'Willkommen in Wellville' - Seiten 100 - 220

  • Ich bin jetzt mit dem 2. Abschnitt durch und finde das Buch immer noch amüsant und sehr unterhaltsam. Ich habe nur im Moment keine Idee, was ich hier in der Runde dazu schreiben könnte außer einer Inhaltsangabe und das mag ich nicht so. Deshalb warte ich mal ab, ob euch etwas mehr einfällt.

    Den zweiten Erzählstrang rund um Charlie Ossining finde ich noch nicht ganz so interessant. Ich finde ihn ziemlich naiv und geradezu prädestiniert dafür, immer und immer wieder auf Betrüger hereinzufallen.

    Aus Eleanor werde ich nicht ganz schlau. Erst lässt sie ihren Will zu Werbezwecken für das San in aller Öffentlichkeit auflaufen, dann möchte sie plötzlich doch ein Kind von ihm. Irgendwie haben alle dort ganz schönen einen an der Klatsche. Witzig fand ich, wie Will ihr mithilfe von Schwester Graves den Spiegel vorgehalten hat und sie plötzlich eifersüchtig wurde.
    Mal sehen, welche Nahrung Will nach der Milchkur zu sich nehmen darf.

  • Und ich bin mitten im zweiten Abschnitt (hoffe, später noch weiterlesen zu können) - und es geht mir ähnlich wie Saiya. Viel zu schreiben fällt mir momentan nicht ein. Ich staune über die detaillierten Schilderungen der Untersuchungen, ich bedaure Will Lightbody und bin gespannt, wie sich der Mann entwickeln wird. Und ob er fähig wird, sein Leben selbst in die Hand zu nehmen.

    Und hoffentlich überwindet er seine Vernarrtheit in Eleanor. Sie wirkt auf mich extrem egozentrisch und kaltherzig.


    Und der Preis für den naivsten Charakter geht eindeutig an Charlie Ossining. Die Schilderung seiner Odyssee an ersten Abend in Battle Creek hat mir fast körperliche Schmerzen bereitet. Falls er als Geschäftsmann nicht scheitern sollte, wäre das für mich eine Riesenüberraschung. Wer solche Freunde hat wie Bender, der kann sich die Feinde ersparen.


    Oh, nun habe ich doch etwas zu schreiben gewusst :)

    Kinder lieben zunächst ihre Eltern blind, später fangen sie an, diese zu beurteilen, manchmal verzeihen sie ihnen sogar. Oscar Wilde

  • Du miiten im Abschnitt, ich schon fertig und das gleiche Fazit des Gelesenen. :lache


    Bei den detaillierten Schilderungungen der Behandlungsmethoden an Will habe ich mich gefragt, wieviel den Tatsachen entspricht oder ob Boyle hier bewusst übertrieben hat.

  • Den zweiten Erzählstrang rund um Charlie Ossining finde ich noch nicht ganz so interessant. Ich finde ihn ziemlich naiv und geradezu prädestiniert dafür, immer und immer wieder auf Betrüger hereinzufallen.

    Das geht mir auch so. Ich überlege immer noch, wie sich die Stränge zusammenfügen...das kommt noch, im dritten Abschnitt. Allerdings bin ich immer wieder etwas erleichtert, wenn es wieder um Will und Eleanor geht, die mich sehr gut unterhalten.

    Spannend finde ich, dass Dr Kelloggs Adiptivsohn George, der Missratene, vielleicht der neue Geschäftspartner wird...


    Aus Eleanor werde ich nicht ganz schlau. Erst lässt sie ihren Will zu Werbezwecken für das San in aller Öffentlichkeit auflaufen, dann möchte sie plötzlich doch ein Kind von ihm.

    Ich weiß nicht, ob E. vielleicht schon viel zu weit von Will entfernt ist...Ich gebe den Beiden keine große Chance mehr. Sie turtelt ständig mit ihrem Dr. rum. Will ist ihr erst zu krank, sie muss es wissen, sie hat ihn ja krank gemacht, dann will sie plötzlich wieder ein Kind von ihm...Vielleicht gut, dass es nicht klappt und er versagt.

    Deshalb warte ich mal ab, ob euch etwas mehr einfällt.

    Mich amüsieren und interessieren die Heilmethoden, die Joghurteinläufe:yikes, die Stromtherapien=O, die Milchdiät mit 120 ml aller 15 min und nachts jede Stunde:uebel

  • Den zweiten Erzählstrang rund um Charlie Ossining finde ich noch nicht ganz so interessant. Ich finde ihn ziemlich naiv und geradezu prädestiniert dafür, immer und immer wieder auf Betrüger hereinzufallen.

