'Horns Ende' - Seiten 001 - 059

  • Bei Marlene könnte ich mir vorstellen, dass sie in der NS-Zeit vor der Deportation und Ermordung geschützt wurde.

    Da kannst du Recht haben, das ist vorstellbar. Vielleicht hat man sie im Keller versteckt.

    Ich kenne das aus den Achtzigern auch nur in der Form, dass die Leute (bei uns v.a. aus Vietnam, Angola und Mocambique) ein paar Jahre in der DDR arbeiten oder studieren durften, gemeinsam in Wohnheimen ohne viel Außenkontakt gelebt haben und weder zu enge Beziehungen untereinander noch gar zur DDR-Bevölkerung erwünscht waren. Es gab sie natürlich trotzdem, aber die Leute hatten es dann nicht leicht.

    So erinnere ich mich auch. Zu eng durfte man wohl auch nicht sein, dann war der Ruf ruiniert.

  • Ich habe hier mal rein kopiert, was Nadeshda unter "Welches Buch lesen..." als Inhaltsangabe zu unserem Buch stehen hat. Jetzt weiß ich auch, woher ihr die Jahreszahl etc. habt:wow:grin

    Ist das der Text, der hinten auf auf eurem Buch steht? Mein Büchereibuch hat gar keinen Klappentext:((Luchterhand 1985).

  • Clare Der Buchrückentext vom Suhrkamp-Taschenbuch lautet:


    Der Junge Thomas, Bürgermeister Kruschkatz, die verrückte Marlene, Dr. Spodeck und die Krämersfrau Fischlinger - sie alle tragen ihren Teil bei zur Erinnerung an jenen Sommer 1957, als die Zigeuner ihr Lager mitten in der kleinen Stadt aufschlugen, als eine Untersuchungskommission vom Bezirk kam und Horn sich das Leben nahm.


    >>Ein Roman von aufrüttelnder Schönheit.<< Lothar Baier


    :gruebel Gerade dieses letzte Zitat stößt bei mir eher sauer auf, denn mein erster Eindruck von dem Anfang im ersten Kapitel dieses Buches hat wenig mit "Schönheit" zu tun. Im Gegenteil: nicht nur die übermäßig gehäufte Nennung der "Zigeuner" (ein inzwischen politisch unkorrekter Begriff) sondern dieser Misanthrop von einem Arzt, der da seine ganze Verachtung für seine Mitmenschen, nicht nur der Zigeuner"weiber" sondern auch dem "kalbsköpfigen" Bürgermeister und besonders seiner Frau und Tochter gegenüber anklingen lässt. Er zieht sich lieber von allen Leuten zurück und hängt seinen Gedanken nach (die wohl auch nicht sehr freundlich sein werden) und weiß mit den angesammelten Büchern in seiner Bibliothek auch nichts rechtes anzufangen.

    Seine Verbitterung ist bisher nicht nachvollziehbar. Nur weil sein Vater ihm diese Praxis angeschafft hat und er sich inzwischen einigen Wohlstand erarbeitet hat, ist doch kein Grund so schlecht von seiner Umgebung zu denken und sogar seiner Tochter gegenüber seine Verachtung für den Bürgermeister auszudrücken. :gruebel

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    Von den vielen Welten, [...] ist die Welt der Bücher die größte. (Hermann Hesse)


    :lesend U. T. Bareiss: Green Lies - Tödliche Ernte

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  • Der zweite Abschnitt gefällt mir schon besser. Die Sicht der Kinder ist heiter beschrieben. Ich frage mich, wie alt Thomas und Paul wohl sind. Anscheinend haben sie ihre Nachmittage frei und auch keine Hausaufgaben auf, so dass sie sich stundenlang an dem Zigeunerlagerplatz aufhalten können und sich dort Arbeit suchen können. Waren die Kinder nicht mehr in Jugendorganisationen in der DDR eingegliedert?


    Dass sie so gar keinen Respekt vor dem Bürgermeister haben wundert mich. Anscheinend hat damals die StaSi noch nicht so viel Macht, dass den Befehlen der Oberen gefolgt wurde. Hatte der Bürgermeister nicht auch Polizeigewalt? Seltsam, dass er es bei diesem einen Versuch, die Zigeuner an den Stadtrand umzusiedeln, belässt und nicht mit einem Polizeiaufgebot wiederkommt, um seine Forderung durchzusetzen.


