Cottage mit Meerblick - Caroline Roberts

Nachdem Claire gerade erfolgreich eine Brustkrebs-Therapie durchlaufen musste, wurde sie von ihrem Ehemann verlassen. Um Abstand von allem zu erhalten, nimmt sie einen langen Urlaub und mietet sich in einem kleinen Cottage am Meer ein. Das kleine Häuschen ist zwar schon alt – die Umgebung und die Leute im Dorf sind aber so nett, dass Claire sich rundherum wohl fühlt. Nur ihr direkter Nachbar Ed verhält sich merkwürdig. Kaum kommen sie sich etwas näher, zieht er sich ganz abrupt zurück. Nicht nur Claire hat einen schweren Schicksalsschlag hinter sich, auch Ed muss etwas Furchtbares erlebt haben. Können sich die beiden trotz ihrer jeweiligen Schicksalsschläge näher kommen?

"Vor ihr stand das Cottage am Meer - baufällig, windschief und doch liebenswert" – so steht es im Roman von Caroline Roberts und genau dieser Satz beschreibt im Grunde so wunderbar, wie das Buch ist. Eine liebenswerte Claire, die ins Leben zurück finden muss und jeden Tag neu in Angriff nimmt. Ein altes Haus, das trotz seiner Baustellen eine Wohlfühloase sein kann und ein schroffer und abweisender Nachbar, den ein Geheimnis umgibt.

Die Autorin hat es geschafft, dass ich regelrecht mit Claire mitleiden musste, als ein neuer Knoten in ihrer Leiste auftaucht. Man begleitet sie gedanklich zu ihren Kontrolluntersuchungen, samt CT und Biopsie.

Wenn Autoren es schaffen mich so in ihren Bann zu ziehen, dann haben sie in meinen Augen alles richtig gemacht. Bei dem Cover und Titel ist natürlich von vorn herein klar, wie es ausgeht – aber das schmälert den Lesespaß überhaupt nicht. Man weiß ja von vornherein auf was man sich einlässt.

Gerne lese ich wieder ein Buch der Autorin und vergebe 8 von 10 Sternen.

Jeden Augenblick genießen

Nachdem Claire eine schwere Krankheit überstanden hat, gönnt sie sich eine Auszeit. Sie mietet ein altes Cottage in Northumberland, um dort am Meer ihre Kräfte zurückzuerlangen und sich in Ruhe zu erholen. Ihre Krankheit hat ihr den nötigen Anstoß gegeben, das Leben neu zu entdecken und jede einzelne Sekunde davon zu genießen. Als sie auf ihren Nachbar Ed kennenlernt, ist es mit der Ruhe bald vorbei, denn Ed ist zwar recht attraktiv, aber auch ein nicht gerade umgänglicher Kerl. Doch je mehr sich Claire und Ed kennenlernen, umso mehr erfahren sie auch vom Schicksal des anderen. Haben sich da zwei Kämpfer gesucht und gefunden?

Caroline Roberts hat mit ihrem Buch „Cottage mit Meerblick“ einen sehr unterhaltsamen und gefühlvollen Roman vorgelegt. Der Schreibstil ist flüssig, lebendig und warmherzig, der Leser wird schnell in die Handlung hineingesaugt, um sich an Claires Fersen zu heften, wobei er ihre Gedanken und Gefühle hautnah miterleben darf. Die Autorin versteht es sehr geschickt, die Emotionen ihrer Protagonistin zu transportieren, so dass man sich gut in sie hineinversetzen und mit ihr fühlen kann. Es wirkt sehr realistisch, wie Claire sich Gedanken über ihr Leben und die gerade überstandene Krankheit macht. Das Gefühl, nicht mehr so leicht alles wegstecken zu können und sich mehr Zeit für sich und das Hier und Jetzt zu nehmen, weil einem die eigene Endlichkeit bewusst geworden ist, wird sehr glaubhaft geschildert und sollte uns Menschen immer wieder mal vor Augen geführt werden. Die Landschaftsbeschreibungen sind farbenfroh und lassen den Leser von einem Kurztrip ans Meer träumen, um den Blick in die Ferne schweifen zu lassen und mal an Nichts anderes zu denken, als in sich selbst hineinzuhören.

Die Charaktere sind durchweg liebevoll und realistisch ausgearbeitet worden. Sie wirken authentisch und geben dem Leser die Möglichkeit, sie sehr schnell ins Herz zu schließen und wie Freunde bei ihrem Weg zu begleiten. Claire ist eine sehr sympathische Frau, die sich nach überstandener Krankheit noch nicht ganz auf der Höhe fühlt und das Leben mit anderen Augen sieht. Sie hat mutig gekämpft und dadurch eine neue Sichtweise erhalten. Doch sie fühlt sich auch einsam und sehnt sich nach Geborgenheit und Stärke, damit sie sich auch mal fallen lassen kann. Ed ist ein attraktiver Mann, der allerdings eher wie ein Eigenbrötler wirkt. Er wirkt oftmals wie ein Chamäleon, einerseits ist er ruppig und abweisend, aber dann zeigt er auch wieder seine freundliche und höfliche Seite. Ed hat selbst schon einige Tiefschläge erlebt, und so wundert es nicht, dass er misstrauisch ist und sich nicht jedem gleich öffnet.

„Cottage mit Meerblick“ ist ein schöner und einfühlsamer Liebesroman, der auf gefühlvolle Weise die Endlichkeit des Lebens thematisiert und dass man jede Minute, die einem gegeben wird, ganz bewusst genießen sollte. Auf jeden Fall eine schöne Lektüre mit verdienter Leseempfehlung!