Ausloten

  • Die Diskussion im ersten Thread der Leserunde zu Die Tatarin finde ich derart interessant, daß ich sie gerne auslagern würde.


    Deshalb hier nochmal die komplette Nachricht von binchen im Zitat:

  • Hallo, binchen!


    Zitat

    Original von binchen
    Dieses Ausloten, was die LeserInnen wollen - AHA !!!! Klar, wer dieselbe Schablone benutzt, der wird vorhersehbar, und kriegt nie raus, was noch machbar ist - wo Grenzen der Zumutbarkeit für's Publikum liegen. Und ich will auch immer was Neues - die Frage ist nur immer, wie neu darf es sein?


    Diese Gratwanderung müssen wir alle machen.


    Erwartet wird immer sowohl Vertrautes als auch Neues. Der Hang, an Bewährtes anzuknüpfen, führt zu "Polylogien" und Sequels im Sinne eines »Wiedersehens mit alten Freunden«. Für einen Autor ist es natürlich schön, eine Gruppe von Charakteren über einen sehr langen Zeitraum zu verfolgen. Meine Beobachtung ist, daß die meisten Charaktere nicht geeignet sind, mehrere Romane zu tragen. Wenn die eigentliche Entwicklung der Figur im ersten Band schon abgeschlossen ist, dann gibt selbige in den Folgeromanen nur noch den Hampelmann und stolpert von einem Schicksalsschlag in den nächsten ...


    Zitat

    Es gibt jedoch sicher auch AutorInnen, denen zuerst wichtig ist, was Ihnen am Herzen liegt - ( vielleicht sind das ja die unglücklichen, die dann ihre Manuskripte nicht an den Mann gebracht bekommen ) ...


    Das kann ich so nicht bestätigen, binchen. Um einen Buchvertrag zu bekommen, braucht man vor allem eine runde, interessante Geschichte mit interessanten Figuren, gut erzählt, und den Nachweis, daß man sich gut und "leserlich" :-) ausdrücken kann, und vor allem: das man so ein Projekt auch durchhält!
    Das ist schon mehr als die halbe Miete!


    Zitat

    Bei einer meiner letzten Diskussionen über meine Vorliebe für historische Romane, sind wir genau dort gelandet, dass eben diese Romane immer nach Schema F laufen. Meine Marie nach Schema F - da musste ich doch die Krallen ausfahren.


    Die Wanderhure läuft ja auch keineswegs nach Schema-F -- im Gegensatz zum Gros der Historischen Romane, die derzeit in immer größerer Zahl auf den Markt geschmissen werden. Es gibt rühmliche Ausnahmen gerade auch bei den historischen Romanen über Frauen, und ich bin der felsenfesten Überzeugung, daß es gerade diese Besonderheit ist, nicht nach Schema-F zu erzählen, die dem Buch den verdient großen Erfolg beschert hat.


    Obwohl ich selber in diesem Genre arbeite, hoffe ich inständig, daß diese Welle in absehbarer Zeit zusammenbricht, damit mal etwas anderes, neues eine Chance bekommt! Der Lesehunger nach historischen Themen ist ja da -- viele von uns wollen wissen, woher wir kommen und was früher war. Dieser Wissenshunger wir derzeit allerdings vorwiegend mit klebrig-synthetischen Süßigkeiten und teilweise noch mit blutigem Fast Food gefüttert. Es gibt tatsächlich Gourmet-Gerichte im Angebot, einige sind sogar sehr gefragt -- und das macht Hoffnung!


    Zitat

    - ja bis wir - Dorothy Dunnetts Helden Francis Crawford of Lymond kennen gelernt haben.


    Lymond ist weiß Gott eine ganz besondere Figur -- so ein Charakter trägt auch etliche Romane ohne sich abzuschleifen und ohne daß äußere Faktoren die Oberhand in der Dramaturgie gewinnen.


    Als Leserin bin ich inzwischen auch eine "Historische Romanvermeiderin" und bin auch schon etliche Male bös aufgelaufen mit dem "Geständnis", historische Romane zu schreiben -- sofort steckt man in der Ecke "Trivialliteratur" und "Schund", und als Frau ist eh klar, daß man "diese Die ...in-Dinger" schreibt. :rolleyes
    Um es klarzustellen: Eine Genreeinteilung ist keine qualitative Unterteilung der Literatur, sondern eine thematische! Es gibt in jedem Genre hochwertige, anspruchsvolle Werke ebenso wie triviale Romane und letztendlich auch wirklich fades Zeug, das besser nie veröffentlicht worden wäre. Das Spektrum ist überall sehr, sehr unterschiedlich.
    Wer historische Romane, Liebesromane oder Frauenromane deshalb in Bausch und Bogen verdammt, weil es derzeit eine modische Schwemme an Trivialliteratur in diesen Genres gibt, wird große Schwierigkeiten haben, Werke wie Tolstojs Krieg und Frieden und Anna Karenina, Virginia Woolfes Orlando und Mrs Dalloway, Flauberts Salammbô und Madame Bovary, Goethes Leiden des jungen Werther, Manns Josef-Trilogie und viele, viele mehr einzuordnen.

