Erfolgreiche Frauen?

  • Ich habe aus der Leserunde eine Aussage gemacht, die vielleicht zum Diskutieren hier einen Threat verdient hat, da ich es nicht in den Threat der Leserunde weiterführen will:



    Nachlesbar im ersten teil zu dem Buch "Teuflische Versprechen"

    Gruss Hoffis :taenzchen
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    :lesend Der fünfte Tag - Jake Woodhouse
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  • Eben eine herausragende Unternehmerin (Meg Whitman von e bay, Andrea Jung von Avon, Carly Fiorina von HP), Forscherin (Marie Curie), Politikerin (Condoleezza Rice, Gloria Arroyo, Hillary Rodham Clinton, Dr. Siam Samar) oder Spezialistin auf ihrem Gebiet (J.K. Rowling - Autorin, Karen Hughes - Beraterin, Greta van Susteren - Anchor) oder eine Nobelpreisträgerin wie Shirin Ebadi oder Jody Williams.


    Oder Leute wie Helen Walton, Liliane Bettencourt, Abigail Johnson, Anne Cox Chambers, Jaqueline Mars, Susanne Klatten, etc.


    Vielleicht wollen manche von ihnen kein geregeltes (= langweiliges) Privatleben?

  • Ikarus
    In diesem Fall ist mit "Erfolg" wohl "beruflicher Erfolg mit einem gewissen Aufstieg" gemeint. Im Kontext des Buchs ging es, glaube ich, z.B. um eine Kriminalkommissarin.


    Oryx
    Ich glaube, das fängt schon viel weiter "unten" an. Aus meinem Arbeitsalltag ist das bereits bei mittleren Admin-Tätigkeiten ein Thema.



    Und da kenne ich durchaus eine Reihe von Frauen, die ein "ganz normales" geregeltes Privatleben mit Beziehung, Familie, Freundeskreis und Urlaubsreisen möchten, zugleich aber auch im Beruf ehrgeizig sind und dort viel Energie aufwenden. Mit anderen Worten: genau das, was die Männer "immer schon" machen, weil ihre Frau ihnen den Rücken frei hält.


    Ich hätte mich an Hoffis' Bemerkung nicht gestossen, wenn er die These nicht auf Männlein und Weiblein bezogen hätte. "Wer im Beruf wirklich erfolgreich sein will, hat einfach keine Zeit für ein geregeltes Privatleben." Darüber liesse sich diskutieren.


    So aber finde ich es bedauerlich, wenn ein Mann noch immer stereotyp und absolut in den alten Geschlechterrollen denkt.

    Surround yourself with human beings, my dear James. They are easier to fight for than principles. (Ian Fleming, Casino Royale)

  • Zitat

    Original von Ikarus
    Warum fällt mir da eigentlich sofort eine Gegenfrage ein, die da lautet:


    Was ist unter Erfolg eigentlich zu verstehen? :wow



    Genau! Diese Frage fällt mir auch sofort ein. Hat eine Frau nur Erfolg wenn sie "herausragende Unternehmerin" ist?

    Don't live down to expectations. Go out there and do something remarkable.
    Wendy Wasserstein

  • Nein. Ich würde meine Mutter durchaus als erfolgreich bezeichnen, dabei war sie leitende Angestellte und davor im CC.


    Mary Read: Du hast da natürlich recht (wobei ich mittleres Management noch als Mittelstufe einordne und noch auf dem Weg zum Erfolg), aber da sind Namen nicht bekannt und es gibt durchaus mehrere Frauen in leitenden Positionen mit Familienleben.


    Hier in Mexico würde ich sagen, dass mindestens 30% der leitenden Angestellten Frauen sind (meistens mit 2 bis 3 Kindern) und angeblich haben auch 47% der Firmen (PYMES d.h. kleine und mittelständische) Eigentümerinnen.

  • Erfolg ist wenn man ein Arbeitspensum geschafft hat das man sich vorgenommen hat , ein Ziel erreicht hat welches man sich gesetzt hat. Erfolg ist wenn man im Leben was geschafft hat , sei es die eigene Wohnung , den Job als Steuerfachangestellte etc. Erfolg kann man auch bei kleinen Dingen haben , man muss nicht gleich mehrfacher Millionär sein und 3 Firmen besitzen.

  • Zitat

    Original von leseratte007
    Erfolg ist wenn man ein Arbeitspensum geschafft hat das man sich vorgenommen hat , ein Ziel erreicht hat welches man sich gesetzt hat. Erfolg ist wenn man im Leben was geschafft hat , sei es die eigene Wohnung , den Job als Steuerfachangestellte etc. Erfolg kann man auch bei kleinen Dingen haben , man muss nicht gleich mehrfacher Millionär sein und 3 Firmen besitzen.


