Wir leben in einer Epoche, die das Erstarken der sehr nationalistischen, eher fremdenfeindlichen, allgemein intoleranten und etwas verniedlichend als "populistisch" bezeichneten Strömungen erlebt. Nicht wenige reden von einem Wiedererstarken. In Polen, Ungarn, Österreich und in gewisser Weise auch in den U. S. of A. sind die Vertreter dieser Strömungen landesweit an der Macht, und in Deutschland strebt die dazugehörige Partei scheinbar unaufhaltsam in die gleiche Richtung - in Brandenburg ist sie kurz davor, stärkste Partei zu werden, und wäre morgen in Sachsen Wahl, hätten wir vielleicht sogar den ersten AfD-Ministerpräsidenten.
Diese Entwicklung ist begleitet, vielleicht sogar eingeleitet von einer ganzen Reihe von Sachbüchern, die mehr oder weniger ins gleiche Horn stoßen. Islamfeindlich, stark simplifiziernd, egoistisch-nationalistisch, provokant und in einem Duktus verfasst, der von vielen begeisterten Lesern als befreiend empfunden wird, als Verkörperung des "Das wird man doch wohl mal sagen dürfens". Die Titel landen regelmäßig auf vorderen Plätzen der Bestsellerlisten.
Wie haltet Ihr das? Beschäftigt Ihr Euch mit diesen Büchern, lest Ihr sie, möglicherweise sogar begeistert, empfindet Ihr sie als wichtiges Element der gesellschaftlichen Auseinandersetzung, haltet Ihr das einfach nur für populistischen Mist - oder habt Ihr eine ganz andere Meinung zu diesem Thema? Sind diese Titel und ihre Autoren daran schuld, dass die Entwicklung so weitergeht, wie wir das erleben, oder bilden sie möglicherweise eine Art Schutzpuffer und Ventil? Wie geht Ihr mit Freunden um, die solche Bücher lesen?