Bachmannpreis 2018 in Klagenfurt

  • Dieses Jahr bin ich ziemlich angetan von einigen Texten und den Diskussionen der Juroren.

    Die neuen Jurorinnen Insa Wilke und Nora Gomringer bringen frischen Wind herein.



    Die Lesungen:

    Donnerstag, 5. Juli:

    (10.00 bis 15.30 Uhr)

    10.00 Uhr Raphaela Edelbauer

    11.00 Uhr Martina Clavadetscher

    12.00 Uhr Stephan Lohse

    Pause

    13.30 Uhr Anna Stern

    14.30 Uhr Joshua Groß

    Freitag, 6. Juli

    (10.00 bis 15.30 Uhr)

    10.00 Uhr Corinna T. Sievers

    11.00 Uhr Ally Klein

    12.00 Uhr Tanja Maljartschuk

    Pause

    13.30 Uhr Bov Bjerg

    14.30 Uhr Anselm Neft

    Samstag, 7.Juli

    (10.00 bis 14.00 Uhr)

    10.00 Uhr Jakob Nolte

    11.00 Uhr Stephan Groetzner

    Pause

    12.00 Uhr Özlem Özgül Dündar

    13.00 Uhr Lennardt Loß



    Für alle Texte reichte bei mir die Zeit nicht, aber so nach und nach habe ich vor, das meiste zu sehen.


    Mein Favorit bisher ist Bov Bjerg.

    Auch Raphaela Edelbauer und Anselm würde ich Preise wünschen.

    Morgen ist Preisverleihung.

  • :wave Schön, dass sich wenigstens einer hier dafür interessiert. Ich schaue mir diese Veranstaltung seit Jahren gern an.


    Leider habe ich heuer den Einstieg verpasst und erst am Freitag nachmittags die ersten Lesungen gesehen und gehört. Von diesen beiden Beiträgen hat mich der von Bov Bjerg positiv überrascht, wogegen ich mit dem Text von Anselm Neft wenig anfangen konnte. Somit gehe ich mit der Meinung der Jury.


    Die heutigen Beiträge habe ich mir für die Festplatte programmiert und werde sie anschauen, wenn ich von der Arbeit nach Hause komme. Bin schon sehr gespannt!

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    Von den vielen Welten, [...] ist die Welt der Bücher die größte. (Hermann Hesse)


    :lesend MZB: Darkover-Universum

  • Gerade hat Özlem Özgül Dündar einen Textauszug gelesen, der sprachlich faszinierend gestaltet ist. Thematisch geht es um einen Brandanschlag. Der Vorfall war der Brandanschlag von Solingen aus dem Jahr 1993, bei dem Menschen starben oder verletzt wurden.

  • Ja, dieser Text war sehr eindringlich. Interessant so ein Drama nur aus Muttersicht zu verdeutlichen. So wird selbst die Mutter des vermeintlichen Täters zum Opfer (der Medien). Ich fand den Text durch die vielen Wiederholungen etwas zu quälend lang und die Abarbeitung an so Kleinigkeiten wie dem Nicken ein wenig nervig.


    Der Text von Stephan Groetzner hat mir besser gefallen als der von Jakob Nolte - obwohl beide ziemlich konfus in ihrer Art waren.

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    Von den vielen Welten, [...] ist die Welt der Bücher die größte. (Hermann Hesse)


    :lesend MZB: Darkover-Universum

  • Bachmannpreis-Verleihung 2018:


    Shortlist:

    Bov Bjerg, Özlem Özgül Dündar, Raphaela Edelbauer, Ally Klein, Joshua Groß, Tanja Maljartschuk, Anna Stern


    Ingeborg-Bachmann-Preis:

    -Tanja Maljartschuk

    25.000 Euro


    Deutschlandfunk-Preis:

    -Bov Bjerg

    12.500 Euro


    Kelag-Preis:

    -Özlem Özgül Dündar

    10.000 Euro


    3sat-Preis:

    -Anna Stern

    7.500 Euro


    Publikumspreis:

    -Raphaela Edelbauer

    7.000 Euro + Stadtschreiberstipendium

  • Ja, ich habe mich auch geärgert, dass ich den Anfang am Donnerstag verpennt hatte, obwohl ich gut Zeit dafür gehabt hätte.


    Und dann wollte ich die verpassten Lesungen auf der 3sat-Homepage nachlesen und musste mich stattdessen mit einem Computervirus herumärgern. :bonk :pc

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  • Herr Palomar :wave Vielen Dank für die Auflistung der Gewinner. :)

    Ich habe mir die Preisverleihung nachträglich anschauen können, aber Deine Aufzählung hier ist natürlich schön übersichtlich.


