Die Diskussion im ersten Thread der Leserunde zu Die Tatarin finde ich derart interessant, daß ich sie gerne auslagern würde.
Deshalb hier nochmal die komplette Nachricht von binchen im Zitat:
ZitatAlles anzeigenOriginal von binchen
Lieber Gheron,
Dieses Ausloten, was die LeserInnen wollen - AHA !!!! Klar, wer dieselbe Schablone benutzt, der wird vorhersehbar, und kriegt nie raus, was noch machbar ist - wo Grenzen der Zumutbarkeit für's Publikum liegen. Und ich will auch immer was Neues - die Frage ist nur immer, wie neu darf es sein? Ein Kommissar Brunetti, der sich scheiden lässt, und nicht mehr ans Essen denkt? Nein - das wohl eher nicht, wenn es eine Reihe ist - aber für Einzelromane - OK!
Deshalb bin ich auch auf Euren Mara Volkerts so gespannt. Der wartet noch.
Es gibt jedoch sicher auch AutorInnen, denen zuerst wichtig ist, was Ihnen am Herzen liegt - ( vielleicht sind das ja die unglücklichen, die dann ihre Manuskripte nicht an den Mann gebracht bekommen ) ...
Für mich war es mutig von Euch ... - und es hat sich ja auch für mich gelohnt durch zu halten. Habt Ihr diese Kommentare häufig erfahren? Wie viele Wesen haben gewagt Euch zu berichten, dass sie es aufgegeben haben?
Bei einer meiner letzten Diskussionen über meine Vorliebe für historische Romane, sind wir genau dort gelandet, dass eben diese Romane immer nach Schema F laufen. Meine Marie nach Schema F - da musste ich doch die Krallen ausfahren
Meiner Freundin waren die( die heisst, alle, die sie versucht hatte ) ALLE zu vorhersehbar, zu gleich, zu sehr nach Schablone gestrickt. Diese Menschen interessierten sie nicht - Bis, ... - ja bis wir - Dorothy Dunnetts Helden Francis Crawford of Lymond kennen gelernt haben.
Ich hab versucht sie mit Marie zu ködern, die ich sehr mag - nix - auch andere Bücher über historische Handwerkerinnen, die mich faszinierten - nichts - mir genügt es oft, etwas über die Zeit, die Handwerke, das Leben auf interessante Art zu lernen, durch Personen, in die ich mich sofort hineinversetzen kann - Highlights sind dann die Romane, wo das noch gepart mit einem besonderen Stil, einer ironsichen Sichtweise ( Davies) oder interessanter Denkungsart ( gepaart wird - nicht so meine Freundin.
Diese alten außergewöhnlichen Romane von DD konnten bisher soger dieser 'Historischen Romanvermeiderin' Lachen und Interesse entlocken. Das lag aber nicht daran, dass es nun ein historischer Roman war, sondern nur einfach daran, dass es ein Roman über interessante Wesen ist, der zufällig in einer alten Zeit spielt.
Die DDs sind anders - ( gut - einige sagen: zu kompliziert, zu schwülstig - langweilig ...- zu böse - amoralisch ....) einiges kommt zu diesen Büchern an Sichtweisen ans Licht, doch wer schon die ersten paar Seiten liebt, der legt diese Bücher nicht wieder aus der Hand. Der Typ ist einfach irre. Der Witz, den DD in ihre Geschichten einwebt, dieser Frechdachs, der auch immer mal auf die Nase fällt, die Personen, die oft nicht Schwarz/weiss sind ... - Hach ...
Ich denke DD war da jemand, der es eher egal war, was die Leser dazu meinten - Meine Bücher velangen das von mir, könnte ich mir den Kommentar dazu vorstellen - wie unseren Küster, der so schnell die Orgel spielte, wie es sich gehörte, weil er sein Musikempfinden nicht umstellen wollte, bis sich die Gemeinde daran gewöhnt hatte, dass nicht überall Schleifen zum mitsingen eingefügt wurden, hat es wohl nicht lange gedauert, danach war man jedoch für andere Schlichtorganisten verdorben, d.h. viel zu anspruchsvoll vor allem bezüglich der Geschwindigkeit.
Ich wünsche Euch noch viele so schöne ( für mich ) Auslotmöglichkeiten, denn die kommen sicher auch mit dem Verkaufserfolg - oder? Man ist doch sicher eher bereit einem Autor Freiheiten zu gewähren, der sich schon mal gut verkauft hat?
und zu meiner Signatur:
so empfinde ich die Kommentare von den Autoren, denen ich bisher im Internet begegnet bin. Deshalb sind Autoren doch wohl eher Zuhörer? Was will mein Buch ... - und dann die Aufschreiber