Romane aus Norwegen - Norwegen wird Gastland der Frankfurter Buchmesse 2019

  • Cecilie Enger: Die Geschenke meiner Mutter

    Schon lange fürchtete Cecilie sich vor diesem Tag: ihre an Alzheimer erkrankte Mutter kommt nicht mehr allein zurecht und muss ins Pflegeheim. Beim Ausräumen des Elternhauses findet die Tochter in einer Schublade ein Bündel Zettel, auf denen die Mutter über vierzig Jahre gewissenhaft alle Weihnachtsgeschenke notiert hat, die in der Familie ausgetauscht wurden. An diese umsichtig ausgewählten Gaben sind Cecilies Erinnerungen an geliebte Menschen geknüpft, deren Leben aus der Vergangenheit auftauchen und so erzählt der Roman die wechselvolle Geschichte einer bürgerlichen Familie über ein Jahrhundert.

    Ein selten schönes, Trost spendendes Buch über die Vergänglichkeit, über die Liebe einer Tochter zu ihrer Mutter, die Kraft der Familie und über die Freude, die Schenken bereitet.


    -> Eulenrezi




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  • Ich ergänze die Autoren Tomas Espedal und Karl Ove Knausgård, wenn letzterer auch weniger durch seine Erzählungen bekannt wurde.


    Norwegen als Gastland finde ich mäßig spannend. Auch wenn die Überlegungen schon Jahre zurückliegen, so erscheint dieses Land als sichere Bank in Zeiten, in denen Leserschwund beklagt wird.

    Viele Übersetzungen liegen schon vor und eine treue Fangemeinde norwegischer Literatur wird für Verkaufszahlen sorgen.

    Ich hätte mir ein afrikanisches Land/eine afrikanische Ländergemeinschaft oder ein südamerikanisches Land als Gastland gewünscht und den Mut zu vielen Übersetzungen. Insgesamt schade, dass auf Bewährtes gesetzt wird.

  • Ich hätte mir ein afrikanisches Land/eine afrikanische Ländergemeinschaft oder ein südamerikanisches Land als Gastland gewünscht


    Keine Sorge. Chimamanda Ngozi Adichie bekommt nächstes Jahr den Literaturnobelpreis und Nigeria wird 2020 Gastland. :wave


    Bis dahin schwelgen etliche Fans in Fjord-Romantik und die Branche verkauft Bücher, das ist doch nicht schlimm.

  • Nadezha, vielleicht bin ich auch übersättigt. Hier im Norden Deutschlands tauchen regelmäßig norwegische Autoren zu Lesungen auf, in Hamburg veranstaltet das Literaturhaus alle zwei Jahre Nordische Literaturtage und wenn ich eine Buchhandlung betrete, stolpere ich zwangsläufig über Berge norwegischer Toter, natürlich nur literarisch. Mit den Norwegern verhält es sich mittlerweile wie mit den Isländern. Jeder schreibt, doch nicht jeder schreibt gut.

  • Soweit ich das weiß, ist Kanada 2020 Gastland. :wave

    Dass Nigeria Gastland wird, war ein auf Salonlöwins Beitrag bezogener Scherz. :wave


    Wobei ich es an sich sehr schön fände, wenn es sich irgendwann bald bewahrheiten würde. Nigeria wäre ja immerhin ein afrikanisches Land mit einigen lebenden literarischen Größen.

    Dass Adichie den nächsten Nobelpreis bekommt, raunt meine Kugel ganz unbeirrt. Mal schauen, ob sie dafür im Sognefjord landet. :grin

  • Eskaliere ruhig. :biene

    Zeitgenössische Romane, weniger Liebesgedöns, sind mir recht.