    Eben, so sehe ich das auch


    :write

  • Zitat

    Original von MaryRead
    Und da kenne ich durchaus eine Reihe von Frauen, die ein "ganz normales" geregeltes Privatleben mit Beziehung, Familie, Freundeskreis und Urlaubsreisen möchten, zugleich aber auch im Beruf ehrgeizig sind und dort viel Energie aufwenden. Mit anderen Worten: genau das, was die Männer "immer schon" machen, weil ihre Frau ihnen den Rücken frei hält.


    Tja, wenn ich so drüber nachdenke, dann ist es tatsächlich so, dass Frauen immer noch mehr leisten müssen, um sich die gesellschaftliche Anerkennung als "erfolgreiche" Frauen zu erkämpfen. Wenn man beruflichen Erfolg nicht nur als einigermaßen normalen 8-Stundentag definiert, sondern mit beruflichem Engagement, wie Weiterbildung und Arbeit außerhalb der Norm und damit verbundenem Karriereanstieg, dann haben sie in der Regel niemand, der ihnen privat "den Rücken frei hält". Ich will nicht sagen, dass es grundsätzlich keine Partner gibt, die ihren erfolgreichen Frauen einen Großteil der Arbeiten im Privatleben abnimmt, aber der Regelfall ist das noch lange nicht.

  • Also ich definiere mich schon als erfolgreich..... weil ich Ziele erreiche, die ich nie angestrebt habe :lache


    Allerdings hab ich ja auch meinen persönlichen Haushaltsmanager auch bekannt unter dem Namen "KILLERKATZI!" :lache

  • Zitat

    Original von Idgie


    Tja, wenn ich so drüber nachdenke, dann ist es tatsächlich so, dass Frauen immer noch mehr leisten müssen, um sich die gesellschaftliche Anerkennung als "erfolgreiche" Frauen zu erkämpfen. Wenn man beruflichen Erfolg nicht nur als einigermaßen normalen 8-Stundentag definiert, sondern mit beruflichem Engagement, wie Weiterbildung und Arbeit außerhalb der Norm und damit verbundenem Karriereanstieg, dann haben sie in der Regel niemand, der ihnen privat "den Rücken frei hält". Ich will nicht sagen, dass es grundsätzlich keine Partner gibt, die ihren erfolgreichen Frauen einen Großteil der Arbeiten im Privatleben abnimmt, aber der Regelfall ist das noch lange nicht.


    Ich denke auch die Gefahr, daß eine Frau Gut Ausgebildet und Hochqualifiziert geworden ist, dann plötzlich angestochen und aufgeblasen wird, :grin für manche Unternehmer doch ein sehr großes Risiko ist, das sie nicht eingehen wollen. Denn selbst eine Auszeit von nur drei Jahren hat in manchen Berufszweigen Fatale Folgen!

    Gruss Hoffis :taenzchen
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    :lesend Der fünfte Tag - Jake Woodhouse
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  • Zitat

    Original von Hoffis
    Ich denke auch die Gefahr, daß eine Frau Gut Ausgebildet und Hochqualifiziert geworden ist, dann plötzlich angestochen und aufgeblasen wird, :grin für manche Unternehmer doch ein sehr großes Risiko ist, das sie nicht eingehen wollen. Denn selbst eine Auszeit von nur drei Jahren hat in manchen Berufszweigen Fatale Folgen!


    "angestochen und aufgeblasen"? :wow
    komische Ausdrücke hast du. :-(


    Mir persönlich ist eine hochqualifizierte fähige Person, die möglicherweise irgendwann eine Babypause einlegt, in einem Job immer noch lieber als eine unfähige, bei der dieses Risiko nicht besteht.


    Ich freue mich mit, wenn eine Mitarbeiterin zu mir kommt und sagt "ich bin schwanger" - dann schlucke ich einmal, weil ich mir eine Übergangslösung überlegen muss, und dann konzentriere ich mich auf die Chancen, die das immer auch bietet. Mein Chef - ein Mann - macht das genauso.


    Und drei Jahre braucht eine Frau zum Kinderkriegen eh nicht. Elternzeiten kann auch der Vater nehmen.

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  • Diese 3 Jahre sind sowieso eine Unart. Ich kann mir nicht vorstellen, dass eine leitende Angestellte freiwillig 3 Jahre daheim im eigenen Saft schmoren will. Man kann ja nach einiger Zeit schon wieder 19 Stunden/Woche arbeiten.


