Tanja Wekwerth - Das Haus der Hebamme

Die tiefgreifenden System-Arbeiten sind soweit abgeschlossen. Weitere Arbeiten können - wie bisher - am laufenden System erfolgen und werden bis auf weiteres zu keinen Einschränkungen im Forenbetrieb führen.
  • Über die Autorin
    Tanja Wekwerth wurde 1966 in Berlin geboren. Sie hat bereits zahlreiche Kurzgeschichten in Anthologien veröffentlicht sowie einen Roman namens "Emma über den Wolken" bei einem Kleinverlag. Sie lebt als freie Autorin mit ihrem Mann und ihren drei Kindern in der Nähe von Berlin.


    Klappentext
    Anne ist eine erfolgreiche Architektin und lebt mit dem attraktiven Adam zusammen.


    Als sie ein altes Haus entdeckt, wird dieses für sie zum Inbegriff all ihrer Träume und sie macht sich auf, seine Geschichte zu entdecken: Hier lebte vor vielen Jahren Maria, die bei einer hartherzigen Stiefmutter aufwuchs. Erst als sie bei der Hebamme Runa in die Lehre ging, fand sie ihre Bestimmung.


    Für Anne verweben sich ihre Träume und Sehnsüchte immer stärker mit denen der Hebamme Maria, bis sie erkennt, daß auch sie ihren eigenen Weg finden muß.


    Meine Meinung :grin
    Klar ist ein Roman ein Roman, sprich: Fiktion und keine reale Beschreibung. Wer sich hier aber einen "echten" Roman erwartet, wird das Buch entnervt in die Ecke pfeffern. Weil... es ist eigentlich kein Roman, es wirkt auf mich mehr wie ein modernes Märchen.


    Nehmen wir Adam. Adam ist nicht nur ein Arsch.... er ist ein richtig mieser Riesenarsch.


    Anne ist nicht nur unentschlossen... nein, sie verhält sich auch richtig mädchenhaft unreif und völlig irrational. Über weite Strecken des Buches eine Schande ihres Geschlechts.


    Dennoch ist das Buch nicht schlecht.


    Es erzählt immer wieder in langen Rückblenden die Geschichte von Maria und ihren Schwestern und ihrem kargen Leben bei der bösen (die natürlich RICHTIG böse ist) Stiefmutter.


    Auch dabei werden die Charaktere klischeehaft überzogen mit den entsprechenden Eigenschaften ausgestattet. Die böse Stiefmutter ist richtig böse... der Vater ohne Meinung und Durchsetzungsvermögen etc.


    Wenn man dies weiß und sich darauf einläßt, ein modernes Märchen statt eines Romans erzählt zu bekommen, dann kann das Buch auch unterhalten - wobei mir die Rückblenden besser gefallen haben als die Teile, die in der Gegenwart spielen.


    Ich kann es aber wegen der genannten Schwächen nur bedingt empfehlen und würde auf der Schulnotenskala eine 3 geben.


    Ich habe das Buch wie so viele andere für 2 EUR aus irgendeinem Wühltisch gezogen (die sind noch mal mein Untergang!) Und dafür war es auch echt OK. Die regulären 7,90 oder so dagegen hätte ich nicht bezahlt.


    Führt mich nur zum abschließenden Stoßseufzer: Gebt mir endlich mal wieder ein Buch mit einer richtig starken Frau als Heldin anstatt solcher weichgespülten Mädchen!!!


    edit: andere ISBN eingegeben ;-)

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Batcat ()

  • Ich muß noch mal nachtreten... heute habe ich durch Zufall beim Weltbild (ich hab' nix gekauft - ich schwörs!!!! :grin) ein weiteres Buch der Autorin gesehen.


    Tanja's Welt... die gesammelten Kolumnen, die die Mutter dreier Kinder über ihren lustigen Familienalltag und sonstigen Kram in der "Laura" verfasst hat.


    Hätte ich das vorher gewußt, hätte ich entweder von vornherein einen großen Bogen um das Hebammenbuch gemacht... oder noch gründlicher reingelesen.

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Also ich gebe zu, am Anfang deiner Rezi war ich noch schwankend, ob mich dieses Märchen interessieren könnte, aber mit dem Zusatz, Laurakolummne kriegt es so ein "Nur der Pudding hört mein Seufzen"-Image und das reicht, um es nicht auf meine Liste zu setzen.