  • Aber ist es denn notwendig Grenzen auszuloten? Kann ein Autor nicht nur einfach eine Geschichte erzählen wollen, die andere Menschen interessiert, zum Lachen oder Weinen bringt, sie einfach unterhält?
    Spielt es da eine so große Rolle, ob nun der 255te Aufguß einer "...in" verlegt wird oder nicht, solange es Leser gibt, die man damit erreicht?


    Wenn ich mir beispielsweise Kinderbuchreihen, wie "Fünf Freunde" oder Ähnliches anschaue, dann wird dort doch auch stets nach Schema-F eine spannende Geschichte erzählt, deren Inhalte austauschbar sind und trotzdem unterhalten. Enid Blyton hat man bestimmt nicht den Vorwurf gemacht, sie würde das Fünf-Freunde-Schema zu Tode reiten.


    Gruss,


    Doc

  • Zitat

    Original von Doc als Gast
    Spielt es da eine so große Rolle, ob nun der 255te Aufguß einer "...in" verlegt wird oder nicht, solange es Leser gibt, die man damit erreicht?


    Wenn es nur darum ginge ...
    Das ist kein Problem, solange das Angebot nicht zu einer Monokultur degeneriert (mit kleinen Einsprengseln namens "historischer Kriminalroman" und "historischer Kriegsroman" :grin). Sobald durch diese Monokulturen andere Untergattungen bei der Vertragsvergabe nicht mehr zum Zuge kommen, bange ich um die Artenvielfalt und damit um die Qualität. Denn dann geht es nicht mehr um Geschichten, sondern nur noch um Schemata.


    Zitat

    Enid Blyton hat man bestimmt nicht den Vorwurf gemacht, sie würde das Fünf-Freunde-Schema zu Tode reiten.


    Es geht nicht darum, ob ein Autor sein Thema immer wieder behandelt -- das ist unvermeidlich. Aber was würdest du sagen, wenn im kompletten Bereich »Abenteuerromane für Kinder« als Helden nur noch "2 Jungs, 2 Mädchen, 1 Hund" agieren würden. ;-)



    Übrigens, Doc: Jeder Schriftsteller will "nur" Geschichten erzählen. Das Ausloten bezieht sich darauf, inwieweit er sich dabei thematisch, sprachlich, erzählerisch etc. ausleben kann.

  • Iris
    Hm, will JEDER Schriftsteller tatsächlich NUR Geschichten erzählen?? Wenn ich da so an Handke und seine Essays denke...


    Bei den Kinderbüchern ist in einer bestimmten Altersstufe nun mal ein großer Teil des Angebots genau nach dem Fünf-Freunde-Schema aufgebaut. Das variiert dann nur noch in der Besetzungsliste. Das ist aber auch ok. Gerade Kinder (zumindest nach meiner Erfahrung) mögen einen hohen Wiedererkennungseffekt, sie fühlen sich "heimisch" mit Archetypen und archetypischen Handlungen. Sicherlich wird das auch bei Erwachsenen eine gewisse Rolle spielen.


    Das Rad wird in der Literatur sicherlich nie neu erfunden werden. Muss es ja auch nicht. Natürlich fehlt mir als Leser der Einblick hinter die Verlagskulissen, aber ich denke mal, daß hohe Verkaufszahlen von "...innen" nun mal eine nicht zu widerlegende Sprache für die Entscheider sprechen. So lange also solche Geschichten gut verkauft werden können, warum nicht?
    Vor rund 20 Jahren waren Horror-Romane total "in". Vorallem Goldmann und Bastei haben sich mit Veröffentlichungen geradezu überschlagen. Da war natürlich dann auch irgendwann soviel Schmarrn dabei, daß der durchaus vorhandene Lesermarkt dankend abgewunken hat. Die momentane Historien und -innen-Flut erinnert mich doch stark an diese damalige Genre-Überhäufungs-Phase.


