Hier kann zu den Seiten 145 - 212 (Kapitel 5 + 6) geschrieben werden.
'Horns Ende' - Seiten 145 - 212
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Bisher hatten im Text Männer zu sagen und Frauen huschten durchs Bild. Bei Apothekers werden (noch im Teil 2) die Söhne (Bruder Wolfgang, weitere Geschwister angedeutet) ermahnt, den Vater nicht warten zu lassen. Dem Vater wird gepetzt, dass Thomas für die Zigeuner arbeitet. Thomas fühlt sich als armes Opfer, das beim Johannisbeerenpflücken helfen muss. Der Vater wird als strafende Instanz benötigt, um das durchzusetzen.
Den Absatz über die Lohntüten am Freitag und das Bezahlen der angeschriebenen Einkäufe bei Gertrude finde ich sehr gelungen. Über Gertrudes Laden hätte ich gern mehr erfahren. Gertrude wird zum Lehrer bestellt, aber die Probleme mit Paul sind von ihr noch sehr zurückhaltend geschildert.
Bei mir auf Seite 189: "In dieser Stadt gab es nie Nazis." Ist das ironisch gemeint?
1950 kam Christine als 15-Jährige ins Haus und macht später eine Ausbilung zur Sprechstundenhilfe.
Spodeck redet abfällig über seine Frau, ihre Lügen und "ihr Geplapper". Überhaupt scheint bei den Icherzählern der Lack zu blättern, ihre Schwächen, ihre Ichbezogenheit kommen zutage.
Die Art, in der über Marlene gesprochen wird, ist aus heutiger Sicht unakzeptabel. Krank, behindert, schwachsinnig, wird alles munter vermischt.
Paul geht weg, um eine Lehre zu beginnen. Gertrude fühlt sich von ihm "verlassen", Horn "hat ihr etwas angetan" - was für ein Gejammer.
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Ich bin noch nicht ganz fertig, aber auch mir ist aufgefallen, dass die Zeit der großspurigen Selbstdarstellung scheinbar vorbei ist. Bürgermeister Kruschkatz zum Beispiel steht scheinbar, obwohl er doch der erste Bürgermeister ist, der so lange durchgehalten hat, ohne Rückendeckung da. Bei ihm bin ich mir immer nicht so sicher, aus welchen Gründen er bestimmte Entscheidungen nicht treffen will wie hier die, bei der die Zigeuner zum Sündenbock des schleppenden Genossenschaftsaufbaus gemacht werden sollen. Er sieht schon zu, dass er mit dem Rücken an die Wand kommt, analysiert aber auch selbstkritisch, was in seinem Leben passiert, wie etwa die Entfremdung und Trennung von seiner Frau oder auch alles, was mit Horn zu tun hat.
Die Ladengeschichten Gertrud-Essen fand ich sehr lebensnah. Vieles erinnert mich an meine Kindheit,ndenn einiges war auch in den 70ern noch so.
Heute komme ich leider nicht mehr zum Lesen, aber morgen geht es weiter.
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Bei mir auf Seite 189: "In dieser Stadt gab es nie Nazis." Ist das ironisch gemeint?
Ich habe das als Ironie aufgefasst.
Generell muss ich sagen, dass es mir ein Rätsel ist, wie dieses Buch es geschafft hat, 1985 bei Volk und Wissen zu erscheinen. Wir hatten das Thema der in geringem Umfang möglichen Regimekritik ja mal im DDR-Literatur-Thread. Ich finde, viel offener kritisch kann ein DDR-Roman in dieser Hinsicht kaum sein, v.a. in den Passagen um den Bürgermeister herum. Und trotzdem bleibt da immer ein Interpretationsspielraum, dank dessen das Buch auch der regimetreuen Sicht zugeschlagen werden könnte, wenn man das unbedingt wollte. Aber dafür müsste man schon ziemlich dämlich sein!? Wie seht ihr das? Ich zumindest finde die Kritik am sozialistischen System sowas von offenkundig, dass ich mich wundere, dass der Autor nicht gleich in Bautzen gelandet ist.
