Hier kann zu den Seiten 1 – 88 (Prolog - Kapitel 10) geschrieben werden.
'Lunapark' - Seiten 001 - 088
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Ehrlich gesagt war ich froh, dass ich nüchtern war bei den ersten Zeilen. Und am liebsten hätte ich auch nicht weiter gelesen. Aber ich muss ja. Ein toter SA-Mann ruft Gereon und die Stapo auf den Plan. Gräf ist leitender Ermittler dort, oder wie will man das sonst formulieren? Er und Gereon Rath sind alte "Feinde". Wobei in der jetzigen Stellung Gräf mit Vorsicht zu behandeln ist.
Ob die "Fleischabfälle" etwas mit der Leiche des Chauffeurs zu tun haben? Das vermute ich mal. Tja dann taucht auch noch Alex auf und beauftragt Charly mit der Suche nach ihrem vermissten Bruder, einem Kommunisten. Die Weichen für den Fall sind gestellt, die Messer zwischen den beiden Kontrahenten gewetzt. Es wird spannend und gefährlich werden.
Fritze will zur HJ was Charly ablehnt und Rath in seiner Gutmütigkeit zulässt. Ob sie sich mit ihm nicht zuviel zugemutet haben?
Ehrlich gesagt habe ich an die früheren Büchern nicht mehr viel Erinnerung. Die Ringvereine sagen mir was ja, aber die einzelnen Begebenheiten ruhen in den Tiefen meiner Speicherplatte.
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1934 und es wird zusehens schlimmer, beängstigender und gefährlicher.
Nach dem Prolog wollte ich schon fast nicht mehr weiterlesen, weil er mich so wütend gemacht hat. Bin aber jetzt mitten im Abschnitt und lese weiter.
Ich musste auch tief in meiner Erinnerung graben, da der letzte Band doch schon eine Weile her ist. Ich bin noch nicht so recht fündig geworden, aber das kommt sicher noch.
Ich habe beim Lesen ständig die Serie "Babylon Berlin" vor Augen, die ich ganz wunderbar finde. Die Hauptrollen sind super besetzt, die Stimmung ist grandios eingefangen. Lohnt sich zu gucken.
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Ich kann mich noch ein wenig an die Märzgefallenen erinnern, zumal ich für diesen Band sehr viel nachgelesen hatte.
Insbesondere war mir nicht klar, dass Ernst Gennat eine historische Figur war, der sehr viel zur Entwicklung der Berliner Polizei beigetragen hat.
Jetzt weiß ich auch wieder, warum das Buch schon eine Weile bei mir steht - es ist eine schlimme Zeit und es ist abzusehen, dass Gereon Rath unter den neuen Machthabern keinen leichten Stand haben dürfte. Und Charly sicher auch nicht.
Für Fritze ist es bestimmt schwierig, nicht dazuzugehören. Ich habe noch sehr die Berichte von Onkeln und Tanten in Erinnerung, die erzählten, wie schön es im BDM und in der Hitlerjugend war. Die wussten sehr genau, wie man die Kinder an Land zieht - und womöglich auch den Eltern entfremdet.
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Mir geht es auch immer wieder so, wenn ich Bücher über die damalige Zeit lese. Ich hoffe wirklich, dass sich das niemals wiederholt.
Deshalb hatte ich auch kurz daran gedacht, nicht weiter zu lesen, ich ertrage das oft nicht.
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Der Kriminalfall tritt fast in den Hintergrund bei all den beklemmenden Vorkommnissen. Allein schon ständig dieser "Deutsche Gruß" und wehe, du machst es nicht korrekt. Wer weiß, ob Rath nicht noch Ärger kriegt deswegen.
Woher hatte der Toten bloss so viel Geld? Hat er jemanden erpresst und musste deshalb sterben?
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Das stimmt, am Anfang werden immer so viele Personen vorgestellt, dass man den Fall fast überliest.
Der "deutsche" Gruß, das hinterlässt doch immer einen bitteren Geschmack.
