Rory MacLean las am 12.08.2018 in Edinburgh

  • Zu Beginn wurde Rory MacLean kurz von Jenny Niven vorgestellt als Reiseschriftsteller, der sich mit den unterschiedlichsten Themen befasse. Von Moskau über Berlin, Kreta und Burma ging es schon, seine letzte Reise führte ihn nach Nordkorea.


    Doch bevor er sein neustes Buch vorstellte, las er von Musik begleitet seinen Beitrag zu den "Freedom Papers" vor. Eine Kurzgeschichte mit dem Titel "State of Truth", die in Nordkorea spielt, wo 25 Millionen Menschen in einem Nationaltheater lebten uznd die Wahrheit künstlich hergestellt werde.


    "In North Korea" sei entstanden, weil er sich gefragt habe, wer "die Nordkoreaner" seien, die Individuen in diesem Land und warum uns das wichtig sei. Ein Land, in dem 25 Millionen Menschen unfrei leben, täglich Darsteller in einem streng choreographierten Stück.


    Gemeinsam mit dem Fotografen Nick Danziger reiste er auf Einladung des British Council nach Nordkorea, um dort zwölf nordkoreanische Bürger zu treffen.


    In Peking bestiegen sie den Zug nach Pjöngjang, gemeinsam mit zahlreichen nordkoreanischen Händlern. Diese Nordkoreaner betreiben mit Genehmigung ihrer Regierung sei Kurzem Handel, vorwiegend mit China, und bilden die neue Mittelschicht. An der Grenze verwandeln sich die meist jungen Männer drastisch, die Kleidung nach der neusten Mode verschwindet mit den Sonnenbrillen im Gepäck, auch die Haare werden umfrisiert. Aufgrund von Befragungen und Durchsuchungen dauerte der Grenzaufenthalt rund 2,5 Stunden.


    Sie übernachteten in Pjöngjang in einem der zwei für Ausländer erlaubten Hotels und hatten kaum Kontakt zu den anderen Ausländern. Einige seien ägyptische Ingenieure gewesen, die das Intra(!)net für den Mobilfunk ausbauen und auch die zahlreichen christlichen Missionare wollten ihre Ziele nicht durch Kontakt zu Journalisten gefährden.


    Von Anfang an sei die Atmosphäre furchterregend gewesen. Sie wurden fast permanent von mindestens zwei Aufpassern begleitet und es wurde versucht, kaum eine der zuvor getroffenen Absprachen einzuhalten. Alle geplanten Gesprächspartner seien zu beschäftigt für ein Interview. Bei einem Besuch der "Massenspiele"mit rund 80.000 Teilnehmern und 20.000 Studenten auf den Rängen sollten sie weder Fotos machen noch mit einem der Teilnehmer sprechen dürfen. Es sei auch ein Staatsgeheimnis, wie die Studenten auf den Rängen alle 3-5 Sekunden andersfarbige Tafeln hochhalten und so komplexe Bilder entstehen lassen.


    Noch am gleichen Abend fanden sie heraus, dass ihr Hotelzimmer abgehört wurde. Nick Danziger telefonierte mit seiner Frau und Rory MacLean ging in die Hotellobby, wo er die Stimmen von Nick Danziger und dessen Frau aus einem Nachbarraum hörte... Dies nutzten sie zu ihrem Vorteil und diskutierten in ihrem Hotelzimmer das lächerliche Staatsgeheimnis. Am folgenden Morgen wurde ihnen dann ein fünfminütiges Interview erlaubt.


    Anfangs sei die Reise eher ein Desaster gewesen, weil nichts nach den Absprachen lief und praktisch jeder ihrer Schritte und jedes Foto und Wort streng kontrolliert wurden. Mit der Zeit fanden sie Strategien, ihre Aufpasser abzulenken, damit einer entkommen konnte um kurz einen Blick um die Ecke werfen zu können oder ein paar Worte zu wechseln.


