'Der Engel mit der Posaune' - Kapitel 14 - 20

  • Oje, ich hinke wirklich entsetzlich langsam hinter euch her :(

    Ich habe mich ziemlich beeilt, weil ich bis heute durch sein wollte, da ich morgen die Gelegenheit hätte, mir die Verfilmung anzusehen. Da es aber - vor allem gegen Ende - ziemliche Veränderungen gegenüber dem Buch gibt, werde ich da erst noch etwas Zeit verstreichen lassen. Aber durch bin ich halt; auch konnte ich das Buch kaum weglegen (und dann blieb eben anderes liegen :rolleyes ).


    Christls Eintritt in den Orden erschien mir bis zum Ende nicht so ganz schlüssig. Irgendwo sagt sie (ich spoilere lieber, weil ich nicht weiß, ob das schon in diesem Abschnitt war)

    Aber so ganz schlüssig war mir das auch nicht, denn es ist doch (zumindest war es das damals noch) eine recht endgültige Entscheidung.


    So viele verpfuschte Leben...

    :write Allerdings.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Wer an dem Film von 1968 interessiert ist, kann ihn gratis auf YouTube ansehen. Nehmt aber bitte die Langfassung (3 Stunden 38) und nicht die kürzere, denn die hat eine ganz schlimme Bild-und Tonqualität.


    Ich hab nur ein paar Minuten reingesehen, da ich mich nicht selber spoilern will.

    Kinder lieben zunächst ihre Eltern blind, später fangen sie an, diese zu beurteilen, manchmal verzeihen sie ihnen sogar. Oscar Wilde

  • Wer heute so zwischen 80 und 95 alt ist, wurde nach 1923 geboren, inwiefern die Zeit, als die erwachsen wurden, noch mit den hier beschriebenen vergleichbar sind, wäre zu untersuchen (mein Vater würde dieses Jahr übrigens 100). Wobei das "Nichtanerkennen" sicherlich auch heute noch eine größere Verbreitung haben mag, als man gemeinhin so annehmen wird.


    Stimmt, das ist nicht vergleichbar. Nicht nur wegen der Zeit sondern auch wegen des Umfelds. Meine Eltern kommen aus dem ländlichen Raum mit entsprechenden Moralvorstellungen - für Henriette hätten sie sehr klare Worte... Und meine Oma (geb. Zur Jahrhundertwende) hätte ihr erst mal arbeiten beigebracht :lache

  • Alice

    Danke für den Hinweis. Irritiert hat mich nur die Längenangabe, denn sowohl die DVD als auch meine Aufnahme von 3SAT aus 2017 sind 132 Minuten lang. Nach entsprechender Zeit ist auf Youtube auch der Film zu Ende, man hat ein Weiteres hinzugefügt.


    Beim Hineinschauen ín die Youtube-Version ist mir eine weitere gravieredne Änderung gegenüber dem Buch aufgefallen, weswegen ich auf jeden Fall einige Zeit warten werde, bis ich mir den Film ansehe.



    Pelican

    Ich glaube, meine Oma (geb. 1886) und die Deine hätten sich gut verstanden. :grin

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Dass der Verbrecher Hitler ein Möchtegernkünstler war, wusste ich. Die Szene in der Akademie war zwar recht banal konstruiert, aber doch recht interessant.


    :write


    Ich hatte das Gefühl, Lothar wollte mit den Einschüben aus den Erinnerungen von Alfred Roller der Erzählung möglichst viel Authentizität verleihen. Später klingelte bei mir etwas. Vor Jahren habe ich Hitlers Wien von der Historikerin Brigitte Hamann gelesen.


    Alfred Roller war Bühnenausstatter an der Wiener Staatsoper. Zudem war er Mitbegründer und Präsident der Wiener Secession, also der modernen Bewegung gegen die konservative Ausrichtung der Akademie.


    Interessant ist, dass Lothar in seinem Roman eine Aufnahmeprüfung in der Kunstgewerbeschule beschreibt, an der Hitler am 19. Oktober 1907 teilgenommen haben soll. Denn die Kunstgewerbeschule war der moderne Gegenpol zur Akademie, dem Hort der Konservativen.


    Historisch belegt ist, dass Hitler an den Prüfungen der Akademie am 1. und 2. Oktober 1907 teilnahm!


    Professor Alfred Roller war außerdem 1907 an der Kunstgewerbeschule beurlaubt. Laut Hamann seien sich Hitler und Roller erstmals am 16. Februar 1934 in der Berliner Reichskanzlei begegnet. Über dieses Treffen gibt es Aufzeichnungen Rollers, die ähnlich klingen, wie die Einschübe in Lothars Roman. Laut Roller, "habe H. lachend die Episode erzählt, 'wie er mir Zeichnungen und Bühnenentwürfe vorlegen wollte, sich zu diesem Zweck durch eine Verwandte... [sic] ein Empfehlungsschreiben an mich verschafft, im letzten Augenblick aber doch sich nicht getraut habe, bei mir vorzusprechen.' " (Zitat aus: Hamann, Brigitte: Hitlers Wien. Lehrjahre eines Diktators, München 11996, 51997, S.88.)