Lesch Michael - Ein Jahr Hölle

  • Klapptext:
    Er ist kerngesund, sportlich und durchtrainiert. Doch im November 1999 bricht der beliebte Schauspieler Michael Lesch plötzlich zusammen. Diagnose: Verschleppte Lungenentzündung. Doch dann entdecken die Ärzte im Brustbereich und im Bauchraum veränderte Lympfhknoten. Morbus Hodgkin lautet jetzt der Befund, eine bösartige, tumorhafte Lymphknotenerkrankung, kurz: Krebs. Michael Lesch verkraftet den Schock und nimmt sein Schicksal an. Mit ungeheurer Willensstärke übersteht er acht Chemotherapiezyklen und zahlreiche Komplikationen. Mehr als einmal hängt sein Leben an einem seidenen Faden. Doch er schafft es nicht nur, den Krebs vollständig zu besiegen, sondern auch wieder fit zu werden, dass er nach einem Jahr im November 2000, schon wieder ein renommiertes Golftournier gewinnen kann.


    Meine Meinung: :write


    Michael Lesch erzählt ohne Hemmungen von seiner Krankheit. Er schreibt über seine Gefühle, seine Gedanken und seine Ängste. Mit viel Mut und Zuversicht geht er auf das Ganze zu, dennoch kommen immer wieder Rückschläge, die ihn fast verzweifeln lassen. Durch die Hilfe seiner Freundin Christina schafft er es aber doch, diese Krankheit zu bezwingen und wieder fit zu werden. Schonungslos und mit manchmal heftigen Worten beschreibt er sein Schicksal und seine häufigen Ängste und Schmerzen. Es ist aber auch ein Buch, das Mut macht, dass es nicht immer tödlich ausgeht, wenn die Diagnose "Krebs" heißt.
    Ein Buch das sehr bewegt.

  • Das mit dem Umschlag stimmt. Ich hatte das Buch bestimmt schon zwei Jahre bei mir liegen und war auch voll davon überzeugt, dass es nichts ist. :grin(So arbeitet das Unterbewußtsein!?!)


    Da ich aber jedem Buch 100 Seiten Chance gebe, habe ich es angefangen und war wirklich überrascht, wie flüssig es sich lesen läßt. Es ist ganz sicher keine besondere Prosa, wie gesagt, manchmal wird es auch recht heftig, aber es paßt zu der Situation, und ich konnte die Kraftausdrücke verstehen und auch verzeihen. :wow


    Hier geht es einfach um das Erleben einer schlimmen Krankheit, und wie ein Mensch damit fertig wird.

  • Das Buch kenne ich nicht, aber ich habe sehr viele Sendungen bzw. Interviews im Fernsehen mit dem Ehepaar gesehen, wo sie die ganze Geschichte erzählt haben und das war äußerst interessant, vor allem habe sie das sehr gut herübergebracht. :wave

  • Auch wenn das Buch vielleicht gut geschrieben ist und einem Mut machen kann - vor allem, wenn man sich in einer ähnlichen Situation befinden sollte - ich mag den Kerl einfach nicht.


    Ergo würde es mir auch schwer fallen, seine Geschichte zu lesen.

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Hallo,
    ich habe das Buch auch gelesen und war schon beeindruckt.
    Wie offen er mit seiner Krankheit umgegangen ist und wie er darüber geschrieben hat.Ob man Herrn Lesch mag oder nicht find ich ehrlich gesagt ziemlich egal.Ich find es klasse,wie er versucht auch anderem Kranken Mut zu machen.

  • Hallo Gwendolin, da gebe ich dir vollkommen Recht. Ich selbst kannte Michael Lesch überhaupt nicht und ich wusste nur, dass er Schauspieler ist. Aber wie du schon sagst, ist es im Grunde egal ob man ihn mag oder nicht, ob er Müller, Maier oder Lesch heißt. Es geht hier um das Schicksal eines Menschen und wie er damit umgeht. :wave

  • Ich finde es nur blöd und vollkommen unrealistisch nach einem Jahr die wundersame Heilung zu verkündigen, wo doch jeder weiß, das ein Jahr gar nix bedeutet!
    In so fern halte ich Bücher dieser Art sogar für gefährlich!

  • Krebs zu haben ist kein Spaß!!! Daß dies mit Chemotherapie und Bestrahlungen teilweise zur Heilung führt, ist kein Geheimnis. Nicht alle überleben!!!! Aber zum Glück gibt es doch einige Menschen, die diese Krankheit überstehen, und damit anderen Mut machen können. Das ist eine Tatsache, die nicht zu widerlegen ist, und den Betroffenen helfen.


    Daher ist es weder blöd, noch unrealistisch darüber ein Buch zu schreiben.
    Die Leser suchen sich ihre Bücher selbst aus!!!!

    Gefährlich ist nur, wenn man glaubt, dass es einen selbst nicht treffen kann, und sich vor der Gefahr verschließt. Und wer ist "jeder" der weiß dass ein Jahr "nix bedeutet"?????????
    :gruebel

  • mitunter hilft das schreiben bei dieser krankheit, die ängste, die einen immer wieder bedrängen, in den griff zu bekommen, so war es zumindest bei mir.
    allerdings sagt ein jahr wirklich nichts aus über den weiteren krankheitsverlauf, gerade habe ich nach 2 jahren erhebliche ängste ausgestanden, weil auf einmal im bereich meiner erkrankung undefinierbare "unwohlgefühle" manchmal sogar schmerzen aufgetreten sind. glücklicherweise hat die sofort vorgenommene nachuntersuchung den verdacht ausgeräumt, aber die angst wird immer bleiben

  • Hallo mike, :wave
    daß all die Ängste nicht nach einem Jahr vorbei sind, das glaube ich dir sofort. Auch ich habe meine eigenen Erfahrungen gemacht und ich denke, dass ich ein lebenlang mit diesen Ängsten leben muss. Dennoch gibt es verschiedene Wege, mit solchen Ängsten umzugehen. Auch hier habe ich selbst die unterschiedlichsten Phasen durchlebt. Letztendlich bin ich aber auch zu dem Schluss gekommen, dass die innere Einstellung und das was sich im "Kopf" abspielt, entscheidend für die Lebensqualität ist.