    So fanden sie heraus, dass alle Nordkoreaner ein Buch über die freiwillig geleistete Arbeit führen müssen und ein Tagebuch der Selbstkritik. Letzteres sei die Perfektion des Stalinismus, denn wöchentlich müsse ein Seite mit Kritik gefüllt werden. Zwei Drittel mit Selbstkritik, ein Drittel Kritik an Anderen.


    Sie sahen am Mansudae Monument einen älteren General, der stolz erzählte, dass er im Alter von 18 Jahren 367 feindliche Soldaten getötet habe, trafen in einer Luxuswohnung im Stadtzentrum von Pjöngjang zwei dort angeblich lebende Fabrikarbeiter und einen so bombastischen wie blitzblank geputzten U-Bahnhof, der in den 1950ern von sowjetischen Ingenieuren gebaut wurde.


    Mit den dort verkehrenden Zügen, die noch aus der DDR stammen und fast wie neu aussahen, durften sie erst am folgenden Tag nach einer gezielten Diskussion in ihrem verwanzten Hotelzimmer fahren.


    Als Lockmittel hätten sie immer wieder eine Ausstellung genutzt, die Nordkorea gemeinsam mit den British Council in London veranstalten wollte. Auf keinen Fall wollten sie sich zum Sprachrohr der nordkoreanischen Regierung machen lassen und versuchten alle möglichen Tricks um mehr zu erfahren, zwischen den Zeilen und in der Mimik ihrer Gesprächspartner zu lesen. Zu einem Zeitpunkt wurden sie und eine Gesprächspartnerin von drei Aufpassern begleitet, die wiederum von drei weiteren Aufpassern bewacht wurden, von denen alle handschriftliche Aufzeichnungen machten.


    Erst mit einer Sondergenehmigung für interne Reisen sei es ihnen gelungen, aus der Blase Pjöngjang zu entkommen und sie besuchten unter anderem einen Strand ganz ohne Aufpasser - allerdings auch ohne größere Kommunikationsmöglichkeiten, da keiner der beiden Koreanisch sprach und sich vermutlich auch dann keiner am Strand getraut hätte, öffentlich mit ihnen zu sprechen.


    In einem Frisiersalon sollten sie ein Foto wieder löschen, auf dem ein Mann unter einem Poster mit 15 Frisuren saß - weil nicht 15 unterschiedliche Frisuren erlaubt seien, sondern 24. Als sie in einer Kooperative eine Familie in ihrer fingierten Luxuswohnung besuchten, sahen sie die beiden Söhne bei den Hausaufgaben sitzen. Der eine lerne für Geschichte, die Biographe von Kim Il-sung, der andere löse Textaufgaben. Wenn drei nordkoreanische Soldaten 10 Imperialisten töten, wieviele Imperialisten können 30 nordkoreanische Soldaten töten?


    Warum solle Nordkorea wichtig für uns im Westen sein? Seitdem er in den 1970ern die Berliner Mauer gesehen habe, eine Grenze mit Mauer und Stacheldraht mitten in Europa, habe er sich gefragt, wie es dazu gekommen sei. Gleichzeitig wollte er verstehen, was die Motive der dortigen Grenzpolizei seien, der einfachen Leute, die an sich keine Tyrannen seien. Im Kern stehe die moralische Frage, wie man selbst in dieser Situation

    gehandelt hätte.


    Nordkorea werde als ein instabiles Regime dargestellt, während es seit 1947 von einer Familie regiert wird und versucht, Weltmacht durch Atomwaffen zu erlangen, genau wie China vor langer Zeit. In den Staatsmedien wird ausführlich dargestellt, dass Kim Jong-un mit Donald Trump auf Augenhöhe verhandelte und es werde vermitteln, dass andere Ländern Nordkorea generell beneiden.


    Auf die Frage, was ohne die Familie Kim passieren würde, antwortete Rory MacLean, dass vermutlich auch ohne die Kims eine gewisse Elite an der Macht bliebe. Personen, die jetzt schon in den obersten Positionen sitzen, denn das Regime sei auf Angst und Belohnungen aufgebaut.


