„Es ist dir jetzt vielleicht noch nicht bewusst, aber es gibt sicher einen guten Grund für all deine Probleme. Du musst einfach abwarten, wie alles ausgeht.“ (Seite 160)
320 Seiten, gebunden
Originaltitel: A Change of Fortune
Aus dem Amerikanischen von Silvia Lutz
Verlag: Gerth Medien GmbH, Asslar 2014
ISBN-10: 3-86591-928-6
ISBN-13: 978-3-86591-928-1
Zum Inhalt (eigene Angabe)
Lady Eliza Sumner ist dem ehemaligen Verwalter der Güter und des Vermögens ihres Vaters, der sich unrechtmäßig in den Besitz von Lady Elizas Vermögen gebracht hat, nach Amerika gefolgt, um ihn zur Rechenschaft zu ziehen und ihr Vermögen wiederzuerlangen. Damit sie nicht gleich auffällt, hat sie eine Stelle als Gouvernante angenommen.
Mit dem Nichtauffallen klappt das jedoch nicht sehr lange, und ehe sie es sich versieht, hat sie ihre Stellung verloren und ist zu Gast bei Hamilton Beckett, der mit dem ehemaligen Verwalter ebenfalls eine Rechnung offen hat.
Je mehr sie in der Sache voran kommen, je mehr verstricken sich auch ihre persönlichen Verhältnisse. Obwohl beide fest entschlossen sind, keinen Ehepartner zu suchen. Aber möglicherweise haben das Schicksal (und die Mutter von Hamilton) da etwa ganz anderes im Sinn...
Über die Autorin
Jen Turano hat an der University of Akron studiert und war einige Jahre in der Modebranche tätig. Nach der Geburt ihres inzwischen erwachsenen Sohnes blieb sie zu Hause und fing später an, Romane zu schreiben. „Die falsche Gouvernante“ ist ihr Debutroman.Mit ihrem Mann lebt sie in einem Vorort von Denver/Colorado.
Informationen im Internet:
Die Übersichtsseite zur Autorin bei christliche-literatur.com
Die Webseite der Autorin in englischer Sprache
Die Seite zum Buch beim Verlag derzeit (Juli2018) nur noch als eBook lieferbar, mit Leseprobe
Vorbemerkung
Ich habe überlegt, in welche Rubrik dieses Buch paßt. Ich hätte eher zu "Romance" tendiert, da der Folgeband "Zwei wie Hund und Katz" aber schon in der Rubrik "Historische Romane eingeordnet ist, habe ich auch diesen Roman hier einsortiert.
Meine Meinung
Vor meinem nächsten Buch, das von eher schwerem und ernsten Inhalt ist, wollte ich noch etwas Leichteres und vor allem Heiteres lesen, so griff ich zu diesem Buch - was sich als überaus glückliche Wahl erwiesen hat. Denn war ich mit einigen der zuletzt gelesenen Romane nicht so ganz zufrieden, hat dieser meine Erwartungen mehr als erfüllt.
Nun ist die Ausgangssituation, daß jemand eine ihm nicht gemäße Stellung annimmt - sei es aus Not, sei es zur Tarnung oder auch aus beiden Gründen - sicherlich weder neu noch originell. Und wer mehr Bücher des Genres liest, mag sich aus dem Buchrückentext auch schon seine Vorstellungen, wie das Ganze denn wohl ausgehen wird, ableiten. Aber hier gilt eben, wie bei so manchem anderen Buch auch, daß der Weg das Ziel ist. Und diesen Weg fand ich überaus amüsant, brachte er mich doch immer wieder zum Grinsen oder - unter teilweise seltsamen Blicken meiner Umgebung - zum lauten Auflachen. Die Situationskomik, die sich auch durch die beiden recht aufgeweckten und eigenwilligen Kinder Ben und Piper ergibt, ist einfach zu köstlich. Vor allem, wenn man sich das recht plastisch vorstellt...
Inwieweit es realistisch ist, so viele selbstbewußte Figuren „auf einem Fleck“ versammelt zu sehen, mag jeder für sich selbst entscheiden. Tatsache ist jedoch, daß gerade daraus sich eine gewisse Spannung und auch der Humor des Buches ergeben. Allerdings hatte ich zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, es sei „zu viel“ oder gar übertrieben. In Relation zur Handlung paßte für mich alles zusammen wie ein gut geöltes Getriebe.
Figuren wie beschriebene Orte konnte ich mir gut vorstellen, lediglich als es in einer Szene daran ging, einen Baum zu besteigen, kamen mir leichte Zweifel, ob das in Wirklichkeit denn auch so funktionieren würde. Aber sei es drum - für den Fortgang der Handlung war es notwendig, und immerhin ist das ein Unterhaltungsroman, kein Sachbuch.
Stilistisch läßt sich das Buch gut und flüssig lesen; an dieser Stelle auch ein ausdrückliches Lob für die Übersetzung, die einen hervorragenden Eindruck macht. Zu keiner Zeit hatte ich das Gefühl, einen im Original fremdsprachigen Text zu lesen.
Insgesamt gesehen hat mir das Buch auch (oder gerade wegen) der für das Genre typischen leichten Vorhersehbarkeit mancher Entwicklungen sehr gut gefallen, zumal sich beim Lesen doch die eine oder andere Überraschung ergibt. Das Buch „Zwei wie Hund und Katz“, in dem Nebenfiguren aus dieser Geschichte zur Hauptfigur avancieren, werde ich jedenfalls recht bald lesen. Vielleicht erfahre ich dann ja auch, wie es den Hauptfiguren der „Gouvernante“ weiter ergangen ist.
Mein Fazit
Ein locker-leichter Unterhaltungsroman, angesiedelt im New York des Jahres 1880, mit einer gehörigen Portion Homor, der mich immer wieder zum Lachen gebracht hat.