SchauspielerInnen, die auch Fiction schreiben

David Duchovny fällt mir da sofort noch ein. Ich mache mir mal noch Gedanken...

Das ist eine gute Frage. Ich glaube nicht, dass ein Schauspieler deswegen prädestiniert

ist, ein guter Autor zu sein, wobei Kreativität natürlich hilfreich ist. Nicht jeder Schau-

spieler ist auch kreativ.

Mir fällt hier Christoph Zachariae ein. Er hat eine der (für mich) besten Dystopien geschrieben

mit der Ödland-Reihe.

Er ist jetzt zwar nicht direkt Schauspieler, hat aber unter anderem Filmwissenschaften und Regie

studiert.

Aus eigenen Drehbüchern entstehen Kurzfilme, die auf zahlreichen Festivals laufen. Neben Dreh-

büchern für Kinofilme schreibt er für deutsche TV-Serien und produziert eigene Kurzfilme.

Andrea Sawatzki hat schon mehrere Bücher geschrieben.

klick

Ich glaube, Künstler meinen häufig sich auch in anderen Bereichen ausprobieren zu müssen.

Einige Schauspieler singen auch und umgekehrt, manche schreiben, andere malen...

Manche mit mehr Erfolg, andere mit weniger .

Ja, auf jeden Fall. Wenn ich an die Bücher denke, die ich richtig gut finde, sind es Kreativität,

Einfallsreichtum, das Entstehen und Verknüpfen von Handlungsfäden, die Fähigkeit,

Charaktere so zu entwickeln, dass sie (auch Nebencharaktere) Persönlichkeit haben.

Ich habe einen riesen Respekt vor Autoren, die eine Story nicht einfach so runterschreiben,

sondern ein kleines Meisterwerk erschaffen.

Wenn ich hier so reinschaue, habe ich ehrlich gesagt noch nie ein Buch von einem Schauspieler gelesen...deswegen weiß ich nichts darüber, wie sie schreiben. David Duchovny habe ich immerhin reingelesen.

Wenn ich besser wüsste, ob die Genres deckungsgleich mit denen sind, wo sie sich schauspielerisch so tummeln, würde ich schon sagen, dass eben eine gewisse Erfahrung im "Geschichten erzählen" durch den Job und das Auswendiglernen der Drehbücher irgendwo mit haften bleibt und sicherlich nicht hinderlich ist, wenn man sich das in den Kopf setzt - wenn ich als Hobby Geschichten schreibe, inspirieren mich ja auch Lieder, Filme, Serien, andere Bücher...ob die Kreativität nun ein Buch hervorbringt, was mir gefällt oder nicht ist unabhängig vom Beruf des Autors...

Lumos schrieb:

Einige Schauspieler singen auch und umgekehrt, manche schreiben, andere malen...

Manche mit mehr Erfolg, andere mit weniger .

Davon sind mir hingegen ein paar Exemplare bekannt.

Der wunderbare Roman "Der Zopf" wurde auch von einer Schauspielerin geschrieben, nämlich von Laetitia Colombani. Sie ist allerdings auch Drehbuchautorin und ich meine, irgendwo gelesen zu haben, dass sie auch Regisseurin ist.

Bei Leuten, die mit Theater oder Film zu tun haben, sehe ich schon etliche Berührungspunkte mit der Schriftstellerei, denn in allen Fällen wird mit Figurenentwicklung, Handlungssträngen, Spannungsbögen usw. gearbeitet, während beispielsweise Malerei, Fotografie oder Bildhauerei ganz andere Ansätze verfolgen.

https://www.amazon.de/Zopf-Roman-Laetitia-Colombani/dp/3103973519 (incl. Amazon Affiliate-ID from this website)

Hati schrieb:

David Duchovny fällt mir da sofort noch ein. Ich mache mir mal noch Gedanken...

Den hätte ich auch genannt und seine Bücher habe ich (bis auf das letzte) auch alle gelesen und sie haben mir gefallen. Er hat vor seiner Karriere als Schauspieler englische Literatur studiert, von daher denke ich schon, dass er weiß, was er da tut.
Das Singen hat er auch für sich entdeckt.

Sein Pendant Gillian Anderson hat auch eine Fiction-Reihe geschrieben The EarthEnd-Saga 1-3, dazu kann ich allerdings noch nicht viel sagen, die Bücher sind nur auf Englisch zu haben und liegen hier noch...

Co-Autor ist Jeff Rovin, da kann man jetzt spekulieren, wer wie viel geschrieben hat. Zumindest die Idee soll von ihr sein.

Um auf Herr Palomars Frage zurückzukommen: grundsätzlich sind Schauspieler für mich kreative Menschen, schon allein wegen des Berufs, den sie ausüben. Kreativität muss immer irgendwo hin. Einer malt, einer singt und ein anderer schreibt eben zusätzlich noch - und einer macht nichts weiter. Von daher finde ich, dass Schauspieler nicht zwangsläufig als Schriftsteller prädestiniert sind. Jeder so, wie er mag oder kann.

Herr Palomar schrieb:

Meint ihr auch, dass Schauspieler durch ihre Kreativität prädestiniert als Schriftsteller sind?

Hm nö, pauschal denke ich nicht, dass Schauspieler durch ihre Kreativität prädestinierter sind, als andere Menschen. bzw glaube ich nicht, dass jeder Schauspieler automatisch kreativ ist...

Mir fällt noch Ethan Hawke ein.

Leider nicht gelesen.

Ethan Hawke und Rupert Everett haben ebenfalls jeweils mehrere Bücher geschrieben.

Stephen Fry und Steve Martin haben beide ein paar Romane geschrieben.

Auf meinem SUB liegt noch das Buch The Gun Seller von Hugh Laurie rum.

In einer Band (bestehend aus Schauspielern) ist er auch aktiv. So viel ich weiß, singt er und spielt KIavier und Gitarre.

Schon etwas her - Franka Potente mit "Zehn" und "Allmählich wird es Tag".

Diese beiden kenne ich noch und kann sie dem Thread beisteuern:

Kate Thompson, eine irische Schauspielerin und Autorin, von der ich schon einige Bücher gelesen habe. Sie schreibt hauptsächlich Frauenromane, die in Irland spielen, aber auch Jugendbücher und Fantasy (Amazon-Seite).

Und dann noch Renan Demirkan, eine recht bekannte deutsche Film- und Serien-Schauspielerin, die auch Romane und Sachbücher schreibt (Amazon-Seite).

Bruce Boxleitner (Agentin mit Herz, Babylon 5) ist auch mal unter die Schriftsteller gegangen.

Bei Star Trek fallen mir noch Nichelle Nichols und George Takei ein, das sind aber beides Auto-Biografien.

Und natürlich Leonard Nimoy mit seinem legendären "I am not Spock!" und (später dann) "I am Spock!"