'Willkommen in Wellville' - Seiten 320 - 389

  • Ich frage mich trotz allem, warum die Patienten alle so verrueckt nach ihm sind. Er ist ja nicht mal besonders freundlich. Ja, er glaubt, er waere freundlich, aber ich denke, dass man ihn durchschauen koennte, wenn man mal genauer hinsieht.

    Vielleicht hatte er eine besondere Ausstrahlung oder konnte die Leute einfach mit flammenden Reden von seinen Ideen begeistern. Irgendwie war er ja mit einem "Gesundheitstempel" eine Art Vorreiter oder Visionär der heutigen Wellness-Temple.

    Auf den Bildern, die man bei Google findet, sieht er weder verbissen noch unterernährt aus, eigentlich ganz sympathisch. Der echte Kellogg zumindest. ;)

    Die Insassen des Sans waren auch sehr empfänglich für seine Ideen. Es gehören immer zwei Seiten dazu.

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Ich frage mich trotz allem, warum die Patienten alle so verrueckt nach ihm sind. Er ist ja nicht mal besonders freundlich. Ja, er glaubt, er waere freundlich, aber ich denke, dass man ihn durchschauen koennte, wenn man mal genauer hinsieht.

    Genau so funktioniert das mit den Gurus. Kellogg ist eine Art Heilsbringer für die Verzweifelten, das sehe ich genau so wie Regenfisch.

    Da scheint jemand die absolute Lösung zu haben. Wenn man verzweifelt genug ist, hinterfragt man das wohl nicht.

  • Vielleicht hatte er eine besondere Ausstrahlung oder konnte die Leute einfach mit flammenden Reden von seinen Ideen begeistern. Irgendwie war er ja mit einem "Gesundheitstempel" eine Art Vorreiter oder Visionär der heutigen Wellness-Temple.

    Auf den Bildern, die man bei Google findet, sieht er weder verbissen noch unterernährt aus, eigentlich ganz sympathisch. Der echte Kellogg zumindest. ;)

    Die Insassen des Sans waren auch sehr empfänglich für seine Ideen. Es gehören immer zwei Seiten dazu.

    :write

    Und das ist ja auch nichts Neues. Solche Menschen gab es schon immer und wird es immer geben und zwar auf beiden Seiten, "Anführer/Gurus" und "Anhänger/Fans".

    Dieser gesellschaftliche Spiegel, den Boyle uns Leserinnen vorhält bzw. zum Hauptthema des Buches macht, macht für mich das Buch aus und gefällt mir sehr.

  • Die Herstellung dieser Frühstücksflocken kann einem wirklich die Lust auf solches Zeugs austreiben - wenn ich es denn essen würde. Charlie ist einfach zu dämlich!


    Ich glaube, es gibt einfach Menschen, die sich zu allem möglichen bringen lassen, wenn es ihnen nur überzeugend vermittelt wird. Selbst heutzutage - denkt nur an die gruseligen Nachrichten von angeblichen Krebs-Wunderheilern. Da gehen Leute hin.

    Und Radium hielt man für unschädlich, wenn nicht gar gesund. Habe ich doch die Tage einen Bericht gesehen, über Frauen, die auf Uhrenblättern mit radiumhaltiger Farbe die Ziffern gemalt haben. Und die Pinsel immer abgeleckt haben, damit sie flexibler waren.

    Nach einer Weile hat man sich dann gewundert.

    Schlimm. Aber man wusste es einfach nicht besser.

  • Ich denke, die Dinge, die man nicht sieht oder denen man das Gift nicht ansieht, sind die gefährlichsten! Und du hast Recht, dafür gibt es auch heute noch genug Beispiele...Vielleicht muss auch nur die Not/ Verzweiflung groß genug sein, und man glaubt alles, greift nach jedem Strohhalm.