Verlag: Piper, 2018
288 Seiten, Hardcover
ISBN 978-3-492-05663-2
Kurzbeschreibung:
Tonia Schreiber ist Büglerin. Mit der Hand bügelt sie die Wäsche ihrer vermögenden Heidelberger Kunden. Die Arbeit erledigt sie mit Sorgfalt und Präzision, obgleich sie schlecht bezahlt wird. Denn das Bügeln ist ihre Form der Buße. Sie büßt für eine Tat, die ihr Leben unwiderruflich verändert hat. Ein Leben, das unter den besten Vorzeichen stand: Als Tochter renommierter Botaniker verbrachte sie ihre Kindheit auf einer Segeljacht. Später lebte sie in Wien in der elterlichen, mit Aquarien ausgestatteten Villa und zog gemeinsam mit ihrer Halbschwester ihre Nichte Emilie auf. Bis Emilie auf tragische Weise starb. Und Tonia alles aufgab, ihre Freunde, ihren Reichtum, die Wissenschaft. Sie verließ ihre Heimatstadt Wien und begann zu bügeln. Doch das Leben ist noch nicht ganz fertig mit ihr. Denn der Zufall spielt ihr etwas in die Hände, das Emilies Tod in ein anderes Licht rückt.
Über den Autor:
Heinrich Steinfest wurde 1961 geboren. Albury, Wien, Stuttgart – das sind die Lebensstationen des erklärten Nesthockers und preisgekrönten Autors, welcher den einarmigen Detektiv Cheng erfand. Er wurde mehrfach mit dem Deutschen Krimi Preis ausgezeichnet, erhielt 2009 den Stuttgarter Krimipreis und den Heimito-von-Doderer-Literaturpreis. Bereits zweimal wurde Heinrich Steinfest für den Deutschen Buchpreis nominiert: 2006 mit »Ein dickes Fell«; 2014 stand er mit »Der Allesforscher« auf der Shortlist. 2016 erhielt er den Bayerischen Buchpreis für »Das Leben und Sterben der Flugzeuge«.
Mein Eindruck:
Tonia Schreiber ist mehr als nur ein Dienstmädchen und Büglerin ist. Als ehemaliger Naturwissenschaftlerin, die in der Welt rumgekommen ist, lässt ein Schicksalsschlag sie innerlich angeschlagen zurück. Sie fühlt sich schuldig am gewaltsamen Tod ihrer Nichte und ist auf der Suche nach Sühne. Doch dann wird ein neues Licht auf das Ereignis der Vergangenheit geworfen und es kommt zur Wende.
Auch die Schauplätze sind aufregend: Heidelberg, Hamburg, Wien und das Meer. Tonia ist sogar auf einem Schiff zur Welt gekommen.
Es entsteht das Portrait einer bemerkenswerten Frau, deren Leben in Stationen praktisch von Geburt bis Ende des Buches erzählt wird.
Ich schätze an dem Roman den originellen Plot und die konzentrierte Art, wie er geschrieben ist. Das Erzähltempo ist hoch und dicht.