Das Strandcafé an der Riviera - Jennifer Bohnet

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    • Format: Kindle Edition
    • Dateigröße: 3467 KB
    • Seitenzahl der Print-Ausgabe: 336 Seiten
    • Verlag: MIRA Taschenbuch; Auflage: 1 (4. Juni 2018)
    • Sprache: Deutsch
    • ASIN: B0767MZ54R

    Kurzbeschreibung (Verlag):

    Die junge Engländerin Rosie macht das Beste aus einer gescheiterten Beziehung. Sie startet in ein neues Leben und eröffnet ein Café in Südfrankreich. Doch als der gefeierte Sternekoch Sebastian mit seinem Lokal nebenan einzieht, droht ihr großer Traum zu platzen. Aber so schnell gibt Rosie nicht klein bei. Auf keinen Fall wird sie sich von Sebastians verführerisch duftenden Croissants beeindrucken lassen, geschweige denn von seinem verschmitzten Lächeln. Oder etwa doch?


    Zur Autorin (Amazon):

    Die gebürtige Engländerin Jennifer Bohnet lebt seit einigen Jahren auf dem Land in der Bretagne, gemeinsam mit ihrem Mann und unzähligen Tieren. Ihre neue Heimat Frankreich hat sie zu ihrem Roman »Das Strandcafé an der Riviera« inspiriert.


    Meine Meinung:

    Rosie will ein neues Leben in Cannes anfangen und erfüllt sich ihren Traum von einem eigenen Café. GeeGee lebt von ihrem Job als Immobilienmaklerin mehr schlecht als recht und Emma und ihre Tochter Cammie leiden immer noch unter dem Tod des Ehemanns und Vaters.

    In diesem Buch begleiten wir die vier einen Sommer lang und dürfen erleben, wie sich vieles zum Besseren wendet, auch wenn es manchmal schmerzhaft ist.

    Mir hat das Buch an sich gut gefallen. Die Charaktere waren liebenswert und die Beschreibungen der Landschaft in Südfrankreich farbenfroh und so gut, dass man sich die Gegend gut vorstellen konnte.

    Trotzdem hat mir ein bisschen was gefehlt. Irgendwie wirkten die Geschichten um GeeGee und Emma ein wenig zu flach. Ich hätte gerne mehr über die beiden und ihre Wege erfahren.

    Rosies Geschichte fand ich hingegen detailreich genug. Wir lernen ihre Familie kennen und ihre Vergangenheit. Auch das Wiederauftauchen des Vaters und seine Versuche, sich mit seiner Tochter auszusprechen fand ich gelungen.

    Das sich mit ihrem Nachbarn Seb auch noch ein sympathischer Freund und Wegbegleiter einstellt ist natürlich besonders schön.

    Vielleicht wäre es sinnvoller gewesen jeder der drei Frauen ein eigenes Buch zu widmen. Dann hätte man GeeGees gescheiterte Beziehung und den Tod von Emmas Mann auch ausführlicher darstellen können. Ich mochte die beiden wirklich sehr.

    Alles in allem war es ein gut zu lesendes und unterhaltsames Buch. Trotz der genannten Kritikpunkte war es wirklich schön zu lesen.


    Von daher von mir durchaus eine Leseempfehlung und 8 von 10 Punkte

  • Meine Meinung:

    In Jennifer Bohnets sommerlichem Roman dreht sich nicht alles um Rosies neues Strandcafé wie es der Klappentext verheisst. Denn es werden auch die Geschichten von zwei weiteren Frauen erzählt. GeeGee und Erica sind Freundinnen und lernen im Laufe des Romans Rosie kennen.


    Rosie eröffnet ihr Café, nebenan betreibt Sebastian ein Hotel. Zuerst ist Rosie misstrauisch, doch dann beginnt sie Seb zu vertrauen. Mit einem der Hotelgäste hat sie mehr Mühe und auch die erste Saison ist für Rosie nicht so leicht. Doch sie kann mit der Unterstützung von Tansy, James und Seb rechnen.

    GeeGee ist Maklerin und in Geldnöten. Sie muss aus ihrer Wohnung ziehen und überlegt sich, ob sie das Büro, das sie eh kaum benützt kündigen soll.

