Wolf-Ulrich Cropp: Im Schatten des Löwen. Namibia, Botswana, Simbabwe von Horizont zu Horizont
DUMONT REISEVERLAG 2018. 440 Seiten
ISBN-10: 3770182952
ISBN-13: 978-3770182954. 14,99€
Verlagstext
»Hier ist Afrika am schönsten.« Mit diesen Worten nimmt uns der Afrika-Kenner Wolf-Ulrich Cropp mit auf seine jüngste Reise durch drei afrikanische Länder: Namibia, Botswana und Simbabwe. Gemeinsam mit ihm lauschen wir den schwarzen Trommeln der Kalahari und erleben den Tanz der Ockermenschen vom Omumborombonga-Baum der Himba. Begleitet von dem Geheul der Hyänen, dem tiefen Grunzen der Flusspferde und dem Trompetenstoß der Elefantenbullen erkunden wir magische Tierwelten und spätestens bei der Ankunft am Atlantik packt auch den letzten Leser das afrikanische Reisefieber. Cropps schillernder und kenntnisreicher Bericht ist zugleich eine Hommage an die letzten Naturgesellschaften Afrikas.
Der Autor
Wolf-Ulrich Cropp, geboren 1941 in Hamburg, lernte als Manager im In- und Ausland alle Kontinente kennen. Seit 1997 widmet er sich ganz dem Reisen und Schreiben. Er fuhr tausende Kilometer durch Alaska, wanderte durch den Dschungel West- und Zentralafrikas und segelte mit einer Dhau von der Ostküste Afrikas nach Sansibar. Zuletzt erschien von ihm das Reiseabenteuer "Wie ich die Prinzessin von Sansibar suchte". Cropp ist Jurymitglied der Literaturpreise „Walter-Kempowski“ und „Irmgard-Heilmann“.
Inhalt
Als Wolf-Ulrich Cropp 1962 zum ersten Mal nach Namibia reiste, unternahm er dafür eine Schiffsreise bis Kapstadt und flog anschließend bis Keetmannshoop. Heute sind seine Reiseziele ehrgeiziger und die Infrastruktur im südlichen Afrika ist längst auf Touristen eingestellt. Cropp besucht mit dem Okavango-Delta in Botswana, den Victoria-Fällen, der Etosha-Pfanne und der Skelettküste in Namibia zwar populäre Reiseziele, tut das jedoch abseits ausgetretener Pfade. Wichtig war dem Autor, auf dieser Reise die San in der Kalahari und die Himba im Kaokoveld zu besuchen.
Am Lagerfeuer oder auf Game-Drives trifft er kundige Reisegefährten, denen er mit passenden Stichwörtern Wissen entlockt, das im Dialog ausgesprochen kurzweilig vermittelt wird. Alles andere als trocken erhält man so Einblick in die Geschichte Botswanas, Simbabwes und Namibias, lernt Personen kennen, die diese Geschichte prägten, und begreift ökologische Zusammenhänge. Das Garn, das an den Lagerfeuern südlich der Sahara gesponnen wird, ist nicht immer neu. Die Geschichte der ersten Diamantenfunde nahe Kolmannskuppe erzählt inzwischen jeder Reiseführer und die Abenteuer der beiden Geologen, die während des Nationalsozialismus im Kuiseb-Canyon „in die Wüste gingen“ sollten Interessierte besser im Original lesen. Cropp hat jedenfalls ein geschicktes Händchen dafür, Experten zu entlocken, was ihn oder seine Leser interessiert. Wie heute Diamanten abgebaut werden, warum Botswana trotz vorbildlicher Gesundheitsprogramme die HIV-Rate nicht in den Griff bekommt oder welche Hierarchien zwischen den verschiedenen schwarzen Volksgruppen bestehen, trägt u. v. a. sicher zum Verständnis von Cropps Reiseländern bei.
Fazit
Der Autor bringt nicht nur die Staubresistenz mit, die ein Afrikareisender braucht, sondern reflektiert auch am Ende seines Berichts, warum er gerade in der Wüste immer wieder nach dem Sinn seines Lebens geforscht hat. Landkarten mit dem Reiseweg in der Umschlagklappe, sowie Detailkarten und SW-Fotos illustrieren hier den Reisebericht eines Afrika erfahrenen Reisenden, der Fakten unterhaltsam zu vermitteln versteht.
10 von 10 Punkten