Glück hat viele Farben - Juli Summer

  • Über die Autorin:

    Juli Summer wurde im Jahr 1981 geboren. Die gelernte Versicherungskauffrau lebt gemeinsam mit ihrem Mann, den zwei Töchtern und drei Katzen in einem Dorf in Nordhessen. Lesen ist seit frühester Jugend eine Leidenschaft. Sie bringt dich an andere Orte, in fremde Welten und lässt dich tausende Leben leben. Vor ein paar Jahren wollte sie ihre eigene Welt erschaffen und begann mit dem Schreiben.



    Meine Meinung:

    Liz ist in tiefer Trauer, weil ihr Lebensgefährte nach einem Überfall verstorben ist. Um ihrem täglichen Umfeld zu entfliehen, kündigt sie kurz entschlossen ihren Job. Sie fährt zu ihrer Tante Moni, die eine kleine Bäckerei in unmittelbarer Nähe der Ostsee besitzt. Hier hat Liz früher ihre Ferien verbracht und fühlt sich, kaum angekommen, sofort sehr wohl. Zu ihrer Tante hat sie ein sehr herzliches Verhältnis und so kommt sie täglich immer mehr zur Ruhe. Je ruhiger Liz wird, desto mehr fällt ihr auf, wie schlecht es um die Bäckerei steht. Gleichzeitig lernt sie Bjarne kennen, dem die Hälfte der Bäckerei gehört, nachdem seine Mutter vor einiger Zeit verstorben ist. Bjarne möchte die Bäckerei gerne von Moni komplett übernehmen, schließen und danach in Ferienwohnungen umwandeln.


    Liz spielt gleichzeitig mit dem Gedanken, ein kleines Grundstück zur Bäckerei dazuzukaufen, und dort selbstgemachte Torten anzubieten. Dafür muss sie aber mit Bjarne an einem Strang ziehen und der will nach wie vor seine Pläne in die Tat umsetzen…


    Wer einen Roman wie eine "warme Decke" sucht, sollte bei "Glück hat viele Farben" sofort zugreifen. Hier stimmt einfach alles, man ist von Anfang an im Buch drin und ist traurig, wenn es beendet ist. Juli Summer hat ein absolutes Wohlfühlbuch mit sympathischen Figuren geschrieben, egal ob es um die Haupt- oder Nebenfiguren geht, und dabei das Thema Trauerverarbeitung bei einer noch sehr jungen Frau als Grundlage genommen. Nicht nur der Verlust des Lebensgefährten, sondern auch die Schuldgefühle – weil sie sich im Streit getrennt und deshalb für den Überfall selbst verantwortlich macht, war hier ein zentrales Thema. Darüber hinaus geht es um Familienzusammenhalt und Frauenfreundschaft, alles in eine wunderbare Atmosphäre verpackt. Gerne hätte ich den Schluss etwas ausführlicher gehabt, nach vielen Wendungen, ging es dann am Ende doch leider alles etwas zu schnell einem guten Ende entgegen. 20 Seiten mehr und es wäre das perfekte Buch gewesen. So gebe ich sehr gerne 9,5 von 10 Sternen und freue mich jetzt schon auf das nächste Buch der Autorin.


    Glück hat viele Farben: Roman


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  • Meine Meinung:

    Liz hat ihren Freund nach einem Streit durch einen tödlichen Überfall verloren und gibt sich die Schuld daran. In ihrer Trauer versunken folgt sie gerne der Einladung ihrer Tante Moni, sie an der Ostsee zu besuchen und in ihrer Bäckerei auszuhelfen. Dort trifft sie immer wieder auf Bjarne, der nach dem Tod der Freundin und Geschäftspartnerin von Moni Besitzer des halben Geschäfts ist und daraus Ferienwohnungen machen möchte, ungeachtet der Tatsache, dass die Bäckerei schon jahrzehntelang in Familienbesitz ist.


    Das Buch liest sich flüssig, doch irgendwie störte es mich, dass es sich irgendwie immer im Kreis drehte bzw. die Story einen Schritt nach vorn und zwei zurück machte. Liz war mir nur mäßig sympathisch. Ich kann verstehen, wenn jemand in Trauer gefangen ist, doch die ständigen Zweifel und ja-nein-vielleicht doch-Haltungen störten mich dann doch. Das Drama am Ende fand ich dann zu dick aufgetragen.


    Nette Unterhaltung mit Ostseeflair, aber für mich schnell wieder vergessen.


    Von mir 6 Punkte

  • Hallo geli73 ,

    ich finde es extrem spannend, wie unterschiedlich wir das Buch empfunden haben. Ich bin gespannt, ob unsere Büchervorlieben sich in der nächsten Zeit noch öfter kreuzen und ob wir dann wieder soweit auseinander liegen. Ich lese ja zur Zeit ziemlich viel in diesem Genre und habe mir für den kommenden Urlaub schon viele entsprechende E-Books auf den Reader geladen. :wave

  • Liz ist nach dem gewaltsamen Tod ihres Freundes völlig am Ende. Als ihr ihre Tante anbietet zu ihr ans Meer zu kommen, fährt sie los um etwas Abstand zu bekommen.

    Dort angekommen stellt sich schnell heraus, dass die kleine Bäckerei ihrer Tante nicht gut läuft und der Mitbesitzer Bjarne das Ganze gerne verkaufen möchte. Das weckt in Liz Widerspruch, möchte sie doch ihrer Tante die Bäckerei erhalten. Eine Idee dazu hat sie auch schon, ein Café, in dem sie ihre eigenen Tortenkreationen verkaufen könnte, ist der Plan.

    Zuerst muss sie jedoch Bjarne davon überzeugen.


    Ich hatte mit Liz so meine Probleme. Sie suhlt sich regelrecht in ihren Schuldgefühlen, immer wenn etwas passiert sucht sie die Schuld bei sich. Am Anfang ist das noch verständlich, aber mit der Zeit ist das reichlich nervig. Da scheint kaum eine Weiterentwicklung zu passieren. Auch Bjarne verfällt gerne in altbekannte Muster zurück, sobald irgendetwas nicht nach seinen Vorstellungen abläuft. Noch dazu schaffen es beide nicht wirklich miteinander zu reden. Das führt zu einem ewigen hin und her zwischen den beiden.

    Gegen Ende wird es noch einmal dramatisch, dass hätte nicht unbedingt sein müssen.


    Ansonsten lies das Buch sich gut lesen und ich hatte auch alles vor Augen. Die Nebenfiguren waren wirklich liebevoll dargestellt und teilweise vom Verhalten her deutlich normaler als Liz und Bjarne.


    Alles in allem ein durchschnittlicher Wohlfühlroman.


    7 von 10 Punkte