    Erica hat vor kurzem ihren Mann bei einem Unfall verloren. Nun steht sie vor der Frage, ob sie im gemeinsamen Haus wohnen bleibt oder für sich und ihre Tochter Cammie ein neues Zuhause sucht. Ihre Schwiegermutter möchte die beiden gerne in der Nähe, aber Erica hat ihr Geschäft an der Küste und möchte nicht gerne in die Berge ziehen. Andererseits gefällt es Cammie in der Nähe der Grosseltern und der Cousinen.


    Die Wege der drei Frauen treffen sich immer mal wieder, aber nicht so, dass man von drei unzertrennlichen Freundinnen reden kann. Es ist eher so, dass man drei Geschichten verfolgt, die Berührungspunkte sind eher kurz. Die längste und aufregendste Geschichte gehört klar Rosie. Für sie wird es ein Sommer, der ihr Leben von Grund auf verändern wird.


    Die Storys werden zart und feinfühlig geschildert. Doch mir schien, als ob die Autorin sehr vorsichtig sein wollte; sie hat eher weniger als mehr erzählt. Die Beziehungsgeschichten sind deshalb eher nebensächlich, die Figuren sind mehr mit dem Leben an sich als mit der Suche nach Liebe beschäftigt. Dies gefiel mir gut, auch die Job-Probleme der Frauen wurden nachvollziehbar geschildert. Aber es gab einige Situationen, die die Autorin vertiefen hätte sollen oder zumindest den Figuren bereits am Anfang einen Fusstritt zu verpassen, damit diese die Sache gleich klären (bei Rosie die Magenverstimmungs-Klage, bei GeeGee die Bürosituation) und nicht erst am Ende.


    Zu sagen, der Roman sei oberflächlich wäre zu übertrieben, aber er ist auf jeden Fall zu wenig tiefgründig. Es gibt schlicht zu wenig Verbindungspunkte. Der Plot hätte gewonnen, wenn Jennifer Bohnet den Frauen mehr Gemeinsamkeiten oder mehr Zeit zusammen (z.B. tägliches Kaffeetrinken morgens) verschrieben hätte.


    "Das Strandcafé an der Riviera" ist eine nette Lektüre, die nicht lange nachwirkt, aber dennoch schön zu lesen ist.


    Fazit: Ein leichter, unterhaltender Roman für den Liegestuhl.

    4 Punkte.

  • Café Fleur


    Die 35-jährige Rosie hat lange als Küchenchefin auf eine Yacht gearbeitet, um sich endlich ihren Traum vom eigenen Café zu erfüllen, wo sie ihr eigener Herr ist. Nun ist es soweit, sie kauft ein Strandcafé und nennt es Café Fleur. Ihre Freundin Tansy hilft ihr dabei, den Laden so schnell wie möglich zu eröffnen und mit James haben sie sogar eine Aushilfe an Bord. Schnell kommen die ersten Gäste, und auch ein junger Mann namens Sebastian lässt sich öfter bei Rosie blicken. Wie sich bald herausstellt, ist er ein bekannter Sternekoch, der das Luxushotel nebenan gekauft hat und neu bewirtschaftet. Aber mit GeeGee, einer Immobilienhändlerin und Erica mit Tochter Camille hat Rosie auch eine treue Stammkundschaft, die bald zu Freunden werden. Rosies Mutter Olivia hat sich einen feurigen jungen Italiener angelacht und zu allem Überfluss erscheint nach vielen Jahren auch noch ihr Vater auf der Bildfläche, doch mit ihm will Rosie nichts zu tun haben. Zu sehr hat er sie und ihre Mutter vor 18 Jahren verletzt. Leider taucht auch Ex-Freund Charlie immer wieder auf und lässt nicht locker. Wird Rosie an der Riviera neben einer hoffentlich guten Saison endlich auch noch die Liebe finden?