  • Zitat

    Original von Batcat
    es wirkt auf mich mehr wie ein modernes Märchen.


    Ja, die Beschreibung trifft es völlig! Die böse Stiefmutter mit den bösen Augen, die guten kleinen Mädchen, ein absolut widerlicher Lover, usw.
    Alle ziemlich überzogen...


    Zitat

    Original von Batcat
    Wenn man dies weiß und sich darauf einläßt, ein modernes Märchen statt eines Romans erzählt zu bekommen, dann kann das Buch auch unterhalten - wobei mir die Rückblenden besser gefallen haben als die Teile, die in der Gegenwart spielen.


    Genauso ging es mir auch, die Rückblenden waren trotz der vielen Klischees spannend, in diesen Kapiteln wollte ich das Buch dann doch nicht aus der Hand legen. Aber der Teil in der Gegenwart war mir irgendwie zu albern...


    Irgendwo habe ich mal gelesen, es wäre mit "Klaras Haus" vergleichbar, aber da kann ich überhaupt nicht zustimmen... :-(


  • Ich will ja nicht meckern, aber das ist mal wieder ein klassischer Fall von:
    Hier gibt es genau 2 Personen, die es hätten bewerten können.....
    *Sorryyyyyyyyyy, fällt mir nur grad so auf*


    Batty : Du darfst höchstens einen Punkt vergeben ;))))) !!!


    So komm ich überhaupt drauf. Hab die Rezi und den Rest gelesen
    und nochmal nach oben gescrollt, um zu sehen,
    welche vernichtende Punktzahl dieser ziemlich vernichtenden Rezi folgt...


  • Zitat

    Original von chiclana
    Melkat


    Sind Dir meine 5 Punkte noch zu viel für das Buch???


    So grottenschlecht war es dann auch wieder nicht... ;-)



    Hm, muss ich jetzt ein schlechtes Gewissen haben, dass ich es mit dir getauscht habe? Oder soll ich jetzt sagen: Du wolltest es ja haben...? :lache Aber wie ich sehe, hast du es ja bei BT schon wieder weitertauschen können. :-)

  • Zitat

    Original von chiclana


    Quatsch, mich hat es ja interessiert und ich wollte es gern. ;-)


    Wie hat es Dir denn eigentlich gefallen???




    Auch nicht so toll. Mir war es etwas zu überzogen und zu viel schwarz-weiß Malerei.


    Einige Stellen fand ich wirklich gut, aber dann kam mal wieder ein Stück, an dem es mir einfach zu kitschig war.

  • Ich habe das Buch auch gelesen. Mir geht es wie Batcat. Die Rückblenden sind gut, aber die Gegenwart... Ich fand es schade, dass das Buch so offen geendet hat.
    Ich würde zu gerne wissen was aus Maria und ihren "Zwillingen" geworden ist. Und auch, ob Anne tatsächlich ein Mädchen bekommen hat.
    Vielleicht ist der rothaarige Vater (oder soll ich besser schreiben Erzeuger) sogar in irgendeiner Form mit Maria verwandt...

    LG Amira
    Die besten Bücher sind die, die eine Tür in unserem Inneren öffnen und uns Mut machen, etwas Neues zu probieren

  • Ich hab auch irgendwie gar nicht so genau verstanden, wo jetzt die Verbindung gewesen sein soll, ziwschen Gegenwart und Vergangenheit.
    Aber im Großen und Ganzen fand ich das Buch nicht schlecht. Die Rückblenden haben mich fasziniert.


    Amira :
    Wie wärs mal mit einer unbrattigen Fortsetzung? :grin

  • Mir gefiel das Buch gut!
    Gerade das Gefühlvolle hat mir gut gefallen, ich hab es in einem Rutsch durchgelesen, obwohl mir sonst diese Art von Romanen gar nicht gefällt. Vielleicht war es gerade der krasse Gegensatz zu meinen sonstigen Mord- und Totschlagerzählungen, dass ich es sehr gut geschrieben fand?
    Eigentlich hatte ich auf eine Fortsetzung gehofft.


