Children of Blood and Bone: Goldener Zorn - Tomi Adeyemi

  • Inhalt:

    Sie töteten meine Mutter.

    Sie raubten uns die Magie.

    Sie zwangen uns in den Staub.

    Jetzt erheben wir uns.


    Zélies Welt war einst voller Magie. Flammentänzer spielten mit dem Feuer, Geistwandler schufen schillernde Träume, und Seelenfänger wie Zélies Mutter wachten über Leben und Tod. Bis zu der Nacht, als ihre Kräfte versiegten und der machthungrige König von Orïsha jeden einzelnen Magier töten ließ. Die Blutnacht beraubte Zélie ihrer Mutter und nahm einem ganzen Volk die Hoffnung.


    Jetzt hat Zélie eine einzige Chance, die Magie nach Orïsha zurückzuholen. Ihre Mission führt sie über dunkle Pfade, wo rachedurstige Geister lauern, und durch glühende Wüsten, die ihr alles abverlangen. Dabei muss sie ihren Feinden immer einen Schritt voraus sein. Besonders dem Kronprinzen, der mit allen Mitteln verhindern will, dass die Magie je wieder zurückkehrt …


    Rezension:

    Vor elf Jahren hat der König in der Blutnacht die Leben unzähliger Maji ausgelöscht und die Magie ist aus Orïsha verschwunden.

    Als Zélie und Amari aufeinandertreffen, entdecken sie eine Chance die Magie endlich wieder zurückzubringen, doch vor ihnen liegen viele Hindernisse, die sie überwinden müssen.


    "Goldener Zorn" ist der Auftakt von Tomi Adeyemis Children of Blood and Bone Trilogie, der aus den wechselnden Ich-Perspektiven der Divîné Zélie, der Prinzessin Amari und ihrem Bruder Inan erzählt wird.

    Das Buch spielt in Orïsha, in dem es bis vor elf Jahren noch Magie gab. Der brutale König Saran ist dafür verantwortlich, dass die Magie verschwunden ist, und hat unzählige magiekundige Maji in der Blutnacht töten lassen.

    Als Divîne ist Zélie mit schneeweißen Haaren gezeichnet und in ihr würde mit dreizehn Jahren die Magie erwachen, wenn diese nicht verschwunden wäre. Doch jetzt entdecken Zélie, ihr Bruder Tzain und Prinzessin Amari eine Möglichkeit die Magie nach Orïsha zurückzubringen und begeben sich auf eine gefährliche Reise.

    Mir hat die Welt mit den vielen afrikanischen Elementen und Gottheiten richtig gut gefallen, auch weil ich noch nie in so eine Welt eintauchen durfte und viel neues entdecken konnte! An manchen Stellen hätte ich mir, besonders was die Magie angeht, noch mehr Erklärungen gewünscht, weil ich einiges nicht komplett nachvollziehen konnte. Hier sehe ich also noch Potenzial für den zweiten Band!

    In ihrem fesselnden Nachwort macht Tomi Adeyemi auf die Unterdrückung der Schwarzen in der realen Welt aufmerksam und auch in ihrer Geschichte leiden die Divînes beispielsweise unter den hellhäutigeren Kosidán. Besonders der Appell der Autorin hat mich zum Nachdenken angeregt und so konnte ich viel aus dem Buch mitnehmen!


    Die Charaktere haben mir ebenfalls gut gefallen, auch weil die drei Erzähler nicht unterschiedlicher hätten sein können! Zélie ist ein sehr impulsives junges Mädchen, das gegen die Unterdrückung, unter der die Divînes leiden müssen, kämpfen möchte! Doch ihre temperamentvollen Entscheidungen haben sie nicht selten in Schwierigkeiten gebracht, in denen sie sich aber besonders auf ihren Bruder Tzain verlassen konnte. An manchen Stellen war sie mir zu unüberlegt in ihren Handlungen und ich bin nur langsam mit ihr warm geworden.

    Amari erscheint auf den ersten Blick wie eine verwöhnte Prinzessin, doch in ihr steckt eine wahre Kämpferin, die in diesem Auftakt eine großartige Entwicklung durchmacht und mir am besten gefallen hat!

    Ihr Bruder Inan ist der Hauptmann der Garde und seinem Vater treu ergeben. Ihn mochte ich leider nicht ganz so gerne, wie Amari, weil er mir zu wankelmütig in seinen Entscheidungen war.

    Ich bin schon so gespannt, wie es mit den Dreien weitergeht und wohin ihre Wege sie noch führen werden!