    Es freut mich, dass Bov Bjerg und Özlem Özgül Dündar Preise gewonnen haben. Ihre Lesungen habe ich ja live am Bildschirm erleben können und fand sie auch gut.

    Die anderen Gewinnerbeiträge werde ich mir demnächst raussuchen.

    Text-Link

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  • Hier noch ein Klassiker, den ich mir erst vor zwei Wochen angeschaut habe:

    Jörg Fauser, ärgerlicherweise war der Verriss dann doch nicht ganz unberechtigt ...

    :thumbup: Danke für diesen historischen Rückblick. Herrlich wie Herr Reich-Ranicki sich ereifern konnte! :chen

    Von welchem Jahr war denn dieses Video?


    :


    Edit: Ich habe jetzt mal zu dieser Diskussion den Beitrag von Jörg Fauser der Vollständigkeit halber herausgesucht:

    YouTube-Link


    (muss vor dem Mauerfall gewesen sein) :gruebel - - - 1984 :!:


    Interessant, was Wikipedia dazu weiß:

    Jörg Christian Fauser (* 16. Juli 1944 in Bad Schwalbach, Taunus; † 17. Juli 1987 zwischen Feldkirchen und München-Riem) war ein deutscher Schriftsteller und Journalist.

    :


    Anlässlich seiner Rede zum Ingeborg-Bachmann-Preis am 3. Juli 2013 äußerte Michael Köhlmeier die Vermutung, dass Fausers Tod kein Unfall gewesen sei, sondern mit dessen Recherchen über Verbindungen zwischen dem Drogenmilieu und der deutschen Politik zu tun gehabt hätten. Außerdem griff er die damaligen Juroren des Ingeborg-Bachmann-Preises an, namentlich Marcel Reich-Ranicki, Walter Jens, Gertrud Fussenegger und Peter Härtling. Ihre Kritik habe nicht Fausers Werk, sondern seiner Person gegolten. Jörg Fauser sei damals der deutschen Literaturkritik in ihrer "hinterhältigsten und erbärmlichsten Gestalt" begegnet: Fauser sei, egal was er gelesen habe, verrissen worden und daher tief verletzt gewesen.


    :

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  • Ich habe gerade den Text von Tanja Maljartschuk gelesen. Er soll wohl ein Appell an die Menschlichkeit sein, bedient aber leider die Ängste aller fremdenfeindlich Gesinnten, die genau dieses Zerreißen der Pässe befürchten und das vorgeblich asylsuchende Wirtschaftsflüchtlingstum allen unterstellen, die illegal ins Land drängen und sich hier als Randfigur mit vertragsloser Arbeit oder Kriminalität über Wasser halten.

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    Von den vielen Welten, [...] ist die Welt der Bücher die größte. (Hermann Hesse)


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  • Falls Bov Bjerg seinen Text zum Roman erweitert könnte ich mir sogar auch vorstellen, dass ich mir den kaufe. Wie diese Geschichte zwischen Vater und Sohn weitergeht, würde mich echt interessieren.

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    Von den vielen Welten, [...] ist die Welt der Bücher die größte. (Hermann Hesse)


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  • Das sollte jetzt keine Hommage an MRR sein, um Himmelswillen! Fauser war ein guter Autor, dieser Text war allerdings schwach. Wie vernagelt MRR war, lässt sich sehr hübsch zum Beispiel hier aufzeigen:



    "Der Campus" ist eine großartige Satire. Glänzend geschrieben. Dieses Buch in die dümmliche Schublade U und E, also hier U einordnen zu wollen, deutet auf Symptome von Demenz. Stark in dem Video übrigens Karasek, von dem ich vorher nicht allzu viel hielt.

  • Dann möchte ich noch die Gelegenheit nutzen, auf einen Roman hinzuweisen, der jetzt erschienen ist und der auf einem Text aus dem letzten Jahr beim Bewerb basiert.


    Hier ist noch alles möglich - Gianna Molinari


    • Gebundene Ausgabe: 192 Seiten
    • Verlag: Aufbau Verlag; Auflage: 1. (13. Juli 2018)
    • Sprache: Deutsch
    • ISBN-10: 3351037392
    • ISBN-13: 978-3351037390

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    Die Schweizer Autorin Gianna Molinari gewann den 3Satpreis beim Ingeborg Bachmann-Wettbewerb und baute ihren Text zu einem Roman aus.


    Gianna Molinari arbeit geschickt mit der Sprache, hält die Handlung in der Schwebe und erzeugt auf verhaltene Art eigentümliche Stimmungen und Atmosphäre.

    Mir hat der Roman ganz gut gefallen.