'Die Zeit der Kraniche' - Seiten 108 - 202

  • Die drei Frauen feiern zusammen Weihnachten. Heide und Thea müssen umdenken, denn auf Mansfeld hat man etwas andere Ansichten wie es abläuft.

    Dieses Weihnachtsfest wird ausführlich beschrieben. Der Gin scheint auch nicht auszugehen.

    Alle hoffen, dass der Krieg bald endet und schon wird versucht Pluspunkte zu sammeln, wenn die Besatzer eintreffen.

    Es gibt die ersten Lagerauflösungen und die Todesmärsche beginnen.

    Auch in Fennhusen steht das Trekken bevor, nachdem sich der Gauleiter wohl abgesetzt hat. Dass es nicht leicht ist alles aufzugeben ist nachvollziehbar. Dies steht letztendlich auch in der Prignitz sowie in allen besetzten Ostgebieten bevor. Dass Adlige nicht gelitten sind, weiß man seit der Russ. Revolution.

  • Ich bin nnoch nicht fertig mit dem Abschnitt, aber das Weihnachtsfest war toll. Freddy hat es wirklich geschafft, für alle ein paar fiedlicher Stunden herauszuschlagen.

    Auch wenn mir bei der Szene mit Hittlopp echt der Atem gestockt ist. Was ist das nur für ein hasserfüllter Mensch... Ich hoffe mal sehr, dass der sich nicht durchwuschtelt und dann im nächsten Regime genauso schlimm weitermachen kann.

  • So Leute hat es wohl viele gegeben...


    Ich habe den Abschnitt jetzt beendet. Mit dem General haben sie ja sogar noch Glück gehabt, ein linientreuer hätte wohl noch mehr Ärger gebracht.

    Ich hoffe ja sehr, dass Erik und Stefanie es schaffen mit ihrem Treck.

    Um die Russen werden sie ins Mansfeld nicht drum rum kommen, da kommen sicher noch schlimme Zeiten.


    Meine Oma war zu dem Zeitpunkt gerade im Riesengebirge, meinen Papa aus der Kinderlandverschickung holen. Sie hat es mit ihrer Familie gerade noch rechtzeitig aus Breslau raus geschafft.

    So viele Menschen auf der Flucht....

  • Meine Oma ist auch mit den Kindern und ihren Eltern in Tschechien gewesen - dann kamen die Russen und sie mussten fliehen. Ihre Eltern hatten den zweijährigen Enkel im Wagen, meine Oma mit den beiden etwas älteren Töchtern war in einem anderen Wagen - etwas weiter hinten im Treck ... und dann wurde die entscheidende Brücke gesprengt. ... Meine Urgroßeltern waren schon drüber, meine Oma noch nicht ... ich bedauere es, nicht mehr mit ihr darüber sprechen zu können. Sie hat viel erzählt, früher - aber ich habe es weder verstanden, noch es einordnen können.

  • Ich fand die Beschreibung des Weihnachtsfestes nicht kitschig oder langatmig, es ist sehr schön geschrieben. Freddy beeindruckt mich wirklich sehr, sie ist sehr mutig, hoffentlich hat ihr Verhalten nicht noch ein Nachspiel. Wie es Gebhard wohl geht ? Hoffentlich erfahren wir bald mehr...


    Ich hab immer gern zugehört wenn meine Eltern und Großeltern von früher erzählt haben, leider sind alle bereits verstorben..?(

  • Klar musste das Weihnachtsfest ausführlich beschrieben werden - wir sollen ja u.a. auch verstehen, wie es den drei Frauen ergangen ist, Heide als Witwe, Thea und Freddy als "Inhaftierten-Frauen". Bei diesen beiden Frauen, kann ich mir vorstellen, war die Angst präsent, ob sie ihren Mann/Vater ihrer Kinder überhaupt noch einmal wiedersehen werden.


    Das die Fennhusener Familie trecken musste, hab ich mir fast gedacht. ich bin zwar nicht sooooo sattelfest in Erdkunde, aber das hab sogar ich realisiert. Ich stelle mir das furchtbar vor, von jetzt auf gleich entscheiden, wer und was mitgenommen wird, kein Auto sondern nur Pferdewagen zu nutzen, welche Strecke/welche Richtung, wo soll es als Endstation hingehen.... Schlimm.


    Bei einigen Erklärungen kam bei mir die Erinnerung an die Buch-Serie Jauche und Levkojen in Erinnerung. Dort wurde der Krieg und das "drumrum" auch beschrieben.


    ich bin mal neugierig, wie es mit den Inhaftierten weitergeht, ob und wenn ja wann Freddy auch trecken muss und wie Heide bzw. Thea sich verhalten.

  • Als Kind fand ich die Kriegsgeschichten meiner Großeltern manchmal etwas langweilig - ich gebe es zu..

    Dabei war meine Mutter damals mit ihrer ganzen Familie in Gotland, weil mein Großvater dort bei der Marine stationiert war. Sie sollten auf die Gustloff, aber da der Aufbruch sehr übereilt war und meine Mutter und ihre Geschwister noch klein waren und das Kindermädchen nicht alle so schnell reisefertig hatte, haben sie das Schiff verpasst und mussten mit dem nächsten Schiff fliehen.....

