Eva Leipprand - Woher alles kommt

  • Über die Autorin
    Eva Leipprand, 1947 in Erlangen geboren, frühe Kindheit in Nürnberg, aufgewachsen in München. Studium der Anglistik und Geschichte in Würzburg und München. Gymnasiallehrerin in Stuttgart, freie Mitarbeiterin der Literaturzeitschrift ›Flugasche‹. Lebt seit 1989 in Augsburg, freie Autorin und Literaturkritikerin, u.a. für Deutschlandradio, BR und SWR sowie für mehrere große, überregionale Zeitungen, beispielsweise die Augsburger Allgemeine, den Tagesspiegel, die Neue Zürcher Zeitung, die Süddeutsche Zeitung, die Stuttgarter Zeitung.


    Amazon-Kurzbeschreibung
    Nürnberg, Stadt des Bilderbogens, des Trichters, Stadt der Parteitage, der Prozesse, Nürnberg also, nach dem "Griech": frühe fünfziger Jahre. Da ist das stehengebliebene Haus mit den hohen Fenstern, der Garten, die Wiese unten, um die herum die Pegnitz fließt. Und da ist die Erzählerin, das kleine Mädchen, das als Jüngste in eine große Familie hineinwächst. Es ist die 'schlechte Zeit'. Das liebe Geld reicht hinten und vorn nicht. Aber der Krieg ist glücklich vorbei, wenn er auch noch wie ein dunkler Schatten hinter allem steht. Das Leben der Familie, in vielen kleinen Szenen zu einem Mosaik zusammengefügt, ordnet sich um den Vater und seinen Beruf. Pfarrer, Pastor. Das Kind erlebt den Alltag mit den vielen Geschwistern als gänzlich festgefügte Welt, als unverrückbare Wirklichkeit. Und es tut auch alles, um dabei- und darinzusein, um dazuzugehören. Sein Kopf füllt sich mit den gemeinsamen Liedern, Büchern, Bildern, Geschichten. Ganz am Ende aber scheint doch im Wir der geschlo ssenen Familie das eine eigene Ich der Jüngsten auf. Erzählt wird diese Präg- und Entwicklungsgeschichte allein aus der Sicht des Kindes, und es gibt auch keinen Standpunkt 'außerhalb'. Doch dringt durch die Ritzen der Erzählung ein feines ironisches, ein brechend-befreiendes Licht...


    Meine Meinung
    Das Buch ist leider regulär nicht mehr zu haben, dafür aber im Moment für 5 EUR bei Jokers im Verkauf. Mir ist es sofort ins Auge gestochen, weil ein werbewirksamer Zettel dranhing, daß dieses Buch in Nürnberg spielt.


    Bücher mit Lokalkolorit haben bei mir sowieso einen Stein im Brett und so schmökerte ich mal rein.... um es anschließend sofort zu kaufen. :-)


    Die Autorin erzählt darin in lockeren kleinen Episoden Streiflichter aus ihrer Kindheit in Nürnberg. Den Ernst und die Armut der Nachkriegszeit spürt man ebenso deutlich heraus wie den Zusammenhalt und die Liebe, die in dieser Familie vorherrschen.


    Mir hat dieses bunte Sammelsurium an Anekdoten sehr gut gefallen, kam mir ein wenig vor wie die Westentaschenausgabe von Ulla Hahn auf fränkisch. ;-)


    Ein nettes, unterhaltsames kleines Büchlein, das noch dazu in meiner Heimatstadt spielt. Was will man mehr? Auf der von mir favorisierten Schulnotenskala gibt das eine 1-2. :-)

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

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  • @ Türmchen,


    ja, das ist mir auch aufgefallen. Da sind doch immer wieder mal Worte aufgetaucht, die ich noch von meinen Großeltern kenne, selbst aber nicht benutze.

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)