    Die Rückblenden in die Vergangenheit fand ich besonders gelungen. Zwar hatte ich auch gehofft, dass diese Anna irgendwie eine Enkelin der drei Mädchen ist, aber...


    Irgendjemand schrieb was von wegen kitschig und schwarz-weiß-Malerei. Ist das Leben denn nicht genauso? Auch mal kitschig, auch mal schwarz-weiß? Warum keine Klischees verwenden, wenn es diese doch auch im tagtäglichen Leben gibt? ?(


    Wie gesagt, ab und zu mal so etwas zwischen all den Thrillern - mir war es eine liebe Abwechslung :grin.

    ************


    Hazel


    "Ganze Weltalter voll Liebe werden notwendig sein,
    um den Tieren ihre Dienste und Verdienste an uns zu vergelten."


    Christian Morgenstern

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Hazel ()

  • Das Buch habe ich heute in einem Rutsch gelesen. Erst hatte ich etwas Probleme, aber ab dem zweiten Teil flutschte es. Sehr interessant fand ich die Geschichte der drei Mädchen und ich hätte gerne erfahren, wie es mit den drein - vor allem mit Maria und ihren beiden Kindern - weiter gegangen ist. Wieso das Haus auf einmal leerstand etc.


    Ansonsten war es einfach zu lesen und spannend geschrieben ... :-)

  • Ich habe dieses Buch im Urlaub gelesen fand es auf jedem Fall interessant. Was mich daran gestört hat waren ebenfalls die im Nichts endenden Stränge um Maria und ihre Geschwister. Über deren Schicksal hätte ich gerne mehr erfahren. Mit den überzeichneten Charakteren bin ich hingegen gut zurecht gekommen. Die Figuren eines Romanes müssen immer ein wenig überdreht sein, um wirken zu können.


    Liebe Grüße


    Gheron :wave

  • Die erste Enttäuschung war das Umschlagbild. Das Haus, das die Innenarchitektin Anne renoviert, ist ein Backsteinhaus mit einer blauen Tür und Fensterläden und ähnelt nicht im geringsten dem Haus, was auf dem Buchdeckel abgebildet ist. :rolleyes


    Die Geschichte liest sich flüssig, es finden Zeitsprünge statt, die jedoch abschnittsweise gut unterteilt sind, so dass man die Geschichte der Familie, die dieses Haus einst erbaut hat, kennen lernt. Und die hatte es zu Beginn des 20. Jahrhundert alles andere als leicht. Die Mutter Emilie verstarb bei der Geburt des dritten Kindes und Karl, der Vater, heiratete nach kurzer Zeit erneut. Doch Hille, die Stiefmutter der drei Mädchen, war ein Biest. Beim Lesen empfand ich Abscheu vor dieser Frau.


    Die Hebamme, die titelgebend ist, spielte in der Vergangenheit eine große Rolle, hat sie doch alle Kinder des Hauses entbunden. Und immer wieder ist sie die gute Fee, wenn Not herrscht. Schließlich übernimmt sie das Haus ganz und die dritte Tochter von Emilie und Karl wird von ihr als Hebamme ausgebildet.


    Die Geschichte der Gegenwart, Anne und Adam, ihr Lebensgefährte und Geschäftspartner, hätte so oder ähnlich bestimmt auch irgendwo spielen können. Adam ist dominant, hat sich exclusiven Wohnprojekten verschrieben und kauft mit Anne Häuser auf, die sie danach wieder gewinnbringend verkaufen. Doch beim "Bunker" streikt Anne, sie will das Objekt nicht renovieren, sondern sich in ihr Backsteinhaus auf dem Land zurückziehen. Und so kommt es zu Spannungen...


    Fazit:
    Nette Geschichte, die sich mal eben so runterliest, aber nichts besonderes ist. Das anheimelnde Gefühl, das ich bei "Klaras Haus" empfunden habe, stellt sich hier nicht ein, und so ist "Das Haus der Hebamme" ebenso schnell gelesen wie vergessen.


    Das gibt gerade mal 6 Punkte.


    @ Batcat: Ja, die Teile der Vergangenheit gefielen mir auch besser.


    @ Gheron: Aber so abscheulich, wie Hille war, hätte das auch für 2 böse Stiefmuttern gereicht.