ASIN/ISBN: 3442486556 |
Andreas Gruber
Goldmann Verlag
ISBN 978-3442486557
592 S., 9,99€
Klappentext (von Amazon)
Mehrere Männer im besten Alter, erfolgreich und vermögend, werden grausam ermordet – und obwohl sie in verschiedenen Städten lebten, haben sich alle kurz vor ihrem Tod mit einer geheimnisvollen dunkelhaarigen Frau getroffen. Doch diese bleibt ein Phantom. Das müssen auch Kommissar Walter Pulaski in Leipzig und Anwältin Evelyn Meyers in Wien feststellen, die beide in die Fälle verwickelt werden. Anders als die Polizei lassen sie sich jedoch nicht entmutigen, erst recht nicht, als sie erkennen, dass sie die Mordserie nur gemeinsam lösen können. Allerdings ist der Täter raffinierter, als sie denken – und spielt auch mit ihnen sein gefährliches Spiel ...
Über den Autor (Von Amazon)
Andreas Gruber, 1968 in Wien geboren, lebt als freier Autor mit seiner Familie und fünf Katzen in Grillenberg in Niederösterreich. Seine Bücher wurden u.a. für den Friedrich-Glauser-Krimi Preis nominiert, mit der Herzogenrather-Handschelle, dem Skoutz-Award, dem Leo-Perutz-Krimi-Preis, dreimal mit dem Vincent Preis und dreimal mit dem Deutschen Phantastik Preis ausgezeichnet.
Meine Meinung:
Nach Rachesommer und Racheherbst musste man als Fan von Pulaski und Evelyn Meyers eine ganze Weile auf die Fortsetzung warten, aber was lange währt, wird gut. Im Fall von Rachewinter ganz sicher!
Es beginnt in Wien, als zwei Dachdecker einen Mord beobachten und Evelyn Meyers wenige Tage später ein Ersuchen um anwaltlichen Beistand erhält, das ihren Prinzipien eigentlich widerspricht. Doch gerade die widrigen Umstände wecken ihre Neugier und ihren Ehrgeiz, ziehen sie in der Folge tief hinein in übelste Verstrickungen, die ihr und ihrem Assistenten Flo nicht nur jede Menge Ärger bringen, sondern auch Gefahr für Leib und Leben.
In Leipzig bleibt Pulaski nach wie vor im Kriminaldauerdienst unter seinen ermittlerischen Möglichkeiten und nervt die Vorgesetzten mit Kompetenzüberschreitungen. Allen guten Vorsätzen zum Trotz, sich nur noch auf seine Aufgaben zu beschränken, wird er erneut „umständehalber“ in einen Fall verwickelt, den die eigentlich Zuständigen längst für geklärt halten. Maßgeblich verantwortlich für diese „Umstände“ sind seine inzwischen fast erwachsene Tochter Jasmin und deren Freundin Nina. Die Beiden lassen sich nicht von eigenen Ermittlungen abbringen und erweisen sich dabei als ebenso erfolgreich wie leichtsinnig, denn die Abgründe, denen sie auf die Spur kommen, erweisen sich als grauenvoll und gefährlich.
Die Handlungsstränge laufen längere Zeit getrennt voneinander, werden in kapitelweise wechselnder Perspektive erzählt. Beide gleichermaßen spannend, so dass die kleinen Cliffhanger für mich kein Ärgernis bedeuteten. Irgendwann kommen Pulaski und Meyers in Kontakt und erkennen schnell, dass ihre Fälle möglicherweise zusammenhängen…Tempo und Spannung steigern sich nochmals und steuern einem fulminanten Showdown entgegen.
Evelyn und Flo harmonieren bestens als Team, Pulaski ist immer noch eher Einzelgänger, hier jedoch unterstützt von Tochter Jasmin und ihrer Freundin Nina, wovon er allerdings wenig begeistert ist.
Der Krimiplot ist wie immer megaspannend und perfekt durchkonstruiert. Vielleicht nicht in jeder Hinsicht realistisch, doch ein in jeder Hinsicht realistischer Thriller ist nur äußerst selten auch von atemberaubender Spannung . Aber Rachewinter bietet nicht nur die packende Krimihandlung, sondern eine komplexe Geschichte um Macht und Gier, tiefe seelische Verletzungen und thematisiert Probleme, physischer und psychischer Art, die mit Transgender und Transsexualität einhergehen.
Zudem wird mir wieder einmal bewusst gemacht, wie unglaublich viel man online recherchieren, an Daten und Informationen kommen kann, sogar ohne besondere Kenntnisse oder technisches Equipment.
Wirklich lesenswert für Thriller und Krimi Fans.