    Der Teil rund um Charlie hat etwas Spalstickhaftes. Doch, ich finde ihn ebenfalls interessant, insbesondere die Frühstücks-Schlachten, die in Kelloggs-Valley geschlagen werden. Der Kampf um das schnelle Geld, das gab es wohl schon immer.

    dann möchte sie plötzlich doch ein Kind von ihm.

    Sie möchte eine Tochter. :grin Da tat mir der gute Will schon etwas leid, das hätte er bestimmt nicht hinbekommen. Auch die Szene fand ich brüllend komisch.

    Mal sehen, welche Nahrung Will nach der Milchkur zu sich nehmen darf.

    Ich hasse Milch. Mir wird schon bei der Vorstellung so was von schlecht und bekomme Gänsehaut. :uebel

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Spannend finde ich, dass Dr Kelloggs Adiptivsohn George, der Missratene, vielleicht der neue Geschäftspartner wird...

    Diese Person finde ich sehr interessant und hoffe, dass er noch mehr Raum im Roman bekommt.

    Ich weiß nicht, ob E. vielleicht schon viel zu weit von Will entfernt ist...Ich gebe den Beiden keine große Chance mehr. Sie turtelt ständig mit ihrem Dr. rum. Will ist ihr erst zu krank, sie muss es wissen, sie hat ihn ja krank gemacht, dann will sie plötzlich wieder ein Kind von ihm...Vielleicht gut, dass es nicht klappt und er versagt.

    Ich finde an dieser Ehe interessant, wie sich die Beziehung ändert, wenn ein Partner fanatisch von einer Idee besetzt ist und der andere quasi abgehängt wird. Ich glaube auch nicht, dass die beiden noch eine Zukunft haben, hatten sie vielleicht nie. Dass Will während Eleanors Abwesenheit so in die Alkoholsucht verfallen ist, zeigt ja auch, dass er sie nicht nur liebt, sondern vergöttert und total idealisiert. Das ist keine gute Grundlage für eine Beziehung.

    Will ist schon auch selbst schuld an seiner Lage.

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Ich bin jetzt mit dem 2. Abschnitt durch und finde das Buch immer noch amüsant und sehr unterhaltsam. Ich habe nur im Moment keine Idee, was ich hier in der Runde dazu schreiben könnte außer einer Inhaltsangabe und das mag ich nicht so. Deshalb warte ich mal ab, ob euch etwas mehr einfällt.

    Geht mir ähnlich. Eigentlich hätte ich dieses Buch schon lange lesen sollen, aber dann wäre mir ja die Leserunde entgangen.

    Mal sehen, welche Nahrung Will nach der Milchkur zu sich nehmen darf.

    Ich muss zugeben, diese Milchkurgeschichte fand ich noch ekliger als die Sache mit den Einläufen. Ich glaube, ich habe seit meiner Kindheit nicht mehr Milch pur getrunken, nur im Kaffee oder Müsli.

  • Ich finde an dieser Ehe interessant, wie sich die Beziehung ändert, wenn ein Partner fanatisch von einer Idee besetzt ist und der andere quasi abgehängt wird. Ich glaube auch nicht, dass die beiden noch eine Zukunft haben, hatten sie vielleicht nie.

    Fanatismus ist immer ein Problem bei der Interaktion mit nicht oder anders fanatischen Menschen.


    Grundsätzlich scheint mir das aber eine sehr moderne Sicht auf eine Ehe zu sein. Liebesehen sind ja auch etwas eher neues, auch zu dem Zeitpunkt wurden viele Ehen aus praktischen Gesichtspunkten geschlossen und auch aufrecht erhalten, wenn die Beziehung eigentlich kaputt war. Lieber aus einer bestehenden Ehe heraus andere Beziehungen unterhalten, als die Schande einer Scheidung zu akzeptieren - wobei ich nicht mal genau sagen kann, ob sie rechtlich für die beiden überhaupt möglich gewesen wäre.

  • Ich finde an dieser Ehe interessant, wie sich die Beziehung ändert, wenn ein Partner fanatisch von einer Idee besetzt ist und der andere quasi abgehängt wird. Ich glaube auch nicht, dass die beiden noch eine Zukunft haben, hatten sie vielleicht nie. Dass Will während Eleanors Abwesenheit so in die Alkoholsucht verfallen ist, zeigt ja auch, dass er sie nicht nur liebt, sondern vergöttert und total idealisiert. Das ist keine gute Grundlage für eine Beziehung.

    Will ist schon auch selbst schuld an seiner Lage.

    Natürlich hat Will auch Schuld,immerhin hat er zur Flasche gegriffen, ist um die Häuser gezogen, hat seine Frau allein zu Hause gelassen. Aber das war, bevor E. sich der ganzheitlich-vegetarischen Lebensweise nach Kellogg verschrieben hat. Will ist kein stärker Typ. Er ist ein Suchttyp, ob das nun seine von ihm vergöttert Frau oder den Alkohol oder die ihm untergejubelten Drogen betrifft. Der Eine kann mit so etwas umgehen, ohne süchtig zu werden, der Andere nicht, wie Will.

