Die Stadt der Träumenden Bücher (Graphic Novel), Teil1: Buchhaim - Walter Moers, Florian Biege
- erschienen im Albrecht Knaus Verlag (Graphic Novel KNAUS) im November 2017
- ISBN-10: 3813505014
- ISBN-13: 978-3813505016
- 112 Seiten
- Preis: 25,00 Euro
Über den Autor:
Der Lindwurm Hildegunst von Mythenmetz ist der bedeutendste Großschriftsteller Zamoniens. Berühmt wurde er durch seine 25-bändige Autobiographie „Reiseerinnerungen eines sentimentalen Dinosauriers“, ein literarischer Bericht über seine Abenteuer in ganz Zamonien und vor allem in der Bücherstadt Buchhaim.
Walter Moers hat sich mit seinen phantastischen Romanen, weit über die Grenzen des deutschen Sprachraums hinaus, in die Herzen der Leser und Kritiker geschrieben. Alle seine Romane wie „Die 13 ½ Leben des Käpt'n Blaubär“, „Der Schrecksenmeister“ und „Das Labyrinth der Träumenden Bücher“ waren Bestseller. (Quelle: Verlagsseite)
Über den Illustrator:
Florian Biege ist Diplom-Designer und freiberuflicher Illustrator. Er hat bereits Walter Moers' „Die 13 1/2 Leben des Käpt'n Blaubär“ koloriert und nun die Comic-Version von „Die Stadt der Träumenden Bücher“, nach einem Szenario von Walter Moers, aufwändig illustriert. Er lebt und zeichnet in Münster. (Quelle: Verlagsseite)
Über das Buch (Klappentext):
Als der Pate des jungen Dichters Hildegunst von Mythenmetz stirbt, hinterlässt er ihm ein geheimnisvolles Manuskript. Dieses ist so makellos, dass Hildegunst nicht anders kann, als dem Geheimnis seiner Herkunft nachzugehen. Die Spur führt nach Buchhaim, der „Stadt der Träumenden Bücher“, wo Bücher nicht nur spannend oder komisch sind, sondern in den Wahnsinn treiben und sogar töten können.
Teil 1 erzählt, wie Hildegunst nach Buchhaim kommt, es ihn in die Katakomben verschlägt, wo Bücherjäger sein Leben bedrohen, und wie er in der Ledernen Grotte die geheimnisvollen Buchlinge trifft.
Meine Meinung:
Ich wette, dass es in Buchhaim auch Bücher gibt, die nach Lesern angeln und sie dann am Haken haben. Dieses ist so eines!
Ich kenne den Roman und wusste nicht so recht, was ich von einer Graphic Novel erwarten sollte, außer die gleiche Geschichte noch einmal, doch schon die erste Seite hat mich meine Erwartungen (sofern vorhanden) komplett vergessen lassen.
Es waren weniger die Wörter als vielmehr die Bilder, die mich in das Abenteuer von Hildegunst von Mythenmetz hineingezogen haben. Das, was man nun nicht mehr liest, kann man dort entdecken. Der Illustrator hat mit viel Hingabe brillante Zeichnungen geschaffen, die so viele Details enthalten (z.B. das Cover), dass man sie beim ersten Lesen teilweise gar nicht wahrnimmt. Wunderschön gelungen ist hierbei die Darstellung der Ledernen Grotte, dem Zuhause der Buchlinge. Sie ist über vier Seiten ausklappbar und man kann darauf so viel entdecken, dass man allein zu diesen vier Seiten stundenlang eine Geschichte erzählen könnte.
Man merkt deutlich, dass Walter Moers jahrelang an der Umsetzung seines Romans in eine Graphic Novel gearbeitet hat. Der Charme des Buches ist nicht verlorengegangen und spätestens nach den ersten drei Sätzen des Prologs weiß man, wer hier erzählt und dass man wieder in Zamonien angekommen ist…
Die Graphic Novel enthält als Anhang ein 11-seitiges Glossar „der erklärungsbedürftigen Begriffe der Stadt der Träumenden Bücher und Umgebung“ (was sofort an das Lexikon erinnert, das Blaubär in seinem Kopf mit sich herumträgt).Wer also noch einmal Revue passieren lassen möchte, welch merkwürdige Personen und Kreaturen ihm in diesem ersten Band schon begegnet sind und wer mehr über all die unheimlichen Orte wissen möchte, an die ihn Hildegunst geführt hat, der kann hier definitiv seinen Wissensstand über Zamonien und seine Bewohner erweitern, oder einfach zwischendurch Begriffe nachschlagen.
Fazit:
Der Preis wirkt erst einmal abschreckend für gefühlt so wenige Seiten, dazu muss man aber sagen, dass das ganze Buch durchgehend farbig auf Hochglanzseiten gedruckt ist und sehr edel aussieht. Es ist in dunklen Farben gehalten, genau passend zur dunklen Geschichte, die es erzählt.
Mich hat die Graphic Novel überzeugt und ich wurde neben der guten Unterhaltung eingeladen, „Die Stadt der Träumenden Bücher“ einmal ganz anders zu entdecken, was mir spannende Lesestunden beschert hat.
Für Zamonien-Fans definitiv ein „Must-Have“ mit Leseempfehlung.
10 von 10 Punkten für die gelungene Umsetzung eines Romans in eine Graphic Novel, 1. Teil!
Anmerkung:
Ich hatte das Cover schon reinkopiert, als mir auffiel, dass dort kaum sichtbar "Urheberrechtlich geschütztes Material" drauf steht. Ich bin mir nicht sicher, ob ich das benutzen darf und ich möchte nicht, dass die Büchereule Ärger bekommt, also bitte ich alle Interessierten, sich das Cover und die wunderschönen Bilder hier anzusehen.