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Gertrude fühlt sich von ihm "verlassen", Horn "hat ihr etwas angetan" - was für ein Gejammer.
Das habe ich gar nicht als Gejammer empfunden. Im Gegenteil hat mich der letzte Teil des Gertrude-Stranges in diesem Leseabschnitt sehr bewegt. Endlich fühlt sie sich, wenn auch auf unfreiwillige Weise, nicht mehr für andere verantwortlich, da diese sie verlassen haben, und beginnt in diesem Moment, das Atmen zu lernen, innere Freiheit zu spüren, ein ganz eigener Mensch zu sein. Bin sehr gespannt, was aus Gertrude im letzten Abschnitt des Buches noch wird.
Ja, endlich erfährt man mehr über die Frauen. Marlenes Mutter hat sich für die Tochter geopfert. Die Kameradschaft zwischen Gohl und den Fahrenden beruht also eher auf der gleichermaßen erlebten Verfolgung unter den Nazis?
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Krank, behindert, schwachsinnig, wird alles munter vermischt.
Diese fehlende Differenzierung war meiner Erfahrung nach im "gemeinen Volk" der DDR bis in die Achtziger üblich und auch später über die DDR-Zeit hinaus. Ich weiß nicht, ob es in der DDR in nennenswertem Maße PsychotherapeutInnen gab. Alles, was irgendwie von der Norm abwich, war gleich ein Fall für die "Klapsmühle". Manche (ältere) Menschen aus meinem Ost-Umfeld kennen oder akzeptieren auch bis heute nicht den Unterschied zwischen "PsychiaterIn" und "PsychotherapeutIn". Dementsprechend laufen dort reichlich Menschen herum, an deren Problemen man arbeiten könnte, die das aber nicht wollen, denn sie wollen sich ja nicht nachsagen lassen, dass sie einen an der Waffel hätten. *seufz*
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Die Ladengeschichten Gertrud-Essen fand ich sehr lebensnah. Vieles erinnert mich an meine Kindheit,ndenn einiges war auch in den 70ern noch so.
Same here.
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Generell muss ich sagen, dass es mir ein Rätsel ist, wie dieses Buch es geschafft hat, 1985 bei Volk und Wissen zu erscheinen. Wir hatten das Thema der in geringem Umfang möglichen Regimekritik ja mal im DDR-Literatur-Thread. Ich finde, viel offener kritisch kann ein DDR-Roman in dieser Hinsicht kaum sein, v.a. in den Passagen um den Bürgermeister herum. Und trotzdem bleibt da immer ein Interpretationsspielraum, dank dessen das Buch auch der regimetreuen Sicht zugeschlagen werden könnte, wenn man das unbedingt wollte. Aber dafür müsste man schon ziemlich dämlich sein!? Wie seht ihr das? Ich zumindest finde die Kritik am sozialistischen System sowas von offenkundig, dass ich mich wundere, dass der Autor nicht gleich in Bautzen gelandet ist.
Das habe ich mich auch gefragt, aber ich denke, dass wir das Buch nicht mehr so lesen können, wie es damals in der DDR, zumindest von den Literaturinstanzen, gelesen wurde. Unsere Erfahrungen sind schon jetzt andere. Etwas an Kritik ging immer durch, wurde durchgelassen. Das fällt auch bei Autoren wie Kant oder so auf.
Wichtig war, dass die Hauptaussage stimmte, für mich könnte sie in diesem Buch für die maßgeblichen Fachleute geheißen haben, dass man ohne die Gesellschaft, die Gemeinschaft mit den anderen Werktätigen und unter der Führung der wohlwollenden Partei und ohne die nützliche, befriedigende Arbeit keine wirklich erfülltes Leben mehr möglich ist. Horn hat sich nicht an die Regeln gehalten, hat ideologisch gefehlt und sieht es, wenn ich das richtig lese, auch nicht ein, ist verbittert. SO findet er natürlich keine Platz in der sozialistischen Gesellschaft, da bleibt nur das Scheitern, der Selbstmord.
