Ins Dunkel - Jane Harper

  • Jane Harper - Ins Dunkel


    51F4DhFAgvL._SX319_BO1,204,203,200_.jpgKurzbeschreibung von Amazon:


    Fünf Frauen unternehmen eine Wanderung durch den australischen Busch, organisiert von ihrer Firma, ausgerüstet nur mit Kompass und Landkarte.

    Tage später kommen nur vier von ihnen zurück.

    Aaron Falk, Ermittler der australischen Polizei, muss die vermisste Alice Russell unbedingt finden. Sie ist seine Informantin bei einem Unternehmen, das unter dem Verdacht der Geldwäsche steht. Alice kennt nicht nur die Machenschaften der Firma, sondern auch die dunklen Geheimnisse ihrer Kolleginnen, mit denen sie unterwegs war. Die Wildnis ist unerbittlich, lange wird Alice hier nicht überleben. Doch die wahre Gefahr droht von ganz anderer Seite ...


    Meine Meinung:


    Nachdem mir Band 1 "Hitze" (oder auch The Dry) sehr gut gefallen hat, war es klar, dass ich auch Band 2 lesen werde. Wieder einmal passiert nicht besonders viel, man weiß von Beginn an, dass Alice verschwunden ist und wird durch wechselnde Kapitel in Gegenwart (Suche/Ermittlung im Wesentlichen) und Vergangenheit (Beginn der Wanderung der Frauen bis Aufklärung) mit auf die Reise genommen. Jede der beteiligten Frauen hat ihre Geschichte und ihre Vergangenheit, allerdings fiel es mir manchmal recht schwer, die Zwillige Bree und Beth auseinander zu halten...das machte es dann nicht immer ganz leicht im Buch, da hätte ich mir unterschiedlichere Namen gewünscht, um da vielleicht besser zurecht zu kommen. Das ist im Grunde auch schon das Manko.


    Denn ansonsten erweckt Jane Harper die Geschichte, sich im Wald zu verlaufen und nicht mehr weiter zu wissen, sehr real zum leben, man spürt die Umgebung, atmet die Luft mit...man ist dabei.


    Die Geschichte ansich barg viele kleine sozialkritischere Themen wie Schulmobbing/Cybermobbing und Magersucht, die interessant aufgearbeitet wurden. Ich habe mich eigentlich zu keinem Zeitpunkt gelangweilt und das Buch wieder verschlungen.


    8 Punkte

  • Jane Harpers Debütroman „The Dry“ war ein Riesenerfolg und hat bei vielen Lesern Begeisterung ausgelöst. Aus irgendwelchen undefinierbaren Gründen hat das Buch bei mir keine großen Gefühle ausgelöst. Für mich war es ein solider, aber durchschnittlicher Spannungsroman, und ich verstehe immer noch nicht die ganze Aufregung darüber. Aber es hat mir gut genug gefallen, um der Autorin einen weiteren Versuch zu geben. Zumal der Klappentext ihres zweiten Buches mich sehr neugierig machte.


    Als wir das letzte Mal Aaron Falk trafen, war es in einer klaustrophobischen Kleinstadt mitten im Nirgendwo in Australien während einer Dürreperiode. Hier sind wir draußen in der Wildnis, es ist kalt und es regnet die ganze Zeit. Diesmal war ich von der ersten Seite an gefesselt. Eine düstere Stimmung herrscht unter den Frauen. Die ganze Wanderung steht unter einem unguten Stern. Die Frauen verbindet ein verworrenes Netz aus persönlichen und beruflichen Beziehungen und somit ist die Ausganglage alles andere als gut für diesen forcierten Hike durch eine menschenleere Wildnis bei denen sie sich aufeinander verlassen müssen. Schon am zweiten Tag unterläuft den Frauen ein Fehler. Danach gehen viele kleine Dinge schief und schon bald sind sie in einer verzweifelten Lage.


    Die Geschichte wird auf zwei Zeitebenen erzählt. Rückblickend durch die Frauen und in der Gegenwart durch Aaron Falk. Ich fand die Handlung um die Frauen ein wenig spannender. Ich bin kein großer Fan von wiederkehrenden Charakteren und ihrer persönlichen Entwicklung während mehrerer Bücher. Normalerweise langweilen sie mich schnell oder sie gehen mir rasch auf die Nerven. Deswegen meide ich Krimiserien. Aaron Falk langweilt mich jetzt schon ein wenig obwohl mir seine komplizierte Beziehung zu seinem Vater doch etwas naheging. Aber ich finde ihn recht uninteressant und er wird gewiss nicht der Grund sein, ein weiteres Buch der Autorin zu lesen. Ich bin immer nur an einer gut erzählten und spannenden Geschichte interessiert. Und das habe ich hier bekommen


    Im Gegensatz zu „The Dry“ hat mir „Force of Nature“ sehr gut gefallen. Die Story war stimmig und hier sprang auch sprachlich der Funke bei mir über. Ich bin bereits auf das nächste Buch der Autorin gespannt.


    Ich habe die englische Originalausgabe "Force Of Nature" gelesen.