    :gruebel Schade, bei Norwegen fällt mir halt als erstes die Bücher von Berte Bratt ein - das ist eben Liebesgedöns, heile Welt, Happy End mit minimaler Gesellschaftskritik. :umschau

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    Von den vielen Welten, [...] ist die Welt der Bücher die größte. (Hermann Hesse)


    :lesend U. T. Bareiss: Green Lies - Tödliche Ernte

  • Lars Mytting - Fyksens Tankstelle


    »Du hast keine Kunden, du hast einen Fanklub«, sagt Åge Rudi über die Tankstelle seines Freundes Erik Fyksen. Klar, es gibt weder ein Bistro noch eine gigantische Waschanlage wie bei der Konkurrenz, und das Sechzigerjahre-Design, in dem Eriks Freundin die alte Tankstelle stilecht renoviert hat, bevor sie ihn verließ, ist auch nicht jedermanns Sache. Dafür weiß Erik alles über die Autos, die er liebevoll repariert, und kann für das ungewöhnlichste Modell Ersatzteile besorgen. Nur dumm, dass die Landstraße begradigt werden soll und bald nicht mehr an seiner Tankstelle ­vorbeiführen wird. Erik will sich nicht kampflos ergeben, doch seine Pläne werden von seinem alten Rivalen Harald durchkreuzt. Der hatte ihm schon damals seine erste große Liebe ausgespannt, die schweigsame Tora mit den blauschwarzen Haaren, die Erik einfach nicht vergessen kann.



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    Leider im Moment nur noch antiquarisch ...

  • Toril Brekke - Linas Kinder


    Mit 17 Jahren begegnet Lina dem zwölf Jahre älteren Anton, der in einer Mittsommernacht am Fjord zum Tanz aufspielt. So beginnt die Geschichte einer Spielmannsfamilie, die Toril Brekke. Literaturpreisträgerin und PE -Prästdentln aus Norwegen, über mehrere Generationen hinweg erzählt. Meisterhaft versteht sie es, die Fäden der einzelnen Lebensgeschichten in der Hand zu behalten und miteinander zu verknüpfen, so dass vor den Augen des Lesers das vielschichtige Panorama einer Familie, aber auch eines Landes entsteht.



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    Toril Brekke hat auch mehrere Romane über norwegische Amerika-Auswanderer geschrieben:

    Für immer, deine Agnes

    Die Reise nach Westen

    Elises Traum

  • Ein historischer Roman, den ich vor vielen jahren gelesen habe und er mich sehr beeindruckt hat


    "Sara" von Toril Brekke

    Sara - Mutter und Tochter eint nicht nur der Name. Gemeinsam müssen die beiden Frauen im Norwegen des 19. Jahrhunderts um ihre Eigenständigkeit kämpfen, sich gegen die Willkür der Männer stemmen und die Zumutungen der Gesellschaft ertragen. Ein schweres Leben ist es mitunter, aber stets gelingt es den beiden Saras, ihre Würde zu wahren.

    »So hart Saras Romanwelt ist, so gern macht man es sich mit ihr auf dem Sofa gemütlich.« (Brigitte)

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    LG Ingeborg

  • Linn Ullmann, geboren in Oslo, möchte ich nennen.


    Diese jahr erschien ihr autobiographisch gefärbtes Buch Die Unruhigen. sehr gelungen!


    Kurzbeschreibung:

    Als sie zum ersten Mal nach Hammars kam, war sie ein knappes Jahr alt und ahnte nichts von der großen und umwälzenden Liebe, die sie dorthin geführt hatte. Im Grunde waren es drei Lieben.

    Vater und Tochter sitzen mit einem Aufnahmegerät zwischen sich zusammen. Ihr Plan lautet, das Altern in einem Buch zu dokumentieren, das sie gemeinsam schreiben wollen. Als sie ihn endlich in die Tat umsetzen wollen, hat das Alter ihn in einer Weise eingeholt, die ihre Gespräche unvorhersehbar und unzusammenhängend macht.

    "Die Unruhigen" ist ein genreüberschreitender Roman über ein Kind, das es nicht erwarten kann, erwachsen zu werden, und Eltern, die am liebsten Kinder sein wollen, über Erinnerungen und Vergessen und die vielen Geschichten, die ein Leben ausmachen.

    Die Unruhigen