Nichts ist verziehen - Ninni Schulmann

  • Spannendes Miträtseln garantiert – der SchwedenkrimiNichts ist verziehen“ von Ninni Schulman.

    Ein Klassentreffen in einer Hütte, am Waldrand, wie damals in der 9. Klasse. Jeder der Anwesenden hat seinen ganz persönlichen Grund, weshalb er gekommen ist. Da ist Magdalena, die den berühmten Jack über sein mysteriöses Buch interviewen will, Sune, der alte Klassenlehrer, der eigentlich nichts anderes macht, außer zu trinken und die vielen anderen, die einfach nur ihren Spaß haben wollen. Auch wenn es von Anfang an zwischen einigen knistert und alte Spannungen wieder aufgegriffen werden – Wer hätte gedacht, dass diese Gegebenheiten im Mord enden würden?

    Dieses Buch hat es immer wieder geschafft, mich aus der Bahn zu werfen. Da war man sich plötzlich ganz sicher: Und jetzt habe ich alle Puzzleteile zusammen, die Verstrickungen der vielen Personen entheddert, jetzt bin ich im Bilde. Und was war es dann? Falsch gedacht. Was ich damit sagen will: An überraschenden Wendungen mangelt es diesem Werk sicherlich nicht.

    Weil das Buch so viele Charaktere beherbergt, ist es vor allem am Anfang schwierig, sich reinzufinden. Ein Personenregister hätte hier gut getan. Ich empfehle in jedem Fall selbst eines anzulegen, wenn man nicht den Überblick verlieren will. Sonst versäumt man möglicherweise den ganzen Lesespaß – und den, das kann ich nur immer wieder wiederholen, findet man hier auf jeden Fall!

    Hier ist wirklich für jeden etwas dabei. Actionreiche sowie unterschwellige Spannung wurden hier gut miteinander verwoben, auch wenn letztere die ersten 150 Seiten wirklich überwiegt. Davon sollte sich der Actionfan jedoch nicht beeinträchtigen lassen, denn später geht es so richtig zur Sache. Wäre doch schade, das zu verpassen, oder?

    Zum Schreibstil lässt sich sagen: Ich bin mal wieder hellauf begeistert. Ich glaube beinahe, noch nie ein Buch gelesen zu haben, welches die gleichen Emotionen auf so verschiedene Art und Weise rüberzubringen geschafft hat. Ebenso, welches so viele verschiedene Emotionen im Leser geweckt hat.

    Egal ob Angst, Schock oder erotisches Knistern – es ist wirklich von allem etwas dabei.

    Eine Bitte habe ich an dich, lieber Leser: Lasse dich nicht von den knapp 600 Seiten abschrecken. Ich selbst bin jemand, der normalerweise nur 300-Seiten-Bücher liest, weil längere meist nicht so umfassend hätten sein müssen. Aber dieses Buch hat es wirklich in sich. Keine einzige Seite erschien mir überflüssig. An keiner Stelle hat es mir an Spannung gefehlt.

    Deshalb mein Fazit:

    Mein erster (Schweden-)Krimi und schon bin ich ein riesiger Fan dieser Autorin! Ich kann dieses Buch deshalb jedem ans Herz legen, der zuvor noch nichts mit Krimis am Hut hatte. Für Krimifans, muss ich sagen, ist es ein absolutes Muss.

    Eine gelungene Balance zwischen actionreicher und unterschwelliger Spannung gespickt mit jeder erdenklichen Emotion, die bis tief in den Körper des Lesers dringt.

    Genießen ist hier genauso gut möglich wie aktives Miträtseln!

    [Vielen Dank an den Verlag Bastei Lübbe, der mir dieses Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat.]

  • Ein Klassentreffen führt nach vielen Jahren alte Feinde und alte Freunde wieder zusammen. Die Stimmung ist ungewöhnlich, irgendwie angespannt. Dazu trägt auch bei, dass das Klassentreffen an dem Ort stattfindet, an dem man bereits zu Schulzeiten einmal groß gefeiert hat: eine Hütte im Wald, die einem ehemaligen Lehrer gehört. Schnell sind alle leicht angetrunken und dann kommt das böse Erwachen: Ein Toter. Und dabei soll es nicht bleiben.


    „Nichts ist verziehen“ ist der dritte Band einer Reihe rund um die Journalistin Magdalena. Diese ist, wie soll es anders sein, ehemaliges Mitglied der Klasse, um die es in dieser Geschichte geht.


    Zu Beginn des Buches werden viele Personen eingeführt, was zunächst etwas verwirrend ist. Doch nach und nach weiß man als Leser um wen es hier gerade geht und wie die Zusammenhänge sind. Durch Rückblicke und alte Tagebucheinträge erfährt man Details über die Schulzeit der Klasse und kann dabei munter darauf los rätseln wie die Vergangenheit wohl mit den Ereignissen in der Gegenwart zusammenhängt. Hier gibt es viele mögliche Ansatzpunkte, die auf einen Täter oder eine Täterin hindeuten.


    Zwischendurch werden auch viele private Details einzelner Personen genauer betrachtet, so z.B. Magdalena und ihre Ängste. Die Journalistin leidet darunter, dass sie unterhalb der Woche stets von ihrem Partner getrennt ist. Hinzu kommt, dass sie aufgrund ihrer journalistischen Tätigkeit und ihrer Haltung und Berichterstattung über Flüchtlinge derzeit eine Menge an Hassmails bekommt und Anfeindungen ausgesetzt ist. Auch die Ermittler werden näher beleuchtet. Viele von ihnen haben ebenfalls Beziehungsprobleme.


    Dieser Schwedenkrimi ist eine gelungene Mischung. Er kommt nicht super spannend daher, aber es lohnt sich ihn zu lesen. Die Auflösung ist dann etwas überraschend. In jedem Fall ist dieser Krimi sowohl etwas für diejenigen, die die Vorgänger der Reihe schon kennen, als auch für jene, die sie nicht kennen.


    Copyright © 2018 by Iris Gasper