    Jennifer Bohnet hat mit ihrem Buch „Das Strandcafé an der Riviera“ einen sehr unterhaltsamen und gefühlvollen Roman vorgelegt, der den Leser mit der ersten Seite zu einem wunderschönen Kopfurlaub an eine der schönsten Küstenabschnitte rund ums Mittelmeer entführt, wo die Schönen und die Reichen leben, aber auch Normalbürger ihr tägliches Brot verdienen müssen. Die Handlung wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt, hauptsächlich geht es natürlich um Rosie, aber es kommen auch GeeGee und ihre Freundin Erica zu Wort, die jede für sich ihr eigenes Päckchen zu tragen haben. Durch die wechselnden Erzählweisen gelingt es der Autorin sehr gut, dem Leser ein Kopfkino zu bescheren, denn mal begleitet er Rosie bei ihren täglichen Aufgaben, ihren Gedanken und Emotionen, mal darf er die anderen näher kennenlernen. Die Landschaftsbeschreibungen sind bildhaft und farbenfroh, die schöne Küstenregion hat man beim Lesen wunderbar vor Augen und fühlt fast die Meeresbrise, den Geruch nach Salz und die Sonne auf der Haut. Besonders gelungen ist der Autorin auch, die täglichen Sorgen der einzelnen Protagonisten zu schildern, mal geht es um die gesamte Existenz, die bedroht ist, mal um einen Trauerfall, der eine kleine Familie völlig aus der Bahn wirft, oder aber auch um einen Totkranken, der vorher noch sein Leben bereinigen möchte. Alles Themen, die auch jedem von uns passieren kann.


    Die Charaktere wurden sehr liebevoll ausgestaltet. Sie besitzen alle auf ihre ganz eigene Art Herz und Verstand, weshalb sie auch authentisch und zugleich realistisch rüberkommen. Den einen oder anderen schließt man als Leser schnell ins Herz, kann man sich doch mit ihnen besonders identifizieren, darum gelingt auch das Mitfiebern hier besonders gut. Rosie ist eine sympathische Frau, die sich nicht mehr so schnell was vormachen lässt. Sie hat schon so einige Schicksalsschläge verkraften müssen und konzentriert sich nun nur darauf, ihren Traum wahr werden zu lassen. Sie ist sich für harte Arbeit nicht zu schade, hat aber auch immer ein offenes Ohr für andere und vor allem Gestrandete sowie Hilfesuchende lässt sie nicht im Stich. Sie kann aber auch stur und hart sein, doch das ist bedingt durch die Dinge, die ihr bereits wiederfahren sind. Sebastian ist ein netter Kerl, der ebenfalls so einiges zu schultern hat, aber er ist ein hilfsbereiter und offener Mann, der auch als Ratgeber gefragt ist. Olivia ist eine Frau, die endlich ihr altes Leben über Bord wirft und sich einfach treiben lässt. Ein junger Liebhaber kommt ihr da gerade recht. GeeGee muss für ihr Leben an der Riviera jeden Tag aufs Neue kämpfen, dafür lässt sie sogar oft das Essen ausfallen. Gleichzeitig kümmert sie sich liebevoll um ihre Freunde und gibt niemals die Hoffnung auf, dass auch noch bessere Zeiten kommen werden. Erica besitzt einen Antiquitäten- und Trödelshop, gleichzeitig muss sie sich um ihre Tochter Cammie kümmern, die seit einiger Zeit traumatisiert ist. Doch auch für die beiden soll die Sonne irgendwann wieder scheinen. Die weiteren Protagonisten wie Tiki, Charlie oder auch James sind ebenfalls gut platziert und bereichern mit ihren eigenen Geschichten die Handlung.


    „Das Strandcafé an der Riviera“ ist ein sehr schöner und gefühlvoller
    Unterhaltungsroman, der einem Episodenfilm gleicht, wobei die Charaktere irgendwann alle irgendwie miteinander verbunden sind. Eine tolle Urlaubslektüre oder schon mal zum Einstimmen in die schönste Zeit des Jahres. Auf jeden Fall eine Leseempfehlung!

    "Bleibe Du selbst, die anderen sind schon vergeben"(Oscar Wilde) :)

    "Bücher sind wie Drogen, nur ohne die Gefahr einer Überdosierung" (Karl Lagerfeld)