Letztes Jahr auf der Buchmesse gab es schon einmal einen guten Vorgeschmack auf die Georgische Literatur mit einer Veranstaltungsreihe Georgischer Literatur von den unabhängigen Verlagen.

Mit dabei waren u.a. Salome Benidze, Lasha Bugadze, Nestan Nene Kvinikadze, Zurab Karumidze.

Gut gefallen hat mir dieser Roman:

Die Stadt auf dem Wasser - Salome Benidze

Pünktlich zur Buchmesse wird mitte September der neue Roman von

Zaza Burchuladze beim Verlag Blumenbar erscheinen: Der aufblasbare Engel

Link zu Amazon

ISBN-10: 3351050585

Merkmal dieses Autors ist seine Ironie, die manche als Provokation empfinden.

Der Verlag schreibt über Zaza Burchuladze:

Zaza Burchuladze, 1973 in Tbilissi geboren, übersetzte Fjodor Dostojewski und Daniil Charms ins Georgische. Seine Romane und Essays wurden von religiösen Extremisten verbrannt und vom Präsidenten Saakaschwili in der georgischen Tagesschau angeprangert. Im Sommer 2012 wurde er von Unbekannten angegriffen und musste mit seiner Familie nach Deutschland fliehen. Heute lebt und arbeitet er in Berlin. Für seine Romane wurde er mehrfach ausgezeichnet. Bei Blumenbar erschien 2015 sein Roman »adibas«, der von der Stiftung Buchkunst zum »schönsten Buch des Jahres« gewählt wurde. 2017 folgte sein Flucht- und Heimatroman „Touristenfrühstück“, für den er 2018 mit dem Brücke-Berlin-Preis ausgezeichnet wurde.

Schon mal danke für die interessanten Links.

Über Georgien weiß ich wenig, über georgische Literatur noch weniger. Umso verdienstvoller, dieses Land einmal ins Zentrum der Aufmerksamkeit zu rücken.

Herr Palomar, schon allein das Cover macht mich neugierig.

Giwi Margwelaschwili

Von diesem Autor habe ich schon vor Jahren den beeindruckenden Roman Officer Pembry gelesen:

Officer Pembry - Giwi Margwelaschwili

Über den Autor:

Giwi Margwelaschwili wurde 1927 als Sohn georgischer Emigranten in Berlin geboren. Seine Mutter starb, als er vier Jahre alt war. Sein Vater lehrte Philosophie und Orientalistik. 1946 wurde er zusammen mit seinem Sohn vom sowjetischen Geheimdienst NKWD entführt. Der Vater wurde ermordet, Giwi Margwelaschwili in Sachsenhausen interniert, anschließend nach Georgien verschleppt. Dort lehrte er Deutsch. Erst 1987 konnte er nach Deutschland ausreisen. Ihn begleitete eine Unzahl von in der Emigration auf Deutsch geschriebenen Romanen und Erzählungen. 1994 erhielt er die deutsche Staatsbürgerschaft und ein Ehrenstipendium des Bundespräsidenten. 1995 erhielt er den "Brandenburgischen Literatur- Ehrenpreis" für sein Gesamtwerk, 2006 die Goethe-Medaille. Er ist Mitglied des P.E.N und lebt seit 2011 wieder in Tiflis.

Homepage des Autors:

http://www.giwi-margwelaschwili.de/index.html

Ob der 90jährige Giwi Margwelaschwili zur Frankfurter Buchmesse kommt ist mir nicht bekannt.

Ein relativ aktuelles Buch von ihm gibt es: Bedeutungsqwelten

Rumpelstilzchen schrieb:

schon allein das Cover macht mich neugierig.

Mich auch. So richtig hübscher neoorthodoxer Kitsch, ich liebe das!

Habe das Buch mal bei NetGalley angefragt, mal sehen, ob ich es bekomme.

