Kurzbeschreibung (Quelle: amazon)
Heiligabend in Hudiksvall, Nordschweden: Henna öffnet dem Weihnachtsmann die Tür, der ihre beiden Kinder überraschen soll. Doch es ist nicht ihr Ehemann in Verkleidung, sondern ihr Mörder. Er drängt sie ins Haus und streckt sie mit mehreren Schüssen nieder. Sie stirbt vor den Augen ihrer Kinder.
Kriminalinspektor Johan Rokka ist nach zwanzig Jahren in Stockholm gerade erst in seine alte Heimatstadt zurückgekehrt und übernimmt die Mordermittlung. Es ist ein schwerer Start, denn Henna war die Frau seines alten Schulfreunds Måns. Im Kreis der Verdächtigen sind Freunde von früher. Dann geschieht ein zweiter Mord. Kennt Rokka den Mörder bereits? Ist er der nächste auf seiner Liste?
Autorin (Quelle: amazon)
Gabriella Ullberg Westin stammt aus der nordschwedischen Stadt Hudiksvall, wo auch ihre Protagonisten leben. Sie studierte Modedesign und Kommunikation und arbeitete für eine der größten Telefongesellschaften Schwedens, bevor sie sich vollzeit dem Schreiben widmete. Sie lebt heute in Stockholm, ist verheiratet mit einem Polizisten und Mutter von zwei Kindern.
Allgemeines
Titel der Originalausgabe: „Ensamfjäril“, ins Deutsche übersetzt von Stefanie Werner
Erster Teil einer Reihe um Johan Rokka
Erschienen am 3. September 2018 bei Harper Collins als broschiertes TB mit 384 Seiten
Gliederung: Prolog, Kapitel mit Datumsangaben überschrieben, eingeschobene Briefausschnitte, Epilog, Danksagung
Erzählung in der dritten Person aus wechselnden Perspektiven, Brief als Ich-Erzählung
Handlungsort und -zeit: Hudiksvall, Schweden und Florenz, Italien, Weihnachtszeit in der Gegenwart
Zum Inhalt
Als Kriminalinspektor Johan Rokka nach 20 Jahren aus Stockholm in seine Heimatstadt Hudiksvall zurückkehrt, bekommt er es gleich mit einem Fall zu tun, der ihn gewissermaßen persönlich betrifft. Henna, die Frau des prominenten Fußballers Måns Sandin, wird am Heiligabend von einem als Weihnachtsmann verkleideten Mann vor den Augen ihrer beiden Kinder erschossen. Måns ist Johan aus ihrer gemeinsamen Jugend bekannt, die beiden waren Schulkameraden und Freunde. Zunächst muss ermittelt werden, ob Henna oder möglicherweise ihr Mann das eigentliche Opfer des Mörders sein sollte. Es gibt Hinweise darauf, dass das Motiv für die Tat in der Vergangenheit beider Eheleute liegen könnte, denn sowohl in Hennas als auch in Måns´ Vergangenheit gibt es „wunde Punkte“.
Neue Ermittlungsansätze ergeben sich, als ein weiterer Mord verübt wird, der auf den ersten Blick nichts mit dem Tod von Henna zu tun hat. Es wird ein Mann umgebracht, der bei Pferdewetten auf dubiose Weise zu hohen Gewinnen gekommen ist.
Beurteilung
Die Handlung von „Der Schmetterling“ gestaltet sich komplexer als es zunächst den Anschein hat, mehrere Handlungsstränge laufen zunächst parallel und greifen dann ineinander. Durch eingeschobene, kursiv gedruckte Kapitel in Briefform werden nach und nach Informationen zur Vergangenheit einer der Hauptfiguren gegeben, aus denen sich mögliche Tatmotive ableiten lassen, jedoch ist der weitere Handlungsverlauf nicht zu früh absehbar.
Der Protagonist der neuen Krimireihe, Johan Rokka, wird gründlich charakterisiert. Das persönliche Motiv, das ihn zur Rückkehr nach Hudiksvall veranlasst hat, bietet die Aussicht auf ein weiteres, bisher unaufgeklärtes Geheimnis – vor 20 Jahren verschwand seine damalige Freundin spurlos – doch dieser Fall spielt im ersten Band noch keine Rolle.
Der Krimi ist anschaulich geschrieben und stellenweise sehr spannend, jedoch ist er mit seinem Beziehungsgeflecht zwischen den einzelnen Romanfiguren nicht in allen Teilen glaubwürdig. Diese vielfachen Beziehungen zwischen den Einwohnern von Hudiksvall erschweren es dem Leser gelegentlich, den Überblick zu behalten, zumal die Handlung zwischen Gegenwart und Vergangenheit sowie zwischen Schweden und Italien hin und herspringt. Die Lektüre erfordert einiges an Konzentration des Lesers. Das lose Ende im Hinblick auf den alten Vermisstenfall weckt Vorfreude auf den nächsten Band der Reihe.
Fazit
Flüssig präsentierte und spannende Unterhaltung, inhaltlich komplex, aber nicht durchgehend realitätsnah!
8 Punkte