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Der Einstieg war echt heftig! Ich bin mir ziemlich sicher, dass es sich bei den "Fleischabfällen" um den Chauffeur handelt
Für Fritze ist es bestimmt schwierig, nicht dazuzugehören. Ich habe noch sehr die Berichte von Onkeln und Tanten in Erinnerung, die erzählten, wie schön es im BDM und in der Hitlerjugend war. Die wussten sehr genau, wie man die Kinder an Land zieht - und womöglich auch den Eltern entfremdet.
Die Situation stelle ich mir ganz schwierig vor für die Eltern. Wie soll man einem Kind klarmachen, warum man es zum Außenseiterdasein verdammt?
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Ich denke, das ist nur möglich, wenn man eigene Werte hat, die denen der Nazis entgegengesetzt sind. Bei sehr gläubigen Familien hat das manchmal funktioniert - aber selbst da war das schwierig und nur mit den Kindern zu leben.
Für Kinder ist es immer schlimm, nicht dazuzugehören. In der Klasse meines Sohnes waren Kinder von Jehovas Zeugen. Die durften nie zu Kindergeburtstagen, keine Weihnachtsfeiern. Schon diese eher milde Form des Ausgeschlossenseins war für sie ganz schlimm.
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Die Situation stelle ich mir ganz schwierig vor für die Eltern. Wie soll man einem Kind klarmachen, warum man es zum Außenseiterdasein verdammt?
Und in Fritzes Fall ist es noch schwieriger, da er ja noch nicht so lange in der Familie ist. Da haben sich die Werte, die die beiden haben, nicht in ihm festigen können und er ist anfällig für "Rattenfänger"
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Und in Fritzes Fall ist es noch schwieriger, da er ja noch nicht so lange in der Familie ist. Da haben sich die Werte, die die beiden haben, nicht in ihm festigen können und er ist anfällig für "Rattenfänger"
Fritze ist ja auch in einem anfälligen Alter. Wo die Erwachsenen/Eltern und ihre Regeln und Werte hinterfragt werden. Aber im Falle von Fritze hoffe ich sehr, dass er die Kurve noch kriegt. Wobei auch Gereon immer noch Probleme hat, sich klar von den Nazis abzugrenzen. Ein richtiges Vorbild ist er nicht für Fritze.
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Ich habe beim Lesen ständig die Serie "Babylon Berlin" vor Augen, die ich ganz wunderbar finde. Die Hauptrollen sind super besetzt, die Stimmung ist grandios eingefangen. Lohnt sich zu gucken.
Vor allem dachte ich auch immer, was im Laufe der Serie aus den Darstellern wird, in welche Richtung sie sich entwickeln. Z.B. Gräf. Der kommt ja in der Serie erst mal eher nett und positiv rüber. Und wenn man dann weiß, wohin er sich entwickelt - und warum - dann hat das Serie gucken noch ganz andere Tiefe.
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die 3. Staffel ist angekündigt. Es geht mit dem "Stummen Fisch" weiter.
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die 3. Staffel ist angekündigt. Es geht mit dem "Stummen Fisch" weiter.
Ich weiß, ich arbeite dort, wo das entschieden wurde.
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Ah, gut zu wissen falls wir mal Wünsche haben.
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Ich weiß, ich arbeite dort, wo das entschieden wurde.
Und sowas erzählst Du erst jetzt? Wo wurde das denn entschieden?
In dem Spiegelartikel, den JaneDoe verlinkt hat, steht "Gelegenheitsprostituierte Charlotte Ritter". Das hat mit den Büchern dann aber nichts zu tun.
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Zum Buch:
Diese widerliche Szene mit dem Auge gab es ja auch schon im vorherigen Band. Ich war etwas erstaunt, dass genau die gleiche Praktik hier noch einmal verwendet wurde. Auch hatte ich zuvor weder gewusst, dass sowas widerliches damals angewandt wurde, noch dass es physikalisch überhaupt möglich ist.
Ich finde den Schreib- und Erzählstil von Kutscher einfach grandios. Man kann in diese Zeit wunderbar eintauchen, da alles glaubhaft und fast greifbar erzählt wird.