So hat Hein es sicher nicht gemeint, aber so kann man es gelesen haben.
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Diese fehlende Differenzierung war meiner Erfahrung nach im "gemeinen Volk" der DDR bis in die Achtziger üblich und auch später über die DDR-Zeit hinaus. Ich weiß nicht, ob es in der DDR in nennenswertem Maße PsychotherapeutInnen gab. Alles, was irgendwie von der Norm abwich, war gleich ein Fall für die "Klapsmühle". Manche (ältere) Menschen aus meinem Ost-Umfeld kennen oder akzeptieren auch bis heute nicht den Unterschied zwischen "PsychiaterIn" und "PsychotherapeutIn". Dementsprechend laufen dort reichlich Menschen herum, an deren Problemen man arbeiten könnte, die das aber nicht wollen, denn sie wollen sich ja nicht nachsagen lassen, dass sie einen an der Waffel hätten. *seufz*
In den 50ern war das im Westen sicher nicht anders. Bis in die 70er glaubten noch viele, dass Behinderungen und chronische Krankheiten von Säuglingen von den Eltern verschuldet wären und man quasi selbst dafür verantwortlich wäre, ob ein Kind gesund zur Welt bekommt
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Generell muss ich sagen, dass es mir ein Rätsel ist, wie dieses Buch es geschafft hat, 1985 bei Volk und Wissen zu erscheinen. Wir hatten das Thema der in geringem Umfang möglichen Regimekritik ja mal im DDR-Literatur-Thread. Ich finde, viel offener kritisch kann ein DDR-Roman in dieser Hinsicht kaum sein, v.a. in den Passagen um den Bürgermeister herum. Und trotzdem bleibt da immer ein Interpretationsspielraum, dank dessen das Buch auch der regimetreuen Sicht zugeschlagen werden könnte, wenn man das unbedingt wollte. Aber dafür müsste man schon ziemlich dämlich sein!? Wie seht ihr das? Ich zumindest finde die Kritik am sozialistischen System sowas von offenkundig, dass ich mich wundere, dass der Autor nicht gleich in Bautzen gelandet ist.
Dazu müsste man vergleichen können, was in dem Jahr noch erschienen ist und ob das Buch tatsächlich für DDR-Bürger auf dem Ladentisch zu haben war. Es könnte eine Kulturpolitik gegeben haben, die wenige/einzelne Autoren "durchlässt", um Kritikern an einer Zensur den Wind aus den Segeln zu nehmen. Oder
Dissidenten könnten bewusst zugelassen worden sein als Devisenbringer von West-Währung. Zumindest die westdeutschen Bibliotheken hätten die Bücher prominenter Autoren gekauft und Westbesuchern hätte man damit für ihren Zwangsumtausch Waren zu bieten gehabt. Außer Büchern konnte man als Tagesbesucher in Ost-Berlin ja nicht viel bekommen ...
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Er sieht schon zu, dass er mit dem Rücken an die Wand kommt, analysiert aber auch selbstkritisch, was in seinem Leben passiert, wie etwa die Entfremdung und Trennung von seiner Frau oder auch alles, was mit Horn zu tun hat.
Hier hat mich gewundert, dass der Bürgermeister seine Frau nicht zu den Donnerstagabenden begleitet. Er liebt doch seine Frau sehr und möchte auch mit Horn in besseren Kontakt kommen. Hat er Angst, dass Horn ihn öffentlich anklagen würde, wenn er bei diesen Geschichtsvorlesungen im Museum dabei wäre?
Oder fürchtet er, dass Horn öffentlich etwas parteikritisches sagen würde, das ihn als Verantwortlichen dazu zwingen würde, gegen Horn (wieder) ein offizielles Verfahren anzustrengen?
Die Bemerkung des Bürgermeister zum Arzt, dass es wenig hilfreich wäre, seine Frau aus dieser Stadt weg zu bringen, ist eine ziemlich offenkundige Kritik an der gesamten DDR. Irene hat wohl nach vielen Jahren Ehe erkannt, dass ihr Mann schuldiger Teil des Systems ist - auch wenn er sich den Zwängen seiner Partei hilflos ausgeliefert erklärt. Hat erst Horn sie zu dieser Erkenntnis gebracht?
