Originaltitel und ihre seltsamen Übersetzungen

  • Zitat

    Original von Wendy
    Capesider : Stimmt natürlich. Wedding klingt besser als Hochzeit! Andererseits müsste doch The Wedding für die Amerikaner und Engländer usw. genaso seltsam klingen wie für uns Die Hochzeit, oder :wow.


    Nochmal zu diesem Buch: Ich bin gerade damit fertig geworden und weiß nun beim besten Willen nicht, warum es im Deutschen "Ein Tag wie ein Leben" heißt. Manchmal kann man ja nach der Lektüre eines Buches nachvollziehen, warum ein bestimmter Titel dafür gewählt wurde. Aber dieses Mal bin ich absolut ratlos, weil ich den deutschen Titel überhaupt nicht mit dem Inhalt des Buches in Verbindung bringen kann.
    "The Wedding" dagegen ist einfach passend!!! ?(

    Neue Bücher riechen so gut - man kann am Geruch förmlich merken, wie schön es sein wird, sie zu lesen.
    [Astrid Lindgren: "Die Kinder aus Bullerbü"]

  • Capesider : Ging mir genauso mit "The Notebook" (Wie ein einziger Tag) - da war auch gar nix, was irgendwie auf den Titel angespielt hätte! Na ja, ich schätze, solche Romane haben ohnehin schon den Schnulzen- und Heulbuch-Stempel drauf, da wird der Titel nur noch so hingedreht, dass er nach irgendwas klingt :lache.

  • Ich finde das teilweise recht lusitg... :-]
    Weil zum Beispiel heißt "Das Erbe" im Original "Morning, Noon and Night".
    Und wenn man das nicht weiß, dann wundert man sich vielleicht ewig darüber, warum das Buch in "Morning", "Noon" und "Night" gegliedert ist :grin


    Cooks finde ich immer besonders lustig, z.B. "Blindsight" (genial das Buch) heißt auf Deutsch "Blindwütig", aber was bitte, bedeutet Blindwütig?


    Bei "Sakrileg" finde ich es schade, dass nicht der englische Titel genommen wurde, halt auf Deutsch abgeändert: "Der Da-Vinci-Code", wäre doch viel cooler als "Sakrileg".
    Allerdings muss ich auch sagen, dass mir "Illuminati" besser gefällt als "Angels and Demons". Also es gibt auch die umgekehrte Reihenfolge :-]

  • Das hatten wir schon mal woanders :gruebel


    Mein Lieblingsbeispiel ist immer noch Tess Geritsen "The Apprentice" (wörtlich übersetzt der Lehrling)- deutscher Titel - "Der Meister" :lache

  • Zitat

    Original von beowulf
    Das hatten wir schon mal woanders :gruebel


    Mein Lieblingsbeispiel ist immer noch Tess Geritsen "The Apprentice" (wörtlich übersetzt der Lehrling)- deutscher Titel - "Der Meister" :lache


    Ist der Witz schlecht hin. :lache :lache

  • Zitat

    Original von Prombär
    Allerdings muss ich auch sagen, dass mir "Illuminati" besser gefällt als "Angels and Demons".


    Ich finde gerade diese Titelübersetzung recht dämlich, da im gesamten Roman


    Gut finde hingegen den Titel "Meteor", da es für "Deception Point" keine gute deutsche Übersetzung gibt. Anstatt daraus so etwas wie "Die Spitze der Täuschung" zu machen, ist ein griffiges "Meteor" deutlich sinnvoller.


    Der ultimative Vogelabschuss ist allerdings die Umwandlung des Scheibenwelt-Romans "The Fifth Continent" in "Heiße Hüpfer". :pille

  • Ich ärgere mich über die dämlichen deutschen Titel der Stephen King-Romane.


    Heißt "Duma Key" wörtlich übersetzt wirklich "Wahn"? Heißt "The Cell" "Puls" und "Lisey's story" "Love"? Wobei das letzte Beispiel ja der größte Knüller ist, "Love" ist ein deutsches Wort, hä? Aber da wurde mal mit "ES" angefangen, das Buch war ein Riesenerfolg und seither müssen die Kings solch kurze Titel aus ein bis zwei Wörtern haben.