Nadezhda, das sind die Cover, die für mich sonst ein Ausschlussgrund sind. Aber hier vermute ich mal sehr stark, dass es auch Sinn macht.

Rumpelstilzchen schrieb:

Nadezhda, das sind die Cover, die für mich sonst ein Ausschlussgrund sind. Aber hier vermute ich mal sehr stark, dass es auch Sinn macht.

Davon gehe ich mal schwer aus.

Bei NetGalley ist der Anteil der Leute, denen das Cover nicht gefällt, überdurchschnittlich hoch. Es ist ja auch tatsächlich so kitschig, dass es weh tut - aber sollte einem dann nicht die Ironie daran klarwerden? Zumal in Kombination mit diesem Titel? Gut, man kann das Cover ja trotzdem doof finden... Für mich ist es ein absoluter Hingucker und hat mich neugierig auf das Buch gemacht.

Ich habe das Buch "Der aufblasbare Engel" dieser Tage von NetGalley bekommen und gelesen. Wenn man Goethes "Faust" und Bulgakows "Meister und Margarita" mag, wird man mit diesem Buch wahrscheinlich sehr viel Freude haben.

Um den offiziellen Erscheinungstermin herum werde ich dann meine Rezi hier im Forum einstellen.

Dann will ich mir das Buch doch auf die Liste setzen. Klingt verheißungsvoll.

Mach das mal. Deine Meinung würde mich interessieren!

Nadezhda schrieb:

Wenn man Goethes "Faust" und Bulgakows "Meister und Margarita" mag, wird man mit diesem Buch wahrscheinlich sehr viel Freude haben.

Interessante Vergleiche.

ottifanta schrieb:

Interessante Vergleiche.

Aber bestimmt berechtigte... Und wer weiß, welche Parallelen mir dabei aufgrund persönlicher Unkenntnis noch so entgangen sind...

Die Autorin Anna Kordsaia-Samadaschwili kommt aus Tbilissi und stellt ihre ins Deutsche übersetzten Romane »Schuschaniks Kinder« und »Wer hat die Tschaika getötet?« vor.

Hier der Link zu den Terminen ihrer Lesungen und Auftritte in Deutschland:

http://www.verlag-hans-schiler.de/index.php?events

Anna Kordsaia-Samadaschwili (*1968) lebt und arbeitet als Autorin, Übersetzerin und Kulturjournalistin in Tbilissi.Sie wurde für ihre Erzählungen und Romane mit verschiedenen georgischen Literaturpreisen, für die Übersetzung von Elfriede Jelineks 'Liebhaberinnen' aus dem Deutschen ins Georgische vom Goethe-Institut Tbilissi ausgezeichnet.

Salonlöwin schrieb:

Zaza Burchuladze tourt mit seinem aktuellen Roman durch Deutschland:

http://www.aufbau-verlag.de/in…oren/zaza-burchuladze-a01

Danke

Vielleicht schaffe ich es zu dem Termin in Köln. Gehst Du in Hamburg?

Eine Neuentdeckung ist für mich der georgische Autor Archil Kikodze, dessen erster Roman "Südelefant" anscheinend zeitgleich mit seinem neuen Buch "Die Geschichte von einem Vogel und einem Mann" erscheint.

Der Südelefant ist ein interessantes Buch, bei dem der Protagonist ein gutes Stück der Stadt

Tbilissi durchstreift.

übersetzt von Nino Haratischwili

Archil Kikodze, Jahrgang 1972, ist ein georgischer Autor, Fotograf, Regisseur, Schauspieler und Naturführer. Für seine Erzählungen und seine Arbeit als Fotograf wurde er vielfach ausgezeichnet. Er schrieb das Drehbuch zum Film "Tbilisi, I love you", war Co-Autor des Dokumentarfilms "Spring in Javakheti" und spielte die Hauptrolle im Film "Blind Dates" (2013). "Der Südelefant" ist sein erster Roman.