    Bedauerlich finde ich, dass die Jungen anscheinend alle Vorurteile gegen Zigeuner ganz einfach übernehmen und glauben, dass Zigeuner nur durch Diebstahl zu Geld kommen und Katzen mästen, um sie zu essen. Dass von Katzen wenig Speck für Speckbrote zu gewinnen wäre, könnte eigentlich auch Kindern einfallen.

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  • Und noch eine Frage: Wie wollen wir hier in den Diskussionen mit dem in diesem Buch ständig auftauchenden Begriff "Zigeuner" umgehen, ohne uns des Antiziganismus verdächtig zu machen? :gruebel  

    Ich glaube, uns bleibt gar nichts anderes übrig den Begriff zu verwenden, der in diesem Buch so selbstverständlich genommen wird. Und so lange uns bewusst ist, dass "Zigeuner" eine politisch nicht korrekte Bezeichnung ist, machen wir uns wohl nicht als Ignoranten schuldig.

    Noch in den 1970er Jahren haben wir Lieder wie "Die Zigeuner sind lustig" ohne Bedenken gesungen und gab es damals nicht auch den Schlager vom "Zigeunerjungen"?


    Nadezhda  :wave Danke für diesen interessanten Artikel:

    Laut dieser Darstellung hier gab es in der DDR tatsächlich kaum Sinti und Roma:


    https://www.auslaender-in-der-…m/home/asylsuchende-roma/

    Hier frage ich mich, ob der Autor Christoph Hein selbst Erlebtes in seinem Roman verarbeitet hat, oder ob seine "Zigeuner" nur eine Metapher für unangepasste Bürger der DDR sein sollten. :?:

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  • Gertrude Fischlinger ist die erste sympathische Figur in diesem Buch. Sie erzählt offen von ihren Lebensumständen, den Schwierigkeiten mit ihrem Sohn und durch sie lernen wir endlich diesen ominösen Horn ein wenig kennen. Sie hatte sich einige Hoffnungen auf seine Gegenwart in ihrer Wohnung gemacht und wurde enttäuscht.


    Paul ist also 14 - somit in der Pubertät - was sein verschlossenes Wesen seiner Mutter gegenüber erklären würde. Thomas könnte jünger sein, da er sich von Paul anleiten lässt und ihm alles glaubt, was dieser sagt.


    Ich dachte, die Wohnungsverteilung war in der DDR besser organisiert.:?:

    Die "Siedlung", von der vorher die Rede war, ist vermutlich eine dieser stereotypen Plattenbau-Ansammlungen, die jedem Wohnraum verschaffte, der diesen beantragt hatte. Hat Horn keine eigene Wohnung bekommen, weil er sich nicht darum beworben hat?

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  • Clare  :wave Danke für diesen interessanten Artikel, in dem mir dieses Zitat besonders aufgefallen ist:

    "Die Feindseligkeit der Gesellschaft gegenüber den Neuankömmlingen aus dem Osten ist allerdings weder in den Büchern – noch in den Fernsehserien, in denen endlich einmal der Opferstatus der Deutschen genossen werden durfte, in den Fokus geraten."


    Ich habe gleich den ersten Ortsnamen, der von Dr. Spodeck erwähnt wird, in Wikipedia nachgeschaut und gesehen, dass es nur ein "Wildenberg" in Deutschland gibt - aber das liegt in Bayern und kann somit nichts mit diesem Roman zu tun haben. Die Orte sind also rein fiktiv.


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    Bedauerlich finde ich, dass die Jungen anscheinend alle Vorurteile gegen Zigeuner ganz einfach übernehmen und glauben, dass Zigeuner nur durch Diebstahl zu Geld kommen und Katzen mästen, um sie zu essen. Dass von Katzen wenig Speck für Speckbrote zu gewinnen wäre, könnte eigentlich auch Kindern einfallen.

