Ich fand den Schluss des Buches vollkommen schlüssig und rund. Der kleine Mann Pinneberg wird wohl wirklich für immer ein armer Schlucker bleiben - oder er fällt auf die Versprechungen der Nazis herein.
Die Gefahr sehe ich auch. Ich habe in den letzten Tagen die Spielfilm-Dokumentation auf ARTE angeschaut: "Krieg der Träume - 1918 - 1938", die genau diese Zeit mit ihren vielfältigen Problemen aus verschiedenen Blickwinkeln schlaglichtartig beleuchtet.
Der Kleine Mann musste sich letztendlich entscheiden, ob er als Kommunist verfolgt oder als Nationalsozialist anerkannt werden möchte. Viel Entscheidungsmöglichkeit blieb da nicht und ein solcher Charakter wie Hannes Pinneberg würde sich wohl eher für das einfachere Angebot der Nazis entscheiden und dann versuchen sich möglichst aus den Anforderungen heraus zu halten - bis zum Krieg. Dann wird er eingezogen und sein Lämmchen muss sich mit ihren inzwischen fünf kleinen Kindern irgendwie durchschlagen. Ob sie mit ihrer Näherei weit kommt? Wahrscheinlich geht sie eher in die neue Fabrik und schneidert Waffenröcke oder sonstiges Soldaten-Outfit. Zum Lohn bekommt sie dann das Mutterkreuz verliehen!
Man kann das auch noch weiter spinnen: Mutter Mia Pinneberg kauft zu einem Spottpreis das Kaufhaus des Juden und stellt ihren Jachmann als Personalchef und Hannes als Verkäufer ein.
Murkel kommt mit Schuleintritt zu den Pimpfen, später zur Hitlerjugend und wird im Krieg als Kanonenfutter verheizt.
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