    Bei Klassikern ist es aber auch nicht anders, zum Beispiel heißt Ernest Hemingway's "A farewell to arms" auf deutsch "In einem anderen Land" .


    Genauso blödsinnig sind ja oft die deutschen Titel von Kinofilmen. :yikes

    Kayenta



    I finally figured out the only reason to be alive is to enjoy it. (Rita Mae Brown)

  • Zitat

    Original von Kayenta
    Genauso blödsinnig sind ja oft die deutschen Titel von Kinofilmen. :yikes


    Da kenne ich auch was schönes, bei einem alten Western: "Heiße Colts in harten Fäusten" :rofl --- "Return of the gunfighter".


    Oder "Ein Haufen toller Hunde" für "The hill".


    :gruebel


    Bei Büchern ärgert mich immer noch besonders "Sternenkadett Nick Seafort" für "Midshipman's hope" von D. Feintuch, denn ein Kadett ist immer noch nicht dasselbe, wie ein Midshipman/Fähnrich.

  • Eine dauerhaftes Ärgernis ist Collen McCulloughs "The First Man in Rome" - deutsch "Die Macht und die Liebe" :pille
    Die Motivation dahinter ist zwar klar (siehe Dornenvögel), es ist dennoch ein Skandal... Und das Cover erst.... :hau

    Im Verhältnis zur Musik ist alle Mitteilung durch Worte von schamloser Art.
    Friedrich Nietzsche

  • Naja, aktuelles Beispiel, "Fackeln im Sturm" ist ja eigentlich auch denkbar dämlich, detto "Die Erben Kains" für "North and South". Glücklicherweise haben sie bei den späteren Bänden die Originaltitel übersetzt.


    Habe mich immer gefragt, ob das mit dem Sturm ein Anklang an "Vom Winde verweht" sein sollte. Wahrscheinlich.

  • Ich begreife nicht, wieso man für die deutsche Ausgabe eines Buches anstelle des englischen Originaltitels einfach einen anderen englischen Titel verwendet.


    Beispiel:


    Beverly Barton
    Deutscher Titel: Killing Time
    Englischer Originaltitel: Close enough to kill

    Mir fällt leider kein guter Spruch für eine Signatur ein, aber wenn ich keine habe, stehen die Verlinkungen zu Amazon immer zu dicht unter der letzten Zeile meines Beitrages :rofl.

  • Dass Sense and Sensibility mit Sinn und Sinnlichkeit übersetzt wurde, ist ja auch wohl ein Witz. Nur um einen Gleichklinger zu bekommen... :uebel


    Etwas amüsant fand ich, dass Hohlbein eines seiner Bücher The Wanderer genannt hat. Tjaaa....

  • Zitat

    Original von Bouquineur
    War da nicht auch was mit Good Will Hunting? Ein Titel, der sich eigentlich gar nicht richtig übersetzen lässt und aus dem dann im deutschen "der gute Will Hunting" gemacht wurde?



    Nee der heißt bei uns auch "Good Will Hunting". :wave

  • Die haben den Titel später revidiert, Oemchen. Als der Film in Deutschland rauskam, hatte er diesen bescheuerten Titel.


    http://www.stern.de/unterhaltung/film/dvd/index.html?id=532169&eid=532181


    Findet sich auch als Untertitel auf den Kinoplakaten


    http://dotadata.eu/bibl/dvd/Images/489.jpg

  • Oft werden mit den deutschen Titeln auch einfach nur Klischees bedient;
    ein isländisches Buch macht sich mit dem Wörtchen "Eis" im Titel einfach viel besser.
    Aus Baldurdottirs "Karitas án titils" ("Karitas, ohne Titel", was sich auf die Bilder der Heldin bezieht, die der rote Faden dieses Romans sind) wurde die Eismalerin, was mit dem Buch nun rein gar nichts zu tun hat. Ebenso Stefanssons "Eiskalte Stille" heißt, im Original "Krosstré", also keine Spur von wie auch immer gearteter Stille.


    Bei kanadischen Büchern dagegen tauchen gerne Bäume im Titel auf, z.B. Alister MacLeods "Land der Bäume", im Original "No great mischief", in dem Bäume eine nur sehr untergeordnete Rolle spielen.

    Menschen sind für mich wie offene Bücher, auch wenn mir offene Bücher bei Weitem lieber sind. (Colin Bateman)