    Erziehungsziel in den 50ern war - vermutlich auch in der DDR - noch nicht, dass Kinder kritisch hinterfragen und Widersprüche erkennen, sondern dass sie Eltern und Lehrern gehorchen. Jeder Erwachsene konnte sich vermutlich noch eindringlich daran erinnern, dass abweichende Ansichten einen direkt ins KZ oder in eine Strafkompanie der Wehrmacht brachten. Bis 1950 bestanden in der DDR noch Straflager.


    Zu den Einstellungen damals allgemein ist Die Unfähigkeit zu trauern sehr aufschlussreich, auch die Vaterlose Gesellschaft.


    Zitat

    Anscheinend haben sie ihre Nachmittage frei und auch keine Hausaufgaben auf ...

    Es gab kein Fernsehen, aber noch die 6-Tage-Woche mit 50-60 Arbeitsstunden für die Eltern, so dass Kinder herumstrolchen konnten, während ihre Eltern noch arbeiteten. Ich bin gespannt, ob es zwischen Gertrude und Paul Konflikte gibt, weil sie so viel im Laden steht und für ihn keine Zeit hat.


    Zitat

    Die "Siedlung", von der vorher die Rede war, ist vermutlich eine dieser stereotypen Plattenbau-Ansammlungen, die jedem Wohnraum verschaffte


    Plattenbauten entstanden erst in den 70ern. In den 50ern hatte man noch die überall sichtbaren Kriegsspuren am Vorkriegsbestand, z. B. mit weißer Farbe an der Außenfassade Pfeile, die zu den Eingängen der Luftschutzkeller zeigten. Siedlungshäuser  sind meist kleine Einfamilienhäuser mit Selbstversorger-Gärten.

  • Buchdoktor  :anbet Vielen Dank für die Literaturhinweise und den interessanten Artikel-Link. Da diese EW58 erst ab 1958 gebaut worden sind, ist mit "Siedlung" wohl doch noch etwas anderes gemeint - es geht ja um die Geschehnisse im Sommer 1957. :gruebel

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  • Der Bürgermeister Kruschkatz macht in seiner Selbstbetrachtung einen viel besseren Eindruck als es die beiden Ansichten des Arztes und des Jungen vermuten ließen. Er philosophiert über Erinnerungen (im Allgemeinen und seinen eigenen) und über den Wert von Geschichte. Er scheint den Zigeunern eher gleichgültig zu sein. Ihn stören sie wohl nicht weiter - deshalb beläst er es bei seinem pflichtgemäßen Versuch sie umzusiedeln. Dass er die Polizei, wie von seinem Stellvertreter vorgeschlagen, nicht einsetzt, finde ich sympathisch.


    Die Begegnung mit Horn lässt auf eine gerichtliche (oder sonstig behördliche) Auseinandersetzung schließen. Ich hoffe, diese Geschichte wird noch näher aufgeklärt.


    Anders als vom Arzt erklärt, hat Kruschkatz sehr wohl Gefühle.

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  • sehr aufschlussreich, auch die Vaterlose Gesellschaft.

    Es gab kein Fernsehen, aber noch die 6-Tage-Woche mit 50-60 Arbeitsstunden für die Eltern, so dass Kinder herumstrolchen konnten, während ihre Eltern noch arbeiteten. Ich bin gespannt, ob es zwischen Gertrude und Paul Konflikte gibt, weil sie so viel im Laden steht und für ihn keine Zeit hat.

    :gruebel Vielleicht steht Paul als Prototyp für die "Vaterlose Gesellschaft"?


    Einige Konflikte hat Gertrude ja schon angesprochen. Sie findet schon seit Jahren keinen Zugang mehr zu ihrem Sohn und muss hilflos zusehen, wie er immer mehr verkommt. Paul kommt spät nachts nach Hause, spricht nicht mit ihr und trinkt schon Alkohol. Gertrude hatte gehofft, dass Horn einen Vaterersatz liefern und den Jungen auf die rechte Bahn bringen könnte - aber diese Erwartung wurde ja gründlich enttäuscht.

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  • Der Maler Gohl scheint ein gebrochener Mann zu sein. Vielleicht wurde er während der Nazi-Zeit mit einem Berufsverbot bestraft. Das erinnert mich ein wenig an die Deutschstunde von Siegfried Lenz. Ob diese Parallele wohl beabsichtigt war?

