Titel: Das Handwerk des Lebens. Tagebuch 1935-50
Autor: Cesare Pavese
Übersetzt aus dem Italienischen von: Maja Pflug
Verlag: Claasen
Erschienen: September 2000
Seitenzahl: 461
ISBN-10: 3546002237
ISBN-13: 978-3546002233
Preis: 24.99 EUR
Der Autor:
Als Prosaautor errang Cesare Pavese Weltruhm; er hat die italienische Nachkriegsliteratur beeinflußt wie kein anderer. Begonnen hatte er allerdings mit einem Gedicht, und mit einem Gedicht-Zyklus verabschiedet er sich einige Monate vor seinem Selbstmord in einem Turiner Hotel.
Cesare Pavese, 1908 in San Stefano/Cueno geboren, studierte Literaturwissenschaften in Turin, wurde Lehrer und schließlich Lektor bei Einaudi; 1950 wurde er mit dem bedeutendsten italienischen Literaturpreis ausgezeichnet; wenige Monate später beging er Selbstmord.
Für ihre Übersetzung erhielt Maja Pflug 1999 den Wieland-Preis.
Meine Leseeindrücke:
Fünfzehn Jahre der Gedanken von Cesare Pavese sind in diesem eindrucksvollen Tagebuch festgehalten. Es sind Gedanken über das eigene Schreiben und Leseeindrücke – aber eben auch Gedanken über den Sinn des Lebens, Gedanken über die Literatur – sowie die Schilderung persönlicher Erlebnisse, die Schilderung über seine Beziehung zu Frauen und Gedanken zur Liebe im Allgemeinen und im Besonderen.
Dieses Tagebuch ist von einer beeindruckenden Tiefe und Tiefgründigkeit. Einige Passagen und Textstellen habe ich teilweise vier- oder fünfmal gelesen, einhergehend mit dem Versuch, Paveses Gedankengänge wenigstens im Ansatz zu verstehen. Ob mir das jedes Mal gelungen ist? Ich bezweifel das. Es sind Gedanken, die mich aufgrund fehlender Intellektualität an meine Grenzen geführt haben. Andere werden diese Probleme und Schwierigkeiten wohl nicht haben.
Es war sehr anstrengend dieses Tagebuch zu lesen – aber es war zugleich auch unglaublich lohnend und mehr als beeindruckend. Ein Buch das man sicher immer mal wieder zur Hand nehmen wird.
Manche Bücher lassen einen etwas ratlos zurück, manche Bücher lassen einen zurück wo man schon nach der letzten gelesenen Seite merkt, das man sie mit persönlichem Gewinn gelesen hat. Auf dieses Tagebuch von Pavese trifft Beides zu.
Sehr lesenswert, sicher keine Bettlektüre – vielmehr ein Buch das den Leser fordert, ihn vielleicht auch an einigen Stellen zu sehr fordert. 9 Eulenpunkte.