    Gruss,


    Doc

  • Doc, Essay sind letztendlich keine fiktionale Literatur, sondern "feuilletonistische" Meinungskundgebungen in literarischer Gestaltung. Ausgangspunkt dieses Threads ist allerdings fiktionale Literatur -- und auch Peter Handke erzählt in seinen Romanen und Erzählungen auf seine eigene Weise Geschichten.


    Außerdem habe ich nicht die Absicht, irgendeiner Form von Literatur die Existenzberechtigung abzusprechen, um das mal klarzustellen! :-)


    Wir befinden uns derzeit irgendwo im Scheitelbereich einer Welle, wie du das auch für die Horrorromane in den 1980ern diagnostiziert hast. In den 1990ern war 's die Fantasy. Wobei die Jahreszahlen nur als ungefähre Angaben dienen.
    Eine solche Entwicklung vergrößert nicht das Angebot (denn die "Absolutnachfrage" wird ja letztendlich nicht größer), sondernführt zu einer Verschiebung bei der "Artenvielfalt", zu einer starken thematischen Konzentration. Sachen, die mir gefallen, muß ich inzwischen suchen wie Stecknadeln in einem Heuschober! Weil sie im Verhältnis nun einmal erheblich seltener publiziert werden.


    Außerdem kann ein Umschlagen der Welle leicht dazu führen, daß es dem historischen Roman dann so geht wie dem Horrorroman und der Fantasy: Da das Thema komplett ausgelutscht ist, wird das ganze Genre als Trivialschund abgestempelt. Der Absatz würde rasch wegbrechen, was für eine Menge Autoren historischer Romane das jähe berufliche Aus bedeuten würde.


    Aber das ist nicht das Thema hier!


    Zurück zum »Ausloten«!
    Wer nicht das Bedürfnis verspürt, mit jedem seiner Bücher besser zu werden, also sein eigenes Können auszuloten im Meer der jeweiligen Möglichkeiten, ist schlichtweg kein Schriftsteller, sondern ein Dilettant. Jeder, der etwas gut macht, probiert, ob es nicht noch besser geht -- das ist das Wesen der Kreativität. :-)

  • Zitat

    Schund", und als Frau ist eh klar, daß man "diese Die ...in-Dinger" schreibt.


    Um es klarzustellen: Eine Genreeinteilung ist keine qualitative Unterteilung der Literatur, sondern eine thematische! Es gibt in jedem Genre hochwertige, anspruchsvolle Werke ebenso wie triviale Romane und letztendlich auch wirklich fades Zeug, das besser nie veröffentlicht worden wäre. Das Spektrum ist überall sehr, sehr unterschiedlich.


    Liebe Iris, das mit dem Unterschied zwischen Genre und Qualität war es, was uns dann auf die Sprünge geholfen hat. Der und der Roman oder Aufbau hätte auch nicht gefallen, wenn er eben im hier und heute gespielt hätte - und so waren wir drauf gekommen, was wir von einem Roman erwarten - und dann, wo wir sowas ggf. mal in einem historischen Roman finden.


    btw. Du kennst Lymond auch! - Ist er nicht ein irrer Typ - so als Romanfigur - beileibe nicht zum Heiraten - aber eben zum Anschauen, was er so anstellt?



    Zitat

    Es gibt jedoch sicher auch AutorInnen, denen zuerst wichtig ist, was Ihnen am Herzen liegt - ( vielleicht sind das ja die unglücklichen, die dann ihre Manuskripte nicht an den Mann gebracht bekommen ) ...


    ...


    Das kann ich so nicht bestätigen, binchen. Um einen Buchvertrag zu bekommen, braucht man vor allem eine runde, interessante Geschichte mit interessanten Figuren, gut erzählt, und den Nachweis, daß man sich gut und "leserlich" ausdrücken kann, und vor allem: das man so ein Projekt auch durchhält!
    Das ist schon mehr als die halbe Miete!


    Achso? - Da hab ich immer gedacht, dass man sich sehr viel mehr anpassen muss um heute eine Geschichte unter bringen zu können.



    Zu Variation - und Veränderung -


    Deine Einschätzung, liebe Iris,


    Zitat


    Wenn es nur darum ginge ...
    Das ist kein Problem, solange das Angebot nicht zu einer Monokultur degeneriert (mit kleinen Einsprengseln namens "historischer Kriminalroman" und "historischer Kriegsroman" ). Sobald durch diese Monokulturen andere Untergattungen bei der Vertragsvergabe nicht mehr zum Zuge kommen, bange ich um die Artenvielfalt und damit um die Qualität. Denn dann geht es nicht mehr um Geschichten, sondern nur noch um Schemata.


    die lässt mich doch wieder vermuten, dass eben lieber genommen wird, was sich eben gerade super verkauft - dass eben Variationen nicht so gewünscht sind - und man als Autor dann doch eher schreibt, was gewünscht wird, als was man sich selber wünscht. Die ... in- Romane, die eben gerade gefragt sind, die sollen es auch immer sein, und wenn der Autor die Geschichte nicht schreibt, wird er halt auch nicht so schnell genommen, wie einer, der gerade das liefert.