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  • :gruebel Vielleicht steht Paul als Prototyp für die "Vaterlose Gesellschaft"?


    Einige Konflikte hat Gertrude ja schon angesprochen. Sie findet schon seit Jahren keinen Zugang mehr zu ihrem Sohn und muss hilflos zusehen, wie er immer mehr verkommt. Paul kommt spät nachts nach Hause, spricht nicht mit ihr und trinkt schon Alkohol. Gertrude hatte gehofft, dass Horn einen Vaterersatz liefern und den Jungen auf die rechte Bahn bringen könnte - aber diese Erwartung wurde ja gründlich enttäuscht.

    Diese Erwartung finde ich eigenartig und auch männerfeindlich, selbst wenn Horn Gertrudes Lover oder Bratkartoffelverhältnis wäre. Horn ist ein Fremder, der für eine Dienstleistung (Zimmer und Essen) bezahlt; was geht ihn die Erziehung von Gertrudes Sohn an? Sind Männer irgendwie fürs Grobe zuständig = schwierige Jugendliche? Und was sind das für Werte, die sie dem Sohn vermittelt, wenn er Wildfremden gehorchen soll?

  • Christine scheint eine multifunktionale Angestellte zu sein. Sie dient als Hausmädchen, Arzthelferin und Sekretärin. Der ekelhafte Arzt will sie zu seiner misanthropischen Menschensicht erziehen. Aber sie weiß wohl besser als er, wie man mit Leuten umgehen sollte.


    Ein Arzt, der kein funktionierendes Telefon hat, wundert mich auch. Sollte er das nicht für Notfälle haben müssen?


    Warum hat er einen anderen Nachnamen als sein Vater?

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  • Diese Erwartung finde ich eigenartig und auch männerfeindlich, selbst wenn Horn Gertrudes Lover oder Bratkartoffelverhältnis wäre. Horn ist ein Fremder, der für eine Dienstleistung (Zimmer und Essen) bezahlt; was geht ihn die Erziehung von Gertrudes Sohn an? Sind Männer irgendwie fürs Grobe zuständig = schwierige Jugendliche? Und was sind das für Werte, die sie dem Sohn vermittelt, wenn er Wildfremden gehorchen soll?

    Gertrude kommt doch anscheinend nicht mehr an ihren Sohn heran. Ihre Ermahnungen oder Erziehungsversuche prallen an Paul ab. Sie hat Angst, dass er wird wie sein Vater, der wohl dem Alkohol verfallen war.


    Ich finde es ziemlich verständlich, dass sie sich hier Hilfe von einem verspricht, der bei ihr einzieht und somit Teil ihres Haushalts wird. Sie räumt ihr Wohnzimmer für ihn und bietet ihm Mahlzeiten an. Wieso sollte es männerfeindlich sein, von einem Mitbewohner Unterstützung zu erhoffen? Anscheinend hat sie keine oder wenige Freunde, die helfen könnten. Erstaunlich, dass sie durch ihren Laden nicht fruchtbringendere Kontakte hat.

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  • Marlene ist wohl die geistig zurückgebliebene Tochter des Malers Gohl. Sie lebt in ihrer ganz eigenen Welt. Interessant wie der Autor ihre wirren Gedankengänge darstellt und mit ihrer Stimme zu sprechen, obwohl sie sich kaum artikulieren kann.

    Durch sie erfahren wir ein wenig über die tragische Familiengeschichte, die Gohl noch immer belastet. Seine Frau musste das Kind im Keller verstecken und wurde wohl verhaftet - wahrscheinlich sogar von den Nazis hingerichtet. Warum sie den Maler am Leben ließen wundert mich hier.

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  • Christine scheint eine multifunktionale Angestellte zu sein. Sie dient als Hausmädchen, Arzthelferin und Sekretärin. Der ekelhafte Arzt will sie zu seiner misanthropischen Menschensicht erziehen. Aber sie weiß wohl besser als er, wie man mit Leuten umgehen sollte.

    Kommt Christine in Teil 1 überhaupt schon vor? Ich bin jetzt in Teil 2 ...