    Daher sehe ich in solch einem Buch, egal, von wem es ist (und es gibt da eine ganze Menge), Hoffnung und Zuversicht. Viele Menschen glauben, dass mit der Diagnose "Krebs" das Leben zu Ende ist, was auch leider sehr oft zutrifft. Aber gleichzeitig gibt es eben auch Menschen, die diese Krankheit überwinden, auch deshalb, weil sie nicht aufgeben.


    Insofern sehe ich solche Biographien als mutmachend und auch hilfreich. Sicherlich spricht so ein Buch nicht jeden an, das ist klar, aber jemand, der sich für dieses Thema nicht interessiert, wird es auch nicht lesen.

  • Ich habe bei derartigen Erlebnisberichten immer ein komisches Gefühl. Wurde das Buch geschrieben um anderen Menschen Mut zu machen oder wurde es geschrieben um ordentlich Geld zu verdienen. Benutzt da nicht einer nur seinen prominenten Namen? Es gibt doch sicher sehr viele Menschen, die auch diese Krankheit besiegt haben - nur wette ich, wenn die ein Buch darüber geschrieben hätten, dann würde es sich kaum verkaufen. In meinen Augen spielt hier auch noch ein wenig die Sensationslust der Leser mit, ganz einfach weil der Autor einigermaßen (?) prominent ist - wobei ich sagen muss, dass ich diesen Schauspieler nicht kenne.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • sicher verkauft sich, wie immer das buch eines bekannten menschen immer besser als das eine noname, aber ich denke nicht, dass sich jemand damit eine goldene nase verdienen kann oder will.

  • Hi!


    Also ich habe das Buch gestern zu Ende gelesen.
    Weiß net so recht was ich davon halten soll ...
    Einerseits ist es schon interessant über die Krankheit zu erfahren und andererseits gefällt mir es mir aber irgendwie trotzdem nicht so wie es geschrieben ist ... Ich glaube das liegt an seinem Beruf. Für mich klingt das alles so unrealistisch wenn er anfängt von Dreharbeiten etc. zu erzählen. Mir wäre es lieber gewesen wenn er nicht als Schauspieler sonder als "normaler" Mensch darüber geschrieben hätte ... Aber es kommt noch hinzu dass es mir nicht so gefällt dass er selbst über sich so erzählt hat ... Ich lese viel lieber Bücher die aus der Sicht eines anderen geschrieben sind.


    Natürlich weiß man nicht ob er dieses Buch jetzt mit der absicht geschrieben hat anderen zu helfen oder eher um damit Geld zu machen aber ich finde das ist relativ so lange es gut ist ;-)
    Naja.. sooo gut fand ichs dann nicht, aber sooo schlecht auch net *gg*


    Gby
    Sternle

  • Hallo Zusammen, :wave


    da auf meinem SUB noch einige Bücher auf das Lesen warten, habe ich dieses Buch "noch" auf meiner Wunschliste.


    Heute vor einem Jahr wurde bei meiner, seiner Zeit, 16jährigen Nichte Morbus Hodgkin festgestellt. Heutzutage hat MH eine Erfolgschance von 90% und tritt überwiegend bei Männern auf.


    Michael Lesch haben wir im Zuge eines Spendenaufrufes kennengelernt, wo es darum ging, dass eine Bettnachbarin meiner Nichte dringend Knochenmark brauchte, weil nach 5 Jahren der MH erneut ausbrach und gleichzeitig auch noch Leukämie. Ich habe ihn als sehr angagiert wahrgenommen, zurückhaltend und doch aufklärend. Sein Buch soll nicht sagen, dass nach einem Jahr nun an Heilung für immer gedacht ist, sondern, dass es ein Jahr der Hölle, mit Höhen und Tiefen und dutzenden Operationen war und er oft mit dem Leben rang und deshalb dieses erste Jahr für ihn wie ein Gewinn ist, als hätte er den MH besiegt.


    Medizinisch ist es so, dass die ersten 15 Jahre kritisch sind und es leider zu diversen anderen Krebserkrankungen kommen kann, nicht nur zum Wiederausbuch vom Hodgkin.


    Was ich mir nicht vorstellen kann, das Michael Lesch das Buch geschrieben hat aus Profitgier, denn er engagiert sich ehrenamtlich wahnsinnig um das Schicksal anderer MH-Erkrankter, er reist viel für sie, hat immer ein offenes Ohr und scheut sich nicht bei Spendenaktionen, sich zu outen, denn Krebs ist noch lange nicht für jeden so selbstverständlich zum "darüber reden".


    Aber ich habe das Buch eben aus eigenem Interesse schon im Auge und bin gespannt, wie ich es empfinden werde und ob es sich mit dem deckt, was ich über ihn weiß und wie ich ihn kennengelernt habe.


    Viele Grüsse von BiblioTanni :-)

  • Na ja.. was soll ich dazu sagen? Ist eigentlich richtig wenn einer so offen und schonungslos über seine Krankheit spricht, aber irgendwie hätte der Herr Lesch sich da doch mit einem Ghostwriter zusammen tun können?! Zu abgehackt die Sätze, ich fand es mühsam das Buch zu lesen und blätterte bisweilen die Seiten schnell weiter.
    Schön natürlich, dass er seine Krankheit besiegt hat!