Über die Autorin:
Glenna Thompson hat fünfundzwanzig Jahre als Pressereferentin gearbeitet, bevor sie begann, in einem großen Wirtschaftskonzern zu arbeiten. Inzwischen lebt sie mit ihrem Mann auf einer Rinderfarm mit großem Blaubeergarten in Victoria, Australien
Meine Meinung:
Greer lebt mit ihrer Tochter Sopie alleine, nachdem sie sich vom Kindsvater getrennt hat. Als Greer merkt, wie sehr sie sich aufreibt um einerseits erfolgreich im Job und gleichzeitig der Tochter gerecht zu sein, da beschließt sie, dass sich etwas in ihrem Leben ändern muss. In der aktuellen Zeitung fällt ihr eine zum Verkauf stehende Blaubeerplantage auf. War es nicht immer ihr Traum auszusteigen und auf dem Land zu leben? Auf der Plantage lebt immer noch der Vorbesitzer Charlie, der die Farm auch gar nicht verlassen will, obwohl sein Sohn hat aber den Umzug in den nächst größeren Ort längst veranlasst, damit man sich um ihn kümmern kann.
Greer und Charlie zwei so unterschiedliche Figuren – sie möchte ein neues Leben beginnen, er möchte unbedingt auf der Farm bleiben und dort auch sterben. Auf den ersten Blick denkt man, dass Charlie in der Stadt doch viel besser aufgehoben ist, doch Greer und Charlie arrangieren sich, gegen den Willen seiner Familie, sehr schnell. Greer erinnert sich an ihren eigenen Vater, der auch durch Krebs viel zu früh verstarb und mag Charlie nicht einfach sich selbst überlassen. Charlie wiederum ist Greer eine große Hilfe, indem er ihr Ratschläge für die Farm erteilen kann.
"Der Blaubeergarten" ist der Debütroman von Glenna Thomson und hat mir außerordentlich gut gefallen. Warmherzige Figuren in eine wirklich mal ganz andere Umgebung verpackt – geben dem Roman die richtige Würze. Mit großer Begeisterung habe ich den Neuanfang von Greer verfolgt. Es gehört schon Mut dazu, ein eingefahrenes und relativ bequemes Umfeld zu verlassen und in allen Bereichen komplett neu zu starten. Diesen Lebensumschwung habe ich der Autorin abgenommen, so bild- und glaubhaft hat sie die Hauptprotagonistin und ihre Handlungen beschrieben.
Auch die Nebenfiguren sind schön gezeichnet und nach vielen Irrungen und Windungen endet der Roman so, wie er es auch schon das Cover vorab suggeriert: "Ein Buch wie eine warme Decke".
Man merkt während des Lesens, dass die Autorin wirklich weiß, wovon sie schreibt, deshalb bitte auch unbedingt das Nachwort lesen, denn dort erfährt man, wieso die Autorin sich so gut mit einer Blaubeerplantage auskennt.
Ich freue mich jetzt schon auf das nächste Buch der Autorin und vergebe sehr gerne 9 von 10 Sternen