    Das meinte ich zu meinte ich mit der Idee, dass einige Autoren vielleicht lieber schreiben, was das Herz sagt, als es dann so zu verdrehen, dass es in die richtige Geschichtsstruktur passt.


    :wave

    Binchen
    :write
    Kein Lesen ist der Mühe wert, wenn es nicht unterhält. (William Somerset Maugham) ;-)

  • Zitat

    Original von binchen
    btw. Du kennst Lymond auch! - Ist er nicht ein irrer Typ - so als Romanfigur - beileibe nicht zum Heiraten - aber eben zum Anschauen, was er so anstellt?


    Er gehört eindeutig zu meinen besonderen Schätzchen -- eben weil man ihn gelegentlich ordentlich vertrimmen möchte, und genau dann, wenn einem eine seiner Glückssträhnen oder seine adeligen Eulenspiegeleien anfangen, auf den Nerv zu gehen, holt er sich wieder mal eine blutige Nase, und schon ist man mit ihm versöhnt.


    Zitat

    Da hab ich immer gedacht, dass man sich sehr viel mehr anpassen muss um heute eine Geschichte unter bringen zu können.
    <snip>
    Deine Einschätzung, liebe Iris,
    <snip>
    die lässt mich doch wieder vermuten, dass eben lieber genommen wird, was sich eben gerade super verkauft - dass eben Variationen nicht so gewünscht sind - und man als Autor dann doch eher schreibt, was gewünscht wird, als was man sich selber wünscht.


    Es kommt aufs Genre an. Es gibt Genres -- speziell die erfolgreicheren --, in denen sich wohl aus wirtschaftlichen Gründen Zwänge breitmachen, die bei genauerer Analyse kontraproduktiv sind. Aber mit deiner Folgerung

    Zitat

    und wenn der Autor die Geschichte nicht schreibt, wird er halt auch nicht so schnell genommen, wie einer, der gerade das liefert.


    triffst du zwar nicht für jeden Verlag, aber für einige ins Schwarze. :-)


    Es ist wie mit Beck's Gold: Ein knappes halbes Jahr nach der Einführung traten alle großen Brauereien mit dem gleichen Konzept an: Krombacher extra mild, Bit Sun, Warsteiner HiLight ... alle imitieren nur die Innovation, fischen im selben Tümpel, anstatt selbst innovativ zu sein ...


    Trotzdem ist es richtig, daß ich mit einem männlichen und anfangs keineswegs sympathischen Protagonisten bei einem großen Verlag eingestiegen bin. Und bislang will sich bei mir einfach keine weibliche Figur einstellen, die einen ganzen Roman tragen könnte -- allerdings mehrere sehr interessante Kerls. :grin
    Ich will überhaupt nicht ausschließen, daß das mal anders sein wird. Ich weiß es einfach nicht. Wahrscheinlich steht sie eines Tages einfach vor mir und fordert ihr Recht ein, so wie Cinna das gemacht hat. :grin

  • Zitat

    Original von Iris
    Um es klarzustellen: Eine Genreeinteilung ist keine qualitative Unterteilung der Literatur, sondern eine thematische! Es gibt in jedem Genre hochwertige, anspruchsvolle Werke ebenso wie triviale Romane und letztendlich auch wirklich fades Zeug, das besser nie veröffentlicht worden wäre. Das Spektrum ist überall sehr, sehr unterschiedlich.


    :write
    Weil du das so schön auf den Punkt gebracht hast,
    musste ich es noch einmal zitieren und unterschreiben.


    Im Übrigen sehe ich -noch nicht- den Untergang des
    historischen Romans, da es doch immer wieder etliche
    Glanzlichter gibt (finde ich jedenfalls) und ich gebe die
    Hoffnung nicht auf, dass sich am Ende die Qualität
    durchsetzen wird.