    Hier gibt es 12 Wochen Inkapazität und danach gibt es die Möglichkeiten einer Krippe (Guarderia/Prematernal), die entweder von der Krankenkasse oder vom Arbeitgeber teilfinanziert wird. Kein Mensch käme auf den Gedanken, dass dies etwas seltsames wäre.


    Leseratte & Ikarus:Erfolg definiere ich immer noch als aussergewöhnliches Ereignis, nicht als erreichtes Ziel. Ich bin noch nicht beruflich erfolgreich, hoffe es aber in einigen Jahren zu sein.
    Ich bin ein guter Koch, aber deswegen nicht erfolgreich, ich war in meiner Studentenzeit in meinem Job auch recht gut, aber selbst das würde ich nicht als erfolgreich titulieren.


    Hoffis : Bisher habe ich kaum arrogante und angestochene Frauen in der Arbeit getroffen, gerade hochqualifizierte Menschen haben hart dafür arbeiten müssen, um dort zu sein, wo sie sind und sind sich bewusst, dass ihre Arbeit von den übrigen Mitarbeitern abhängt. Wenn das Team nicht mitzieht, dann kann nichts werden, also müssen besonders die Soft skills angewendet werden und diese beherrschen zumeist die Frauen besser.

  • @ Oryx
    mit angestochen und aufgeblasen meinte Hoffis das schwängern und schwanger werden....


    @ MR
    auch ich muß sagen, sehr seltsame Wortwahl für einen dreifachen Vater.... :wow


    @ All
    Ich glaube auch nicht, daß eine Frau, die vorher erfolgreich und beruflich aktiv war plötzlich 3 Jahre lang darin aufgehen kann nur Hausfrau und Mutter zu sein. Da gibt es mittlerweile ausreichend andere Lösungen.
    Besonders toll ist das bei uns geregelt. Wir können 1/2 Tage oder 3/4 Tage zur Arbeit kommen, wenn wir es ausreichend begründen können und natürlich mit Abzügen am Gehalt.
    Zur Zeit haben wir zwei Damen bei uns, die das praktizieren. Die eine kommt an einem Tag in der Woche zur Arbeit, die andere arbeitet an 2 Tagen in der Woche. So bleiben sie mitten im Geschehen (eine der beiden hat eine Führungsposition inne) und fit, was den Job angeht und haben dennoch ausreichend Zeit für Mann und Familie...
    Es geht übrigens auch, daß der Mann diese Familienteilzeit nimmt.
    Bei Tarzan und mir wäre es so gewesen, daß wir das gesplittet hätten, ich die ersten 1 1/" Jahre zu Hause und er die zweiten 1 1/2 Jahr ezu Hause.... naja das hat sich ja jetzt erledigt, aber halte ich immer noch für eine gute Lösung. :anbet

  • Bei uns in der Abteilung hätte es die Möglichkeit nicht gegeben. Es gab auch nur ganz wenige Frauen in der Abteilung und die, die erfolgreich waren, hatten dann meist auch kein Privatleben. Ich ja auch nicht, ich hab lange Zeit nur gearbeitet und geschlafen, das war ja auch der Grund, warum ich da ausgestiegen bin. :wow


    Die Frauen, die ein Kind bekommen haben, waren sozusagen "weg vom Fenster", es sei denn, sie wären wieder bereit gewesen, weiterhin 50-60 Stunden zu arbeiten und völlig flexibel an abendlichen Meetings teilzunehmen oder jederzeit auf Geschäftsreisen zu gehen, was aber eben nur mit der entsprechenden Unterstützung zu Hause geht. Bei den Männern gab es viele Familienväter, aber da blieb dann eben die Frau zu Hause. :rolleyes


    In der Bank, in der ich davor war, war es üblich, Frühstück für die Abteilung ausgegeben, wenn man Geburtstag hatte, da konnte man in der Kantine fertige Platten mit belegten Brötchen bestellen. Ein Kollege wollte dann unbedingt, dass stattdessen selbstgebackener Kuchen ausgegeben wurde, weil ihm die Platten zu teuer waren. Hab gesagt, dass ich keine Zeit und Lust habe, abends nach der Arbeit noch Kuchen zu backen. Er meinte daraufhin: "Wieso? Wir haben doch wohl alle eine Frau zu Hause, die uns einen Kuchen backen kann." :wow

  • Zitat

    Original von Delphin
    das war ja auch der Grund, warum ich da ausgestiegen bin. :wow


    Das ist nämlich dann das Ende vom Lied - die Wirtschaft verliert Leute, die wirklich einen guten Beitrag leisten könnten, wenn sie nicht flexibel und kreativ genug ist, Möglichkeiten zwischen "alles" oder "nichts" zu schaffen.