Mit Fritze wird viel zu wenig geredet als das er irgendwas verstehen könnte. Gereon ist da ja ohnehin recht phlegmatisch, aber Charly hätte ich eigentlich eine bessere Kommunikation zugetraut.
Gräf wird wegen seiner Homosexualität sicher noch Probleme bekommen.
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Ich musste auch tief in meiner Erinnerung graben, da der letzte Band doch schon eine Weile her ist. Ich bin noch nicht so recht fündig geworden, aber das kommt sicher noch.
Ich krame mit dir und bin auch schon versucht, nochmal kurz ein paar Zusammenfassungen zu lesen, damit ich die Rahmenhandlung der ganzen Geschichte wieder drauf habe. Diese ganzen Hintergrundinfos sind doch schon wieder zu lange her, um sie alle parat zu haben. Aber je länger ich lese, desto mehr kommt wieder und ich bin sicher, gemeinsam kriegen wir das hin.
Mir gings genauso wie euch - nach dem Prolog wollte ich das Buch eigentlich zuklappen und weglegen! Ich weiß ja, dass es wirklich so wahr, trotzdem (oder vielleicht gerade deswegen) will ich solche Grausamkeiten nicht (mehr) lesen. Die gemeinsame LR ließ auch mich weiterlesen und das finde ich momentan ganz gut so.
Mir gefällt nämlich sehr gut, wie der Umgang mit "der neuen Zeit" in der Familie Rath geschildert wird. Nicht weiß oder schwarz sondern in ganz unterschiedlichen Grauschattierungen.
Und in Fritzes Fall ist es noch schwieriger, da er ja noch nicht so lange in der Familie ist. Da haben sich die Werte, die die beiden haben, nicht in ihm festigen können und er ist anfällig für "Rattenfänger"
Ich bin jetzt mal ganz böse und stelle eine Gegenfrage: Welche Werte? Bei Gereon hat ja hollyhollunder schon richtigerweise angemerkt, dass er Probleme hat, sich gegen die Nazis abzugrenzen. Bei ihm habe ich immer den Eindruck, er möchte mit Politik überhaupt nichts zu tun haben und blendet sie soweit es irgendwie geht aus. Auch bei der HJ sieht er ja nicht das politische, sondern mehr das gesellschaftliche Zusammensein. Gereon weiß momentan selber nicht, was er eigentlich will, er will m. M. nach einfach seine Ruhe.
Und Charly? Sie hat zwar ein gefühlsmäßiges Unwohlsein, aber überhaupt kein Argument gegen die Nazis. Nicht mal gegen Fritzes Mitgliedschaft in der HJ. Sie weiß zwar, dass diese Regierung "falsch" handelt, hat dem aber eben auch keine Alternative entgegenzusetzen. Von daher hat sie durchaus Werte, aber keine, die sie klar formulieren kann.
Von daher kann ich Fritzes Wunsch auf jeden Fall nachvollziehen (abgesehen davon werden Kinder ja auch sonst oft ganz anders, als man es als Elternteil haben möchte!). Mal sehen, wie er sich die nächsten Bände entwickelt.
Vor allem dachte ich auch immer, was im Laufe der Serie aus den Darstellern wird, in welche Richtung sie sich entwickeln. Z.B. Gräf. Der kommt ja in der Serie erst mal eher nett und positiv rüber. Und wenn man dann weiß, wohin er sich entwickelt - und warum - dann hat das Serie gucken noch ganz andere Tiefe.
Gräf finde ich auch im Buch überwiegend nett und positiv! Außer, dass er zur "politischen" gewechselt ist, kann ich ihm wenig vorwerfen (zumindest fällt mir nichts mehr ein) und auch das hatte ja seine Gründe (und wenn ich mich recht erinnere ist Gereon nicht ganz schuldlos daran!).
Zum Buch:
Diese widerliche Szene mit dem Auge gab es ja auch schon im vorherigen Band. Ich war etwas erstaunt, dass genau die gleiche Praktik hier noch einmal verwendet wurde. Auch hatte ich zuvor weder gewusst, dass sowas widerliches damals angewandt wurde, noch dass es physikalisch überhaupt möglich ist.