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Generell muss ich sagen, dass es mir ein Rätsel ist, wie dieses Buch es geschafft hat, 1985 bei Volk und Wissen zu erscheinen.
Mich würde auch interessieren, wie dieses Buch in der DDR angekündigt oder beworben wurde. Gab es überhaupt Werbung für Bücher? Oder Rezensionen in den Zeitungen?
Gab es Literatursendungen im DDR-Fernsehen in denen Neuerscheinungen besprochen wurden?
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Mich würde auch interessieren, wie dieses Buch in der DDR angekündigt oder beworben wurde. Gab es überhaupt Werbung für Bücher? Oder Rezensionen in den Zeitungen?
Gab es Literatursendungen im DDR-Fernsehen in denen Neuerscheinungen besprochen wurden?
Werbung setzt ja voraus, dass mehrere Anbieter miteinander konkurrieren und es ein Überangebot gibt. Wenn es an Papier und allem mangelt, wäre es doch dumm, damit zu werben, dass die Leute Bücher kaufen sollen?
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Buchdoktor Danke für diese Hinweise!
Nach meinem Verständnis der DDR-Wirtschaft sollte das, was dort produziert wurde, auch verkauft werden. Wenn kein Papier für Bücher da war, wurden eben keine gedruckt. Aber anscheinend wurde dieses Buch dort gedruckt und in irgendeiner Weise auch verkauft. Hat man es einfach nur in den Buchhandlungen ins Regal gestellt und gehofft, dass es den Kunden auffiel. Es gab doch auch in der DDR die Leipziger Buchmesse, oder?
Seltsam finde ich, dass Christoph Hein in dieser Roman-Zeitung überhaupt nicht auftaucht. Wer entschied dort, wer da veröffentlicht wurde?
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Mich würde auch interessieren, wie dieses Buch in der DDR angekündigt oder beworben wurde. Gab es überhaupt Werbung für Bücher? Oder Rezensionen in den Zeitungen?
Gab es Literatursendungen im DDR-Fernsehen in denen Neuerscheinungen besprochen wurden?
https://steglitzmind.wordpress…ry/buchhandel-in-der-ddr/
Scroll mal 'runter zu dem Gespräch mit Simone Zopf. Sehr aufschlussreich.
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Zitat
In Verlagen traf ich mutige Leute, die den Kummer, den ich ihnen machte, ausdrücklich begrüßten. Für einen Roman beispielsweise, Horns Ende, kämpfte ein Verleger zwei Jahre erfolglos, dann ließ er ihn ohne Druckgenehmigung erscheinen. Dieser Roman ist meines Wissens das einzige belletristische Buch, das in einem DDR -Verlag trotz ausgesprochenen Verbots durch die Zensurbehörde erschien. (Wenn man von einer illegalen Klein-Auflage des gleichen Buches absieht, das anonym gebliebene Drucker ein halbes Jahr zuvor aus dem längst fertig gedruckten und eingelagerten Buchblock, versehen mit dem Cover eines unverdächtigen Unterhaltungsromans, herstellten und in die Buchhandlungen brachten. Den Staatsanwalt hätte ein Verweis auf eine alte Tradition wohl kaum beeindruckt.) Der die Herausgabe verantwortete, der Verleger Elmar Faber, weiß seitdem Erstaunliches vom Umgangston und Stil in den höchsten Kreisen eines Staates zu berichten.
Quelle
Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung
ZitatIn der Kleinstadt Guldenberg, der gleichen, in der Horns Ende spielt, geht das Leben seinen Gang, einen nicht immer sozialistischen. Die regierende Partei SED mitsamt ihren Funktionären scheint nur eine Randexistenz zu führen: in der Kleinstadt mit ihrer Sozialstruktur gelten andere Regeln als die von der Partei ausgedachten. Wie nebenbei zeichnet sich in Heins Darstellungsweise die Kontur von etwas ab, was man "Zivilgesellschaft" nennen