    Bei uns gibt es auch unterschiedliche Modelle, und Teilzeit für Vorgesetzte ist zwar noch längst nicht die Regel und auch noch nicht in allen Abteilungen akzeptiert, aber kein solches Tabu mehr, wie es noch vor zehn Jahren war.


    Klar wird auch von den Teilzeitleuten Flexibilität gefordert. Gerade neulich habe ich mich über eine Mitarbeiterin geärgert, die darauf besteht, jeden Tag (JEDEN Tag, OHNE Ausnahme) um fünf Uhr den Griffel fallen zu lassen, weil sie drei Kinder zu Hause hat, unabhängig davon, welche Auswirkungen das aufs Team hat.


    Aber es ist erstaunlich, wie viel Flexibilität und Goodwill auf beiden Seiten vorhanden ist, wenn man sich entgegenkommt.

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  • Aus meiner Erfahrung in einem großen Industriekonzern schließe ich mich der Aussage an, daß erfolgreiche Menschen keine Zeit für Privatleben haben. Ein Arbeitspensum von 50 - 60 Stunden pro Woche ist im middle management vollkommen normal.


    Wobei es bei den männlichen Managern tatsächlich dann häufig so aussieht, daß die Ehefrau zuhause ist und wirklich alles abnimmt, so daß die Herren durchaus noch für Sport und Hobbies gewisse Zeit finden.


    Bei den Frauen sieht es da deutlich schlechter aus. Bei denjenigen Frauen, die Kinder haben, ist die Lösung dann entweder die Umkehrung des Rollenmodells (d.h. Mann bleibt zuhause und kümmert sich um alles) oder ein Kindermädchen oder Kindertagesstätte + Oma (mit einer Kindertagesstätte deckt man nun mal keine 60h-Woche ab. Die Frauen, denen keine dieser Lösungen wirklich zusagt, entscheiden sich oft gegen eigene Kinder.


    Ich habe im middle management auch schon viele Frauen getroffen, die gerne mehr Privatleben hätten ( :grin u. a. auch ich) und das Gleichgesinnten gegenüber auch zugeben. Gegenüber den männlichen Kollegen wird das aber eher verschwiegen, weil die sehr häufig auf ihre überzogenen Anwesenheitszeiten (oder ist Networking etwa Arbeit? :grin) auch noch stolz sind. Und es gibt leider auch viele, denen es scheinbar doch nicht so viel gibt, den kaputten Kran von Sohnemann zu reparieren o. ä..


    Im Führungskräftebereich ist Teilzeitarbeit fast nur im Personalbereich bei uns anzutreffen.


    Aber auch in der Sachbearbeiter-Ebene ist Teilzeitarbeit nicht unproblematisch. Die Mitarbeiter/innen können problemlos in Teilzeit gehen. Der Weg zurück zur Vollzeit ist allerdings nicht so einfach möglich, was viele unterschätzen. In Zeiten des Personalabbaus kann man eben nicht nach zwei Jahren Teilzeit kommen und kurzfristig einen Vollzeitvertrag haben wollen.


    Bye
    Pelican :wave

  • stimmt pelican, mit den teilzeitverträgen sollte man vorsichtig sein und diesen befristen.
    vor zwei jahren bin ich auch auf teilzeit (91%) und habe den vertrag nicht befristet, u.a. weil ich unter druck des vorstandes schnell entscheiden musste.
    in absehbarer zeit würde ich gerne wieder vollzeit arbeiten, man hat mir damals zugesichert, dass man jederzeit darüber reden könne, aber im moment ist es unmöglich, gerade wegen personalabbau.

  • @BJ: Aha. Wieso sagt er dann nicht schwanger?


    Ja, das deutsche Modell ist schon seltsam.


    Teilzeit ist in Mexico unbekannt (d.h. halbe Zeit arbeiten bedeutet hier von 9 bis 15 Uhr) und die normale Arbeitswoche beträgt 48 Stunden für Angestellte. Kinder haben die Frauen trotzdem und der mexikanische Mann ist sicher kein Hausmann, sondern beide Gehälter sind notwendig, um die Schulgebühren, etc zu zahlen.
    Aber hier sind eben Dienstmädchen ein Teil der Familie und jede Schule hat einen eigenen Schulbus (der die Schüler vor der Haustüre oder in der Nähe abholt) und diese dauert normalerweise bis 15 Uhr.


    Was den Kuchen angeht, da bekommt das Geburtstagskind den Kuchen von der Firma bezahlt.