Titel: Brennende Cevennen
Autorin: Anne Chaplet
Verlag: Kiepenheuer und Witsch
Erschienen: August 2018
Seitenzahl: 304
ISBN-10: 3462050753
ISBN-13: 978-3462050752
Preis: 10.00 EUR
Das sagt der Klappentext:
Der Himmel über dem kleinen Ort Belleville am Fuße der Cevennen leuchtet in schmutzigem Rot, als die ehemalige Anwältin Tori Godon mitten in der Nacht aus dem Schlaf gerissen wird. Feuer - seit Jahrhunderten prägt es die wilde Landschaft und die Menschen des Vivarais. Dort, wo einst zur goldenen Zeit der Seidenraupenzucht unzählige Maulbeerbäume standen, jagt der Wind die Flammen über Berge und Ebenen. Neben den verkohlten Überresten eines Wohnwagens auf einer Hochebene findet Tori die Leiche eines Hundes. Sein Besitzer, der Schweizer Franco Jeger, ist spurlos verschwunden. Tori begibt sich auf die Suche. An ihrer Seite: der ehemalige Drogenfahnder Nico und ihr Hund July. Als sie einen anonymen Drohbrief erhält, auf sie geschossen wird und ein weiteres Feuer Todesopfer fordert, ahnt Tori: Das Paradies ist eingestürzt.
Die Autorin:
Anne Chaplet ein Pseudonym. In ihrem Pass steht der Name Cora Stephan, unter dem sie als promovierte Politikwissenschaftlerin und Historikerin zahlreiche Sachbücher verfasst hat. Für ihre Romane erhielt sie zweimal den Deutschen Krimipreis sowie den Krimipreis von Radio-Bremen.
Meine Leseeindrücke:
Es gibt die Krimi-Normalkost für mehr oder weniger anspruchslose Leserinnen und Leser, es gibt die grausame Krimi-Dutzendware, es gibt normale und stinknormale Krimis – und dann gibt es eben daneben noch die grandiosen Geschichten, die es schaffen auch über den Tellerrand der eigenen Handlung zu blicken.
Das sind die Kriminalromane mit dem ganz besonderen Flair.
Dieser Kriminalroman von Anne Chaplet ist mehr als ein normaler Krimi. Die Autorin erzählt eine Geschichte, die auch sehr viel „nichtkrimimässiges“ einatmet.
Großartig sind die Landschaftsschilderungen, der Leser bekommt sofort ein Bild von den Cevennen und möchte vielleicht noch auf der Stelle die Koffer packen und losfahren.
Auch die Schilderung der handelnden Personen ist wirklich gut gelungen. Die Menschen werden mit großer Empathie beschrieben, sind so gut wie nicht mit irgendwelchen typischen Krimi-Klischees behaftet.
Und die erzählte Geschichte, ist eine Geschichte die das Leben geschrieben haben könnte. Alles wirkt authentisch und in sich stimmig. Menschen handeln eben so. Da muss nichts künstlich befeuert werden.
Dieser Kriminalroman von Anne Chaplet ist eines jener Bücher, die man nicht aus der Hand legen mag, man möchte ja erfahren wie es ausgeht – und hat man dann aber die letzte Seite zu fassen, dann ist das Bedauern groß, man hätte die dort handelnden Menschen ja vielleicht noch gern weiter begleitet.
Dieser Kriminalroman von Anne Chaplet bietet beste Unterhaltung, keine Dutzendware oder Mittelklasse – nein, ganz im Gegenteil. Letztendlich wohl ein literarischer Kriminalroman, dessen Handlung von Dingen vor dem Tellerrand umrankt wird.
Leseempfehlung – 10 Punkte.