  • Where the heck is Alice?

    Teambuilding steht ganz hoch im Kurs und was bietet sich besser dafür an, mit Kollegen zusammenzuwachsen als der Australische Busch? Bisher ging ja alles gut, beteuert der Organisator, doch dieses Mal kehrt die eine Gruppe verspätet und völlig verstört zurück und eine Person fehlt: Alice. Die ermittelnden Kommissare, die dazu stoßen, hatten vorher schon Kontakt mit ihr, denn sie sollte ihnen wichtige Informationen über die Firma geben, in der sie arbeitet. Wer könnte etwas mit ihrem Verschwinden zu tun haben? Oder ist womöglich eine längst vergessene Figur aus der Vergangenheit aufgetaucht?

    Das Buch ist zwar der zweite Teil der Reihe, aber vollkommen unabhängig lesbar. Von Anfang bis Ende ist die Spannung gleichbleibend hoch, aber nie vollkommen überspannt. Vielleicht hätte ich mir an der ein oder anderen Stelle einen (falsch leitenden) Cliffhanger gewünscht, so dass man noch etwas mehr Gänsehaut bekommt, aber das ist Meckern auf hohem Niveau.

    Es sind ständig mehrere Verdächtige und so bleibt dem Leser trotz der Rückblicke, die ein wenig mehr Einblick geben, doch verborgen, was wirklich passiert ist. Besonders gefällt mir, dass Australien irgendwie nicht in so vielen Büchern eine große Rolle spielt und hier ist die Landschaft geradezu gemacht für diese Story.

    Für mich ist die Story zwar mehr Krimi als Thriller, aber es gibt definitiv Thriller-Elemente, allein durch die bedrohliche Umgebung. Wer also auf blutrünstige und psychopathische Thriller gerne verzichtet, der ist hier an der richtigen Stelle.

    Von mir 8 von 10 Eulenpunkten

  • Meine Meinung


    In meinem Kopf herrschte nach Beendigung des Buchs etwas Verwirrung und Durcheinander. Die Autorin erzählt dermaßen viele Geschehnisse, die dann manchmal doch anders waren, dass ich teilweise echt den Faden verloren hatte.


    Es wird im Wechsel aus Sicht des Ermittlers Aaron Falk (Gegenwart) und aus der Frauen-Gruppe im Wald (nahe Vergangenheit) erzählt, und das zwar sehr anschaulich, bildhaft, atmosphärisch und dicht, für mich teilweise zu dicht, so dass kein Raum für Spannung mehr blieb, der Fokus liegt eindeutig auf den Charakteren der 5 Frauen (ihre Vergangenheit und deren Bewältigung, ihre familiären Probleme, ihre berufliche Stellung in der Firma, das, was die Familienangehörigen, denen die Firma gehört, gerne verbergen wollen und Aaron Falk und seine Partnerin Carmen Cooper herausfinden sollen, wobei Alice dabei für die beiden extrem wichtig war), aber ich hatte irgendwann die Nase voll von den ganzen Querelen unter ihnen, die sich immer weiter zuspitzten. Das Verhalten und die Dynamik zwischen den Protagonistinnen waren manchmal nicht nachvollziehbar, gerade bei den Schwestern Bree und Beth habe ich manchmal nicht so richtig durchgesehen.


    Sehr gut gefielen mir die Passagen, die sich direkt mit Aaron befassten, ihm war Carmen eine große Hilfe.


    Im Klappentext steht, dass Alice auch die dunklen Geheimnisse ihrer Kolleginnen kennt. Am Ende habe ich mich gefragt, welche das denn bitte gewesen sein sollen. Es steht auch dort, dass die wahre Gefahr von ganz anderer Seite droht. Welche Seite soll das denn gewesen sein?

    Es gab keinen show-down und auch keinen "Aha"-Effekt, obwohl ich immer hoffte, dass es doch anders war und ich als Leserin überrascht werde. So war das Ende o.k.


    Es ist eine sehr sehr dicht erzählte atmosphärische Geschichte mit einem starken Fokus auf die weiblichen Charaktere. Leider blieb die Spannung dabei auf der Strecke und es gab auch Ungereimtheiten.

    Das Ende war zwar schlüssig, aber jetzt auch nicht überraschend oder wendungsreich.


    Ich kann das Wort "Rumzicken" oder "Zickenkrieg" nicht ausstehen, das ausschließlich herabwürdigend auf Frauen verwendet wird, deren Probleme damit gerne kleingeredet werden. Von daher verwende ich "Entladen von ungelösten Problemen mit der Vergangenheitsbewältigung und familiäre problematische Ereignisse".


    Von mir gibt es wohlwollend 3 Sterne


    Das ist schade, nachdem mir der 1. Band "Hitze" so viel besser gefiel.



    ASIN/ISBN: 3499274736

    Irrlicht und Hexe (7. Hexenregel: Unterschätze nie die Kraft des Wortes - es hat eine besondere Kraft, es kann befreien, anstoßen und verändern, aber auch verletzen und zerstören)

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