    Das Ziel ihrer Reise sei nie gewesen, Staatsgeheimnisse zu enthüllen, sondern die nordkoreanische Gesellschaft durch Individuen zu porträtieren. Es sei sicher fraglich, ob eine solche Reise nicht mehr dem Regime nutze, das alle Devisen bekomme, aber seiner Meinung nach sei es wichtig, Zeuge des Regimes zu sein und die Situation so gut wie möglich durch Berichte zu dokumentieren.


    Das Buch ist bisher ausschließlich als Ebook bei wander2wonder press erschienen.

    "It is our choices, Harry, that show what we truly are, far more than our abilities." Albus Dumbledore
    ("Vielmehr als unsere Fähigkeiten sind es unsere Entscheidungen, die zeigen, wer wir wirklich sind.")


    "An allem Unfug, der passiert, sind nicht etwa nur die Schuld, die ihn tun, sondern auch die, die ihn nicht verhindern."

    Erich Kästner.

  • Danke für den Bericht. So wie er sich anhört, hattest Du eine gute Zeit in Edinburgh.

    Rory MacLean sagte mir nichts, doch Nick Danziger ist mir durch "Danziger's Travels:Beyond Forbidden Travels" bekannt.


    Inhaltlich bin ich mit den beiden Autoren nur wenig einverstanden.

    In den letzten Jahren scheint es zur Mode verkommen zu sein, nach Nordkorea zu reisen und danach ein vermeintlich investigatives Buch über dieses Land zu schreiben.

    Meines Erachtens macht sich bei der Mehrzahl der Autoren bemerkbar, dass überhaupt kein tiefgreifendes Verständnis der Geschichte und Kultur der koreanisches Halbinsel in ihrer Gänze vorliegt. Zudem werden die immergleichen Bilder mehrheitlich aus Pjöngyang gezeigt.


    Nordkorea ist reicher noch an archäologisches Ausgrabungsstätten und Natur als Südkorea. Diese politisch unverfänglichen Themen würden sich sehr gut eignen, um eine andere Seite des Landes zu zeigen.

    Doch mit der Vermarktung dieser Themen lässt sich wohl kaum Kasse machen.

  • Salonlöwin

    Die ganze Veranstaltung war zwar interessant, gleichzeitig irgendwie fragwürdig weil Rory MacLean auch genau erzählt, von wem sie sich welche Informationen erschlichen haben - in einem Fall eine taube Schülerin, der einer von ihnen beiden folgte und dann irgenwie mit ihr und ihren Mitschülerinnen kommunzierte. Ihnen muss doch klar sein, dass das für diese Menschen Konsquenzen haben kann.


    Vereinbart war wohl über das British Council, dass sie Gespräche mit normalen Bürgern führen könnten. Und scheinbar hatten sie keinen eigenen Dolmetscher dabei, können selbst kein Koreanisch.


    Ein Vortrag über die Kulturschätze dort, die Geschichte wäre sehr interessant gewesen, aber eher nicht von den beiden.


    PS Kennst Du vielleicht "Die große Heimkehr" von Anna Kim? Eine Freundin, die Koreanisch lernt und eine koreanische Schwiegertochter hat, hat es gelesen und fand es schwer verständlich, weil so viel Wissen vorausgesetzt wurde und es wohl recht sprunghaft ist.


    PPS Das Bookfest war wieder toll, mir schwimmt noch der Kopf von den vielen Eindrücken.

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    Erich Kästner.

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von ottifanta ()

  • Hallo ottifanta,


    "Die große Heimkehr" von Anna Kim steht immer noch auf meiner Leseliste. Ich wollte das Erscheinen des Taschenbuchs abwarten, das diesen Monat erschienen ist.

    Südkorea ist meines Erachtens ein (nicht nur) literarisch hoch interessantes Land, nur erschließt sich die Literatur kaum ohne Vorwissen, ist weniger geschmeidig als japanische Literatur und auch rauer in der Sprache. Die neuere südkoreanische Literatur ist vielleicht auch deshalb spannend, weil sie es wagt aufzubegehren, Sozialstrukturen in Frage zu stellen und mit Sprache experimentiert.

    Neben der jüngeren Literatur kann Südkorea zudem mit einer reichen Auswahl an Poesie aufwarten.

