Auf falschen Fährten - The Naturalist - Andrew Mayne

  • Klappentext

    »Sie hatte noch nie von einem Tier gehört, das einen Menschen erst verwundet und sich dann hinsetzt, um ihm beim Sterben zuzusehen.«


    Als in der Wildnis von Montana eine frühere Studentin von Professor Theo Cray brutal ermordet wird, gerät er unter Verdacht. Aber man kann ihm nichts nachweisen, und die Polizei erklärt abschließend: Die grausamen Klauenhiebe an der Leiche stammen von einem Grizzlybären. Doch Theo lässt der Fall keine Ruhe. Mit Hilfe von wissenschaftlichen Methoden verfolgt er heimlich verschiedene Spuren. Er will herausfinden, was in Montana mordet – offenbar seit Jahren. Seine Suche führt ihn zu der gefährlichsten Bestie überhaupt: dem Menschen …



    Der Autor

    Der Magier und Schriftsteller Andrew Mayne, Star der »Don’t Trust Andrew Mayne«-Show des US-amerikanischen Privatsenders A&E, steht bei Amazon UK auf Platz fünf der unabhängigen Bestsellerautoren des Jahres. Bereits als Teenager ging er als Illusionist auf seine erste Welttournee, bevor er später hinter den Kulissen für Penn & Teller, David Blaine und David Copperfield arbeitete. Außerdem betreibt er den Podcast WeirdThings.com. Erfahren Sie mehr über den Schriftsteller unter http://www.AndrewMayne.com.


    Andrew Mayne ist mit seinem Auftakt zur neuen Serie um den nerdigen Professor Theo Cray ein echter Pageturner gelungen. Kurze Kapitel, die oft in einem Cliffhanger oder mitten in einer Situation enden, lassen einen einfach immer weiter lesen.


    Man muss ein Herz für Nerds haben, um Theo Cray ins Herz zu schließen. Er ist hochintelligent, ein wenig umständlich und ihm fehlt ein wenig das Verständnis für das Verhalten anderer Menschen. Das Buch beginnt rasant. Theo steht in einem Motel an der Eismaschine, als er Zeuge eines Polizeieinsatzes wird. Ein Motelzimmer wird aufgebrochen. Offenbar sucht die Polizei nach einem gefährlichen Mann. Theo sieht gespannt zu. Allerdings ist es seine Moteltür, die die Polizei aufgebrochen hat. Zu seinem großen Erstaunen sieht sich Theo als Tatverdächtiger eines Mordes verdächtigt. Die Tote ist eine ehemalige Studentin von ihm. Der Verdacht gegen Theo wird bald fallengelassen. Aber der Mord beschäftigt Theo doch sehr. Er ist darauf geschult, Muster zu erkennen, wo kein anderer etwas sieht. So fallen ihm bald Ungereimtheiten auf und er beginnt, auf höchst ungewöhnliche Art, auf eigen Faust weiter zu forschen.


    Mir hat die Figur des Theo sehr gut gefallen. Er ist ein sympathischer Kauz. Allerdings erschien er mir nicht ganz so seltsam, wie er offensichtlich auf seine Mitmenschen wirkt. Für mein Gefühl wurde seine „Seltsamkeit“ ein wenig hochgepuscht und auf der anderen Seite die Starrköpfigkeit aller anderen ebenfalls. Theo versucht, eine bizarre Mordserie aufzuzeigen, die bisher noch niemandem aufgefallen ist. Dabei sehen wir die Dinge immer aus seiner Sicht. Das ist manchmal etwas wissenschaftlich, aber ich habe einige Bücher gelesen, die diesen Aspekt weitaus mehr übertrieben haben. Hier hält sich das Wissenschaftliche im Rahmen und ich fand vieles sehr interessant. Das Buch ist deutlich auf Tempo ausgelegt, da bleibt kein Platz für seitenlanges Wissenschaftsgedöns. Es gelingt dem Autor sehr gut, seine Informationen kurz und knapp zu halten. Theo ist sich seiner Defizite im menschlichen Bereich deutlich bewusst. Sehr oft wird darauf angespielt, dabei halte ich ihn eigentlich für relativ normal. Vielleicht etwas naiv und weltfremd. Und sehr liebenswert. Ich habe ihn jedenfalls ins Herz geschlossen.

    Das Buch hat auch seine Makel. Es ist recht stereotypisch angelegt. Es gibt das ein oder andere kleine Löchlein in der Handlung und auch glückliche Zufälle spielen oft eine große Rolle. Insgesamt läuft Theos Verbrecherjagd doch recht gradlinig ab. „The Naturalist“ ist keine fundiertes wissenschaftliches Recherchewerk und auch kein tiefgründiger Thriller. Manches wird in dem Buch angestoßen, was zu denken gibt. Aber es wird nie vertieft. Die Story hat ein hohes Tempo und ist eindeutig auf Action und Spaß angelegt. Mir hat es sehr gut gefallen. Ich weiß nicht, ob ich ein weiteres Buch der Serie lesen möchte, denn ich bin kein Freund von Serien. Aber ich habe es gerne gelesen und es hat mir Spaß gemacht.


    ASIN/ISBN: 2919801325

  • Auf falschen Fährten – Andrew Mayne


    The Naturalist


    Mein Eindruck:

    Zwar reiht sich der Roman von Andrew Mayne letztlich doch nahtlos in die Reihe von Thrillern um Serienmörder ein, doch eine lebendige Sprache und vor allen die Hauptfigur Theo Cray lassen ihn in der Masse deutlich auifleuchten.

    Professor Theo Cray ist Bioinformatiker und ein zurückhaltender Mensch mit autistisch wirkendem Verhalten. Der ´Begriff Nerd, den Darcy erwähnt, ist sicher treffend auf ihn. Das er dennoch emotional ist, erfährt man im Verlauf des Buches aber in hohem Maß.

    Zunächst kommt er selber bei der Polizei in Verdacht, der aber schnell wieder fallengelassen wird. Weder Polizei noch FBI haben Interesse daran, Theo bei der Ermittlung zu involvieren. Das motiviert ihn nur umso mehr, sich auf die Suche zu begeben, denn er erkennt mehr als das FBI.


    Gegen Ende des Buches kommt es bei der Auseinandersetzung zwischen Theo und dem Psychopathen zu drastischen Actionszenen, die gerade weil sie dermaßen überzogen sind, in Erinnerung bleiben.


    Ich kann mich dem letzten Satz von Darcys Rezension nur anschließen.

  • Ich habe das Buch im Urlaub beendet und muss sagen, es hat mir schon ein paar interessante Lesestunden verschafft. Ich war die ganze Zeit über an der Aufklärung interessiert, die Handlung fand ich trotz eines irgendwie eher nüchternen reduzierten Erzählstils immer spannend. Die Unbeholfenheit von Theo in manchen Situationen, aber auch die Fähigkeit, rational fokussiert zu sein auch in emotional mehr als fordernden Situationen haben mir gefallen.


    Als Theo den Rat bekommt, er müsse wie der Mörder / ein Jäger denken, da habe ich an der einen oder anderen Stelle schon gemerkt, wie er das annimmt und umsetzt - aber dabei auch immer er selbst bleibt.


    Ich habe in der Handlung auch die glücklichen Umstände, wie Darcy schon geschrieben hatte, bemerkt und das war auch mein einziges Manko.


    Das Ende gefiel mir sehr gut, auch und gerade, weil nochmals Glenn auf das Spielfeld rückte, der mir als Nebenfigur extrem gut gefallen hat. Am Ende ist er Theo wahrscheinlich sehr viel ähnlicher gewesen als viele andere.


    8 Punkte.