    Im Übrigen -um noch etwas zur "Tatarin" zu schreiben-
    mag ich es, wenn mich ein Buch in eine völlig neue Welt
    entführt und das war der Fall, obwohl ich einige Zeit vorher
    "Die Zarin" gelesen hatte und mit der "Umgebung" schon
    einigermaßen vertraut war.
    Auch deine Bücher Iris waren für mich etwas vollkommen
    Neues, überraschend, interessant und schön zu lesen.
    "Der Maler Gottes" von Ines und "Wer gab dir ,Liebe, die Gewalt"
    waren Romane, die mich alleine schon aufgrund der Darstellung der
    Protagonisten begeistert haben.
    Die Bücher von Gablé mag ich sowieso sehr.
    "Die Philosophin" von Prange ist wieder ein anderes Thema.
    Und so gibt es noch viele historische Romane, die mir alle
    -allerdings aus unterschiedlichen Gründen- sehr gut gefielen.
    Möglichkeiten scheint es also genug zu geben und ich freue mich
    auf jedes weitere Buch, worin eine "neue" Geschichte erzählt wird.


    BTW, da ich gerade wieder "Anna Karenina" lese: Es gibt auch Leute, die
    dieses Buch extrem fad finden. Was soll man da machen? Über Geschmack
    lässt sich eben nicht streiten.


    Viele Grüße
    Kalypso

  • Zitat

    Original von Iris
    Und bislang will sich bei mir einfach keine weibliche Figur einstellen, die einen ganzen Roman tragen könnte -- allerdings mehrere sehr interessante Kerls. :grin


    Dennoch wird dir Saldir hoffentlich noch weitere Zeilen wert sein!?
    Und bei den Kerls dürfte wohl noch mit einem gewissen Ahtala zu
    rechnen sein?


    Neugierig
    Kalypso

  • Zitat

    Original von Kalypso
    Dennoch wird dir Saldir hoffentlich noch weitere Zeilen wert sein!?
    Und bei den Kerls dürfte wohl noch mit einem gewissen Ahtala zu
    rechnen sein?


    Auch wenn das das Thema sprengt: Ich fürchte, wenn ich versuchen würde, diese beiden "rauszuschreiben", würden sie ganz real in meiner Schreibstube auftauchen und mich mit der Tastatur erschlagen ... :wow


    Danke für die Aufzählung deiner Highlights -- stimmt mit meiner Liste ziemlich überein. :knuddel1

  • Zitat

    Original von Iris
    Auch wenn das das Thema sprengt: Ich fürchte, wenn ich versuchen würde, diese beiden "rauszuschreiben", würden sie ganz real in meiner Schreibstube auftauchen und mich mit der Tastatur erschlagen ... :wow


    Sehr gut!


    Zitat

    Original von Iris
    Danke für die Aufzählung deiner Highlights -- stimmt mit meiner Liste ziemlich überein. :knuddel1


    Das waren nur die, die mir auf Anhieb eingefallen sind,
    als Beispiele sozusagen, denn es gibt doch viele gute
    historische Romane neben dem Schund.


    Viele Grüße
    Kalypso

  • Hallo Iris,


    ich habe mich jetzt ein paar Tage mit diesem Thema und meinen eigenen Vorstellungen beschäftigt und mir überlegt, was ich beim Schreiben wirklich will.


    Die Antwort, die ich mir selbst gab, war denkbar kurz und einfach. Mich vor allem nicht langweilen. Aus diesem Grund versuche ich auch den Hals zu strecken und über das Feld, in das man mich einzäunen will, hinaus zu grasen, so wie es auch unsere Kühe früher getan haben.
    Ich will meine Themenwahl so weit wie möglich stecken und mich nicht nur in einem kleinen Umfeld bewegen, das ich spätestens nach dem dritten Roman langweilig und öde finde.
    Ich will bei unseren Romanen geistig auf eine Reise gehen und mir ein Ziel suchen, das mich interessiert. Dabei muss ich allerdings eines im Auge behalten, die Machbarkeit. Ich kann dem Verlag nicht mit einem Roman kommen, in dem ich mich persönlich vollkommen selbstverwirklicht habe, der aber die LeserInnen nicht interessiert.


    Der Knaurverlag will mit unseren Büchern Umsatz machen, das ist nicht nur sein Recht, sondern auch seine Pflicht. Ein Verlag ist schließlich ein Geschäftsunternehmen und nicht die Caritas.
    Ich persönlich will so viel Spaß beim Schreiben haben wie möglich, mir aber auch die Grenzen setzen, die ich besser nicht überschreiten sollte.


    Daher lote ich aus, was den LeserInnen gefällt, was sie noch tolerieren und wo ich aufhören muss.


    Liebe Grüße
    Gheron :wave