    Die Liebesgeschichte hat mir leider nicht so gut gefallen, weil diese mir zu schnell ging und ich die Gefühle nicht wirklich nachvollziehen konnte. Für mich wäre das Buch auch gut ohne Liebesgeschichte ausgekommen!


    Die Handlung an sich konnte mich zwar nicht immer durchgehend fesseln, aber hat mir insgesamt doch richtig gut gefallen, auch weil die Geschichte zum Ende hin noch mal an Fahrt aufgenommen hat. Die Geschichte endet mit einem gemeinen Cliffhanger und viele Fragen bleiben offen, aber das macht auch wieder Lust auf die Fortsetzung, die ich mir nicht entgehen lassen werde!


    Fazit:

    "Children of Blood and Bone - Goldener Zorn" von Tomi Adeyemi ist ein spannender Auftakt einer Trilogie! Sowohl die Welt mit ihren afrikanischen Elementen, als auch die spannenden Charaktere haben mir richtig gut gefallen! An manchen Stellen hätte ich mir noch ausführlichere Erklärungen zur Magie gewünscht, aber hier sehe ich gespannt der Fortsetzung entgegen!

    Ich vergebe vier Kleeblätter für einen gelungenen und vielversprechenden Auftakt, der zum Nachdenken anregt!

    4/5

  • Zélie ist eine Divîné und hätte eigentlich mit 13 ihre magischen Kräfte bekommen sollen. Allerdings wurden vor 11 Jahren alle Maji in Orïsha ausgelöscht und so gibt es niemanden mehr, der sie zur Maji hätte machen können. Und so bleibt ihr nur das Dasein als Verachtete in einem Staat, in dem Magie gefürchtet und verfolgt wird.


    Doch eines Tages begegnet sie Amari, der Prinzessin, die ein magisches Artefakt aus dem Palast gestohlen hat und seitdem auf der flucht ist. Und plötzlich erwacht Zélies Magie und eine Zukunft für die Divînés scheint in greifbare Nähe zu rücken. Gemeinsam mit Amari und ihrem Bruder Tzain macht sie sich auf den Weg die Magie in Orïsha wiederzubeleben. Dabei werden sie von Amaris Bruder Inan verfolgt, der alles daran setzt, genau dies zu verhindern.


    Das Buch ist aus den Perspektiven Zélies, Amaris und Inans geschrieben. So erlebt man hautnah mit, welche Ängste und Sorgen den jeweiligen umtreiben. Zélie ist sehr unsicher, vieles misslingt ihr auf Grund ihres doch recht aufbrausenden Wesens. Ihre neue Rolle als Anführerin macht ihr Sorgen, traut sie es sich doch nicht richtig zu. Amari ist ihr Leben lang einerseits behütet worden, aber auch von ihrem Vater mit erbarmungsloser Härte für den Kampf ausgebildet worden. Doch Kampf entspricht eigentlich nicht ihrem Wesen, so braucht sie eine Weile sich in ihrer neuen aktiveren Rolle zurecht zu finden. Inan hingegen ist mit der Furcht vor der Magie aufgewachsen und dem Glauben, dass sich alles dem Wohle des Staates, wie ihn sein Vater sich vorstellt, unterzuordnen ist.


    Children of Blood and Bone ist der Erstling von Tomi Adeyemi. Es sollen wohl noch zwei weitere Bände folgen und eine Verfilmung des Buches ist wohl schon in Arbeit. Man spürt in diesem Buch die tiefe Verbundenheit zu den Wurzeln ihrer nigerianischen Vorfahren. Und auch die Betroffenheit über die sinnlosen Tode von Schwarzen durch die Polizei in den USA wird deutlich spürbar. Vieles in diesem Buch gemahnt daran, Menschen nicht auf Grund ihres Aussehens oder ihrer Herkunft wegen zu beurteilen.


    Ich habe die gut 600 Seiten innerhalb von 2 Tagen gelesen. Es war sehr spannend und mitreißend. Zélie und ihre Mitreisenden sind mir schnell ans Herz gewachsen und für mich waren die Weiterentwicklungen der Figuren, gerade in Verbindung mit der erwachenden Magie durchaus glaubwürdig. Derzeit liest meine eine Tochter das Buch und kann es kaum aus der Hand legen, weil auch sie gefangen wurde von der Welt Orïshas.


    Das Buch endet mit einem fiesen Cliffhanger, der hoffen lässt, dass Tomi Adeyemi den nächsten Band schnell fertig stellt und dieser hoffentlich auch bald auf deutsch erscheinen wird.


    Von mir gibt es daher eine volle Leseempfehlung für dieses wirklich spannende Jugendbuch.


    9 von 10 Punkte