Das ist wirklich widerlich - wurde das damals wirklich gemacht? Kommt das nur einmal in einem Band vor oder schon öfter? Ich glaube mich zu erinnern, dass es einer der Berufsverbrecher öfters gemacht hat????
Ich hoffe ja wirklich, dass die Schlachtabfälle wirklich nur Schlachtabfälle sind! Gereon hätte doch das Ganze auch untersuchen lassen können, oder? Zumindest feststellen, ob Mensch oder Tier!
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Ich bin jetzt mal ganz böse und stelle eine Gegenfrage: Welche Werte? Bei Gereon hat ja hollyhollunder schon richtigerweise angemerkt, dass er Probleme hat, sich gegen die Nazis abzugrenzen. Bei ihm habe ich immer den Eindruck, er möchte mit Politik überhaupt nichts zu tun haben und blendet sie soweit es irgendwie geht aus. Auch bei der HJ sieht er ja nicht das politische, sondern mehr das gesellschaftliche Zusammensein. Gereon weiß momentan selber nicht, was er eigentlich will, er will m. M. nach einfach seine Ruhe.
Und Charly? Sie hat zwar ein gefühlsmäßiges Unwohlsein, aber überhaupt kein Argument gegen die Nazis. Nicht mal gegen Fritzes Mitgliedschaft in der HJ. Sie weiß zwar, dass diese Regierung "falsch" handelt, hat dem aber eben auch keine Alternative entgegenzusetzen. Von daher hat sie durchaus Werte, aber keine, die sie klar formulieren kann.
Von daher kann ich Fritzes Wunsch auf jeden Fall nachvollziehen (abgesehen davon werden Kinder ja auch sonst oft ganz anders, als man es als Elternteil haben möchte!). Mal sehen, wie er sich die nächsten Bände entwickelt.
vor allem bei Gereon gebe ich dir recht. Bei Charly habe ich allerdings das Gefühl, dass da auch die Angst, dass zuviel nach außen dringt. eine Rolle spielt
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Ich bin jetzt mal ganz böse und stelle eine Gegenfrage: Welche Werte? Bei Gereon hat ja hollyhollunder schon richtigerweise angemerkt, dass er Probleme hat, sich gegen die Nazis abzugrenzen. Bei ihm habe ich immer den Eindruck, er möchte mit Politik überhaupt nichts zu tun haben und blendet sie soweit es irgendwie geht aus. Auch bei der HJ sieht er ja nicht das politische, sondern mehr das gesellschaftliche Zusammensein. Gereon weiß momentan selber nicht, was er eigentlich will, er will m. M. nach einfach seine Ruhe.
Und Charly? Sie hat zwar ein gefühlsmäßiges Unwohlsein, aber überhaupt kein Argument gegen die Nazis. Nicht mal gegen Fritzes Mitgliedschaft in der HJ. Sie weiß zwar, dass diese Regierung "falsch" handelt, hat dem aber eben auch keine Alternative entgegenzusetzen. Von daher hat sie durchaus Werte, aber keine, die sie klar formulieren kann.
Von daher kann ich Fritzes Wunsch auf jeden Fall nachvollziehen (abgesehen davon werden Kinder ja auch sonst oft ganz anders, als man es als Elternteil haben möchte!). Mal sehen, wie er sich die nächsten Bände entwickelt.
Zumindest haben sie demokratische Grundwerte und sind gegen Gewalt. Oder sehe ich das falsch? Gut, in einem Jahr, länger ist Fritze glaube ich noch nicht bei ihnen, kann man ein Kind nicht resistent gegen solche Einflüsse machen. Und Gereon ist zwar gegen die Nazis, hat aber eher keine Ahnung, wie das mit der HJ angeht. Er stellt sich da ja eher eine Pfadfindergruppe vor. Dagegen wäre ja nichts einzuwenden, wenn sie nicht ideologisch ausgenutzt werden würde. Was er aber (noch) nicht weiß.