Erinnerung des Herzens - Nora Roberts
- Broschiert: 555 Seiten
- Verlag: Heyne (2000)
- Sprache: Deutsch
- ISBN-10: 3453169646
- ISBN-13: 978-3453169647
Inhalt:
Die junge Schriftstellerin Julia Summers hat das Angebot ihres Lebens erhalten - sie soll die Biographie der berühmten Schauspielerin Eve Benedict schreiben. Sie nimmt den Auftrag an und vor Julia entrollt sich das ereignisreiche und geheimnisvolle Leben einer Hollywood-Diva mit allen Höhen und Tiefen, Skandalen und Liebesgeschichten. Aber nicht allen ehemaligen Weggefährten gefällt die Idee, als Beiwerk in den Memoiren der Schauspielerin aufzutauchen und es gibt Drohungen gegen Eve und auch gegen Julia... Bis ein Unglück geschieht und Julia nicht mehr weiss, wer Freund und Feind ist.
Meine Meinung:
Das Buch wurde 1991 geschrieben und 1994 erstmals in Deutsch verlegt - und hier ist auch der Zauber der Geschichte begründet... Es gibt noch kein Internet und keine Handys, es werden noch Briefe geschrieben, Faxe von A nach B gefaxt und zum Nachlesen werden noch Bücher wie das 'Whos Who' gewälzt. Das macht einen Teil des Charmes der Storie aus - aber eben nur einen Teil.
Nora Roberts schreibt viel, sehr viel und wer (wie ich) die Bücher über Jahre verfolgt wird feststellen, dass sich doch Einiges wiederholt. Und damit will ich nicht mal auf die unsäglichen Trilogien eingehen, die mittlerweile alle nach dem gleichen Schema F ablaufen. Auch die Einzelromane, die die Autorin schreibt, sind nicht mehr so Einzigartig wie ihre früheren Werke.
Im Rahmen der Re-Read-Challende, die von Nadezhda
aufgerufen wurde, habe ich mir nun diesen Roman wieder mal aus dem Lieblingsbuchregal gezogen und nach dreiviertel der Geschichte weiss ich nun auch wieder, warum ich ihn vor über zwanzig Jahren dort hingestellt habe...
Die Geschichte, die sich um Eve und ihre Memoiren dreht, ist vielschichtig und spannend aufgebaut. Wer ein wenig Interesse an den Filmen und Schauspielern der 40er und 50er Jahre hat, wird in Versuchung geraten, die erfundenen Nebendarsteller mit realen Personen zu vergleichen. So hatte ich bei Eve bald Catherine Hepburn vor Augen, Spencer Tracy und Cary Grant könnten für einige Protas Vorlagen gewesen sein.
Die Rückblicke in das Leben der Schauspierin sind perfekt in den Plot mit leichter Krimihandlung eingebunden, ohne den Leser aus der aktuellen zeit zu holen. Das ist etwas, das in einigen Büchern immer zur Unterbrechung des Leseflusses beiträgt und mir nicht so liegt, hier hat es die Spannung erhöht.
Die eingebaute Liebesgeschichte drängt sich nicht in den Vordergrund, hier hat mir vor allem Paul sehr gut gefallen, obwohl er sich, wie zu dieser Zeit noch üblich, bei jeder Gelegenheit eine Zigarette ansteckt - etwas, das in heutigen Büchern keine Erwähnung mehr findet.
Obwohl ich den Roman vor vielen Jahren gelesen habe, wusste ich nicht mehr, wie er ausgeht und war doch sehr überrascht, wie am Ende alles zusammenhing.
Résumé:
Ein großartiger Roman aus der Feder von Nora Roberts an dem man sieht, dass sie früher deutlich Ideenreicher war als bei ihren heutigen Büchern.
Volle Leseempfehlung, krisensicher Platz im Lieblingsbuchregal und 10 von 10 Eulen !!!