Thariot - 2227 Extinction: Phase 1
Der Weltuntergang am frühen Morgen kann einem den ganzen Tag versauen. Scott MacSweetbody
Scott ist nicht vertrauenswürdig, hat einen zweifelhaften Charakter, ist ständig pleite und ihm droht eine schwerwiegende Anklage vor einem Militärtribunal ... sagte man.
Zudem ist er ordinär, rücksichtslos, hat ein gestörtes Verhältnis zu Frauen, ist nicht bindungsfähig, hat ein Drogenproblem, ist zynisch, verbittert und latent zu Gewalttaten fähig ... hieß es weiter.
"Völlig übertrieben!" Scott musste sich so eine Scheiße nicht anhören. Hauptsache, er war nicht langweilig.
Scott hatte in München zu tun. Ein einfacher Job. Nicht mehr als zwei Stunden Arbeit. Das war leicht verdientes Geld.
Meine Meinung:
Hm, es fällt mir sehr schwer das Buch zu rezensieren. Am Anfang hatte ich nichts auszusetzen, Thariot hat einen Schreibstil, bei dem die meiste Zeit in kurzen, knackigen Sätzen etwas "passiert" - die Dialoge sind mitunter auch mal unter der Gürtellinie, aber seine Figuren bleiben sich dabei treu. Das gefiel mir ganz gut.
Im Mittelteil des Buchs wurde es dann eine ganze Weile sehr undurchsichtig für mich, neues Kapitel, neue Figuren, wie hängt das alles zusammen, eigentlich will man ja nur weiter Scott begleiten bzw. Nina, die Polizistin, die alles untersucht...was haben die anderen damit zu tun...am Ende wird das zwar aufgeklärt, aber diese Kapitel haben den sonst so rasant und gut aufgebauten Fluss irgendwo abgebremst bzw. ausgebremst für mich.
Einerseits wird mit geteilt, dass man die Solarion-Reihe nicht kennen muss - tue ich auch nicht - andererseits gibt es aber sehr viele Bezüge darauf und immer den Hinweis in einer Fußnote, dass man das dort lesen könne...ansonsten fand ich die Fußnoten nett gemacht, weil sie einem die wichtigsten technischen Begriffe erklären, dabei haben sich in dem Buch ganz klar die Welt der Informatik und die klassische Sci-Fi-Geschichte, dass die Erde beinahe unbewohnbar geworden ist, miteinander verschmolzen. Eine große Rolle spielen künstliche Intelligenzen. Begriffe wie EMP und RFID werden einem sehr kurz, aber sehr übersichtlich und verständlich in Fußnoten erklärt, wenn man sich damit vorher nicht auskannte.
Die Beschreibung der Erde gefiel mir sehr gut, man konnte sich selbst genug ausmalen, es war aber auch nicht zu viel Information, dass es langweilig wurde...nur an der ein oder anderen Stelle hätte ich mir eine andere Gewichtung gewünscht, Kynar wäre für mich ein würdiger "größerer" dritter "Haupt"charakter in dem Buch gewesen, dasselbe gilt für Flo.
Eigentlich gut, nicht für alle gibt es immer Happy Ends...aber mich hat die Auswahl dabei doch ein wenig getroffen. Mehr verrate ich nicht.
Insgesamt kurzweilige Unterhaltung, aber von allem etwas zu wenig für mich, um wirklich hervorzustechen, der Science-Aspekt wurde mir nicht genug beleuchtet, ich fand das Szenario ansich aber interessant...die Figuren blieben zum Teil sehr blass, wenn ich da bspw. an Jassin denke...deswegen 7 Punkte.