    Gedichte haben einen völlig anderen Stellenwert als in Deutschland.



    Vor einigen Monaten saßen ein paar Eulen und ich zusammen und diskutierten über Han Kangs "Die Vegetarierin". Nach den Rezensionen hier im Forum ist der Roman als "andere Literatur" beurteilt worden.

    Zum einen freut mich das, zum anderen bedauere ich, dass viele Andeutungen und Details den Lesern/Leserinnen entgangen sein dürften.

  • Salonlöwin

    Das klingt nach einem interessanten Gespräch. Ihr neues Buch "The White Book" lag im Buchladen des Bookfests aus.

    Am liebsten hätte ich eine für Ausländer kommentierte Ausgabe mit vielen vielen Erklärungen.


    Serendipity8

    Mehr als oben geschrieben hat er nicht verraten. Letzten Endes zwei Varianten: Wie peinlich/lächerlich die Vorgaben im Ausland ankommen würden und dass wegen der Nichteinhaltung der Absprachen die geplante Ausstellung in London vermutlich nicht stattfinden könnte.

    "It is our choices, Harry, that show what we truly are, far more than our abilities." Albus Dumbledore
    ("Vielmehr als unsere Fähigkeiten sind es unsere Entscheidungen, die zeigen, wer wir wirklich sind.")


    "An allem Unfug, der passiert, sind nicht etwa nur die Schuld, die ihn tun, sondern auch die, die ihn nicht verhindern."

    Erich Kästner.

  • Salonlöwin

    Das klingt nach einem interessanten Gespräch. Ihr neues Buch "The White Book" lag im Buchladen des Bookfests aus.

    Am liebsten hätte ich eine für Ausländer kommentierte Ausgabe mit vielen vielen Erklärungen.

    :write

    Ich persönlich denke, dass man Han Kangs "Die Vegetarierin" in einer kurzen Rezension gar nicht gerecht werden kann. Ich bin jedenfalls nicht in der Lage, alles, was mich daran so beeindruckt hat, in Worte zu fassen. Gleichzeitig empfinde ich es so, dass unterschiedliche Menschen gerade bei diesem Buch einiges unterschiedlich wahrnehmen (müssen). Das Buch hat ein sehr breites Diskussions- und Gesprächpotential.

    Noch tiefer beeindruckt, ja, erschüttert hat mich ihr Buch "Menschenwerk".

    Für mich ist Han Kang eine große Bereicherung. Ihr Umgang mit Worten, ihre Sprache ist herausragend, in dem was und wie sie es vermitteln will.

    Auf "The White Book" freue ich mich schon sehr.

  • Wir kommen hier richtig ins Plaudern.

    ottifanta, wenn es Deinen Thread sprengt, dann schreib das bitte.


    Ein Grund, warum ich "The White Book" bisher nicht gelesen habe, ist die Kritik an der englischen Übersetzerin.

    Ihre Übersetzung von "The Vegetarian" wies eine Menge belegbarer Fehler auf und zudem wurde ihr vorgeworfen, Redewendungen und Sprachebenen nicht korrekt wiedergegeben zu haben.

    Meines Erachtens bestand beim Übersetzen die größte Schwierigkeit in der Darstellung der sozialen Ebenen zwischen den Akteuren. In der englischen und deutschen Sprache ist es im Gegnsatz zur koreanischen Sprache nicht möglich, die Beziehung der Sprecher untereinander und gegenüber Dritten in unterschiedlichen Höflichkeitsstufen wiederzugeben. Das verlangt dem Übersetzer/der Übersetzerin eine Menge an Erfahrung und Feingefühl ab. Im Fall von "The Vegetarian" hatte Deborah Smith erst wenige Jahre nach ihrer Bachelorarbeit ihre erste große Übersetzung vorgelegt, was die Mängel erklären mag.

    Spätere Auflagen sollen übrigens korrigiert erschienen sein.


    "Menschenwerk" wollte ich lesen, bevor ich nach Gwangju reise und mir dort auf dem Friedhof die Studentengräber ansehe. Leider habe ich das bei meiner letzten Reise nicht geschafft.