    Heute allerdings würde ich gerne mehr erfahren, aber dafür ist es zu spät.....


    Ich fand das Weihnachtsfest auf dem Burghof total schön und Friederike hat wirklich an alle gedacht.

    Jetzt wird es wirklich eng für alle. Mit den Trecks und den fliehenden Lagerinsassen wird es schwer werden..vor allen Dingen frage ich mich, wie Friederike alle durchfüttern will..und dazu noch die Kälte.....

  • Sie sollten auf die Gustloff, aber da der Aufbruch sehr übereilt war und meine Mutter und ihre Geschwister noch klein waren und das Kindermädchen nicht alle so schnell reisefertig hatte, haben sie das Schiff verpasst und mussten mit dem nächsten Schiff fliehen.....

    Heute allerdings würde ich gerne mehr erfahren, aber dafür ist es zu spät.....

    Im Nachhinein konnten sie ja froh darüber sein, wenn man bedenkt, wie viele Tausende Menschen mit der Gustloff untergegangen sind. Der Opa meines Lebensgefährten sollte auch auf das Schiff, kam dann aber auch woanders hin.


    Zum Buch: Ich fand das Weihnachtsfest auch sehr schön beschrieben und auch überhaupt nicht kitschig oder so. So sollte ein Weihnachtsfest eigentlich sein.

    Schrecklich, dass auf Mansfeld einfach Fremde einquartiert wurden und man nichts dagegen tun kann. Die Familien sind eine Sache, aber die Soldaten...wenn man dann noch absoluter Gegner des Hitler-Regimes war. Immer aufpassen müssen, was man tut und sagt.

    Und dann immer die Angst, dass "die Russen" plötzlich da sind. Ich glaube übrigens nicht, dass die Amerikaner oder Engländer da das kleinere Übel waren. Darüber ist nur weniger bekannt.


    Ich hoffe, es gibt bald Neuigkeiten von Gebhard und dass die Flucht von Freddys Familie gelingt.

  • Ich habe heute auf der Terrasse die Hitze "genossen" und dabei das Weihnachtskapitel gelesen. Ich fand es sehr stimmungsvoll und tröstlich. Bescheidene Gaben, die große Freude machen - wunderschön.


    Nur Thea und Heide quengeln. Hoffentlich passiert den beiden verwöhnten Damen niemals etwas Schlimmeres als dass sie statt eines umfangreichen Menus "nur" ein Buffet bekommen. Heide wäre es im Gefängnis sicher besser gegangen mit 4-Gänge-Luxusessen und so weiter. *rolleyes*

    Was für zwei egoistische Frauen, die nicht einmal ahnen wollen, was andere durchmachen...

    Kinder lieben zunächst ihre Eltern blind, später fangen sie an, diese zu beurteilen, manchmal verzeihen sie ihnen sogar. Oscar Wilde

  • Nur Thea und Heide quengeln. Hoffentlich passiert den beiden verwöhnten Damen niemals etwas Schlimmeres als dass sie statt eines umfangreichen Menus "nur" ein Buffet bekommen. Heide wäre es im Gefängnis sicher besser gegangen mit 4-Gänge-Luxusessen und so weiter. *rolleyes*

    Was für zwei egoistische Frauen, die nicht einmal ahnen wollen, was andere durchmachen...

    Ich denke, das war anders - sie quengeln nicht, sie kommen bloß nicht mit der Veränderung klar. Gut, Thea war sehr verwöhnt und sie war sicher auch ein wenig eigen. Aber Hilde ist einfach nur überfordert.

    Ich kenne das von mir - wenn sich Dinge zu schnell ändern, hätte ich es manchmal einfach nur gerne so wie früher - auch wenn da nicht alles gut war - ich kenn es und weiß damit umzugehen.
    So hatte ich es gemeint

  • Ich denke, das war anders - sie quengeln nicht, sie kommen bloß nicht mit der Veränderung klar.

    Eigentlich kommt es dasselbe hinaus. Man kann die Ausdrucksweise verändern, der Inhalt bleibt doch derselbe.


    Was uns Rose heißt, wie es auch hieße...


    A propos anders heißen: ihr beide meint sicher Heide, nicht Hilde :)

    Kinder lieben zunächst ihre Eltern blind, später fangen sie an, diese zu beurteilen, manchmal verzeihen sie ihnen sogar. Oscar Wilde

  • Abschnitt beendet.

    Die Einquartierungen empfand ich als ziemlich heftig und enorm, was Frederike und Lore da leisteten. Ich habe mich auch immer wieder gefragt, wann Frederike endlich die Nerven durchgehen würden. Von allen Seiten wird an ihr gezerrt, sie muss für alle da sein und geben, geben, geben. Da müssen doch irgendwann mal der Zusammenbruch kommen und die Explosion der Gefühle.


    Und so langsam dämmert's auch den letzten Nazi-Getreuen, was ihnen ihre Idole eingebrockt haben. Zum Glück durchschaut Frederike die versuchte Manipulation.

    Kinder lieben zunächst ihre Eltern blind, später fangen sie an, diese zu beurteilen, manchmal verzeihen sie ihnen sogar. Oscar Wilde