Flucht aus den Bambusgärten - Alice Ekert-Rotholz

  • Kurzbeschreibung:
    Zwei Deutsche, ein Engländer und ein laotischer Prinz treffen sich als Fremdenlegionäre in den Wirren des französischen Indochina-Krieges. Als ihre Niederlage in Dien Bien Phu abzusehen ist, beschließen sie zu fliehen und machen sich auf den Weg in ihre jeweilige Heimat. Doch ihre Zukunft soll sie aus unterschiedlichen Gründen wieder nach Ostasien bringen...


    Über die Autorin:
    Alice Ekert-Rotholz, am 5.9.1900 in Hamburg als Tochter eines britischen Vaters und einer deutschen Mutter geboren, lebte von 1939-1952 in Bangkok. Nach Hamburg zurückgekehrt, war sie journalistisch für Funk und Presse tätig. 1954 erschien ihr erster Roman „Reis aus Silberschalen“, der sie schnell bekannt machte. 1959 siedelte sie zu ihrem ersten Sohn nach London über, wo sie 1995 starb.


    Meine Meinung:
    Während der meisten französischen Kolonialkriege kam auch die Fremdenlegion zum Einsatz, doch in der Schlacht um Dien Bien Phu 1954 in Vietnam wurde ihr ihre größte Niederlage beigebracht, die auch das Ende der Kolonialzeit Frankreichs in Vietnam bedeutete. Im Anschluss daran wurde auf der Genfer Konferenz die Teilung Vietnams beschlossen.
    Soweit die historischen Fakten und damit Hintergrund für diesen Roman von Alice Ekert-Rotholz. Realistisch und lebendig erzählt sie die Geschichte von vier Fremdenlegionären, wie sie unterschiedlicher nicht hätten sein können, die jedoch das gemeinsame Ziel, die Flucht aus dem Hexenkessel von Dien Bien Phu, verbindet. Die Erzählweise ist am Anfang gewöhnungsbedürftig, denn Ekert-Rotholz schreibt, wie man denkt, d.h. Gedankenblitze oder konfuses Nachdenken werden auch ebenso beschrieben, z.B. mit Satzfetzen oder einzelnen Wörtern.
    Die Schicksale der zufällig durch die Legion miteinander verbundenen Männer verfolgt der Leser bis ins Jahr 1980, wobei parallele Handlungsstränge teilweise nacheinander aus verschiedenen Blickwinkeln erzählt werden.
    Besonders gut gefallen hat mir, dass die Figuren in diesem Roman nie nur gut oder böse sind, sondern dass jede einzelne Figur in zahlreichen Facetten gezeichnet wird und so noch realistischer erscheint. Auch wenn es vielleicht ein bisschen viele Zufälle im Laufe der fast 30 Jahre sind, die der Roman umspannt, und die das Leben der 4 ehemaligen Legionäre miteinander verweben, so ist doch etwas Wahres daran: Man trifft sich immer zweimal im Leben.