dem Nicolas-Born-Debütpreis ausgezeichnet. Außerdem erschien ›Tod in Turin‹ (2015) und ›Stadt ohne Engel‹ (2016).
Inhalt
In der Vorweihnachtszeit findet Jonas ein Kästchen aus Ebenholz mit allerlei Türen, das sich als Adventskalender entpuppt. Bewohnt wird der ungewöhnliche Adventskalender von Herrn Oppermann, einem Wichtelmännchen. Jedes Türchen trägt ein Symbol, das auf exakt einen Einwohner des kleinen Ortes Ravenhagen hinweist. Der Zehnjährige muss das Symbol zuordnen und die Person bitten, ihm behilflich zu sein. Nur die zum Symbol passende Person kann das Türchen öffnen und damit einen Buchstaben freigeben, den Jonas benötigt, um das Rätsel des Kästchens zu lösen. Nicht immer führt die Begegnung mit seinen Informanten Jonas weiter, manchmal stellen sich auf seinem Weg auch neue Rätsel. Jonas sucht Lehrer, Handwerker und Ladenbesitzer auf, die direkt aus der Winkelgasse der Potter-Epoche zu stammen scheinen. In Ravenhagen gibt es noch einen Uhrmacher, eine Schneiderin, eine Parfümerie, einen Imker, aber auch eine jugendliche Punkerin und eine Lehrerin die ihre Schüler ermahnt, ihre Fantasie zu zügeln und sich nur an die Fakten zu halten. Jonas bewegt sich in einer Welt, die viele Menschen sich erträumen, die jedoch nur existieren kann, wenn wir unsere Einkäufe in den kleinen Geschäften der Stadtzentren erledigen und sie nicht nur als Kulisse im Film bewundern … Wenn ich in der Adventszeit inhabergeführte Fachgeschäfte stärker ins Bewusstsein rücken wollte, würde ich einen ähnlichen Adventsweg entwickeln, wie Jonas ihn in dieser zeitlosen Geschichte beschreitet.
Fazit
Eine Weihnachtsgeschichte für Jung und Alt, in der Jonas lernt zu verzichten und seinen Vater aus einem unerwarteten Blickwinkel zu sehen.
9 von 10 Punkten