    Ich muss zugeben, dass ich die Übersetzung des Titels weder in der englischen noch in der deutschen Sprache verstehe. Im Original heißt der Titel "Sonyeon i onda", was übersetzt "Der Junge kommt" bedeutet.

    Offensichtlich klingen "Human Acts" und "Menschenwerk" bedeutungsschwerer.

  • Ein Grund, warum ich "The White Book" bisher nicht gelesen habe, ist die Kritik an der englischen Übersetzerin.

    Ihre Übersetzung von "The Vegetarian" wies eine Menge belegbarer Fehler auf und zudem wurde ihr vorgeworfen, Redewendungen und Sprachebenen nicht korrekt wiedergegeben zu haben.

    Meines Erachtens bestand beim Übersetzen die größte Schwierigkeit in der Darstellung der sozialen Ebenen zwischen den Akteuren. In der englischen und deutschen Sprache ist es im Gegnsatz zur koreanischen Sprache nicht möglich, die Beziehung der Sprecher untereinander und gegenüber Dritten in unterschiedlichen Höflichkeitsstufen wiederzugeben. Das verlangt dem Übersetzer/der Übersetzerin eine Menge an Erfahrung und Feingefühl ab. Im Fall von "The Vegetarian" hatte Deborah Smith erst wenige Jahre nach ihrer Bachelorarbeit ihre erste große Übersetzung vorgelegt, was die Mängel erklären mag.


    Spätere Auflagen sollen übrigens korrigiert erschienen sein.

    Leider fehlt mir die Möglichkeit, das Buch im Original zu lesen, also muss ich zwangsläufig auf die englische Übersetzung zurückgreifen. Hierzu habe ich bei Amazon eine Rezension gelesen, die mich davon überzeugt hat, auch nicht auf die deutsche Übersetzung warten zu können. ;-)

    Wurde "Die Vegetarierin" aus dem Original ins Deutsche übersetzt oder aus dem Englischen? Diese Information kann ich meinem Hörbuch nicht entnehmen.


    "Menschenwerk" wollte ich lesen, bevor ich nach Gwangju reise und mir dort auf dem Friedhof die Studentengräber ansehe. Leider habe ich das bei meiner letzten Reise nicht geschafft.

    Ich muss zugeben, dass ich die Übersetzung des Titels weder in der englischen noch in der deutschen Sprache verstehe. Im Original heißt der Titel "Sonyeon i onda", was übersetzt "Der Junge kommt" bedeutet.

    Offensichtlich klingen "Human Acts" und "Menschenwerk" bedeutungsschwerer.

    Den Original-Titel kann ich verstehen, weil ich das Buch kenne und Han Kang am Ende ausführlich erklärt, warum es ihr so wichtig war, die Geschichte des Jungen zu erzählen und warum auf die Art, wie sie es getan hat, nämlich direkt und ohne die LeserInnen zu schonen.

    Die Umbenennung zeigt für mich zumindest, dass derjenige, der dafür verantwortlich ist, sich mit dem Buch beschäftigt hat. So zynisch er auch sein mag, so passend finde ich ihn.

  • Wir kommen hier richtig ins Plaudern.

    ottifanta, wenn es Deinen Thread sprengt, dann schreib das bitte.

    Ganz im Gegenteil, ich finde die Diskussion toll.


    Danke Dir für die Informationen zur Übersetzung und dem Buch usw. Koreanisch habe ich leider nie gelernt. Diese Veranstaltung in Edinburgh konnte ich leider nicht besuchen, habe die Bücher auf meiner Wunschliste stehen.


    Schade, dass das koreanische Kulturzentrum in Berlin so weit weg ist.

    "It is our choices, Harry, that show what we truly are, far more than our abilities." Albus Dumbledore
    ("Vielmehr als unsere Fähigkeiten sind es unsere Entscheidungen, die zeigen, wer wir wirklich sind.")


    "An allem Unfug, der passiert, sind nicht etwa nur die Schuld, die ihn tun, sondern auch die, die ihn nicht verhindern."

    Erich Kästner.