    Liebe will mich das zwischen den Beiden auch nicht nennen. Sie will versorgt sein oder kennt es halt nicht anders und er möchte nicht allein sein und sieht erstmal verblendet nur ein Idealbild. Beider erwarten etwas völlig anderes vom Ehepartner und kommunizieren es aber nicht. Vielleicht waren die Ehen damals oft so. Grauenhaft!

  • Liebe will mich das zwischen den Beiden auch nicht nennen. Sie will versorgt sein oder kennt es halt nicht anders und er möchte nicht allein sein und sieht erstmal verblendet nur ein Idealbild. Beider erwarten etwas völlig anderes vom Ehepartner und kommunizieren es aber nicht. Vielleicht waren die Ehen damals oft so. Grauenhaft!

    Ich finde schon, dass Will seine Frau liebt. Er denkt schon auch sehr liebevoll von ihr.

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Auch mich hat die Milchkurgeschichte geekelt. Schon der Anblick von Milch verursacht mir Gänsehaut. Milch ist gesund - für Kälber.

    Aber Will ist wohl so ein Charakter, dem man alles sagen muss und der dann willenlos gehorcht.

    Kinder lieben zunächst ihre Eltern blind, später fangen sie an, diese zu beurteilen, manchmal verzeihen sie ihnen sogar. Oscar Wilde

  • Auch mich hat die Milchkurgeschichte geekelt. Schon der Anblick von Milch verursacht mir Gänsehaut. Milch ist gesund - für Kälber.

    Aber Will ist wohl so ein Charakter, dem man alles sagen muss und der dann willenlos gehorcht.

    Ich glaube, dass es Will so schlecht geht, dass er erstmal alles tun würde. Es ist ja auch nicht so, dass sie ihm viel Wahl lassen würden. So schnell, wie er die ersten Klistiere intus hatte, könnte er gar nicht widersprechen. Einen großen Einfluss auf seine Fügsamkeit hat vielleicht auch Sr. Graves Gegenwart, der er weder Kummer bereiten noch missfallen will.

  • So, den zweiten Abschnitt habe ich gerade beendet und während des Lesens fiel mir auf, dass es bestimmt wunderbar als Hörbuch funktioniert. Allerdings möchte ich jetzt nicht noch mal umschwenken, denn erst hatte ich es ja als Buch gekauft, bin zum EBook über gegangen und dann als Hörbuch? Nee :lache


    Ich finde auch ziemlich schwierig dazu was zu schreiben. Nicht, weil es mir nicht gefällt, ganz im Gegenteil, irgendwie passiert nicht so wahnsinnig viel.


    Die Szenen mit Charlie Ossining finde ich großartig :lache Er tut mir echt leid und ich frage mich wirklich, wohin das noch führt. Aber als er mit dem Jungen und dem Koffer auf dem Rücken in seine Unterkunft marschiert ist, war ich kurz etwas schadenfreudig, weil er ja vorher so weltmännisch getan hat. Warum er sich den Aufenthalt so von Bender bestimmen lässt, hab ich auch nicht wirklich verstanden.


    Tja, und das Wort Sanatorium ist bei mir unverzüglich in den Wortschatz eingezogen habe ich Anfang der Woche bemerkt :S Die Praktiken da finde ich äußerst fragwürdig. Dr Kellogg kommt mir vor wie ein Guru. Ich werde nie mehr mit Genuss etwas von Kelloggs essen können.


    Ach und auf Georges Entwicklung bin ich auch sehr gespannt.

  • In vielen Szenen möchte ich Regenfisch zustimmen: es hat etwas slapstickhaftes. Mein Mann wundert sich öfter, was ich da wohl gerade lese, das mich gelegentlich so begeistert.


    Ich lese das Buch zum zweiten Mal, ich habe es 94 oder 95 schon gelesen, war damals gar nicht so angetan. Inzwischen habe ich auch Bücher von Hiaasen kennengelernt und kann Boyle sehr viel mehr schätzen. Zumal ich auch mehr von ihm gelesen habe.


    Das ganze Buch erscheint mir wie eine einzige, irrsinnige Groteske, in der Boyle aktuelle Dinge aufnimmt, sie in ein passendes Gewand hüllt und gnadenlos auf die Spitze treibt. Ich fürchte, ich werde mich da bis zum Ende wiederholen.


    Wie Menschen, zweifellos gutgläubig und ein wenig naiv, ausgenommen werden, das schildert er im zweiten Leseabschnitt wirklich großartig. Charlie zu beobachten tut teilweise richtig weh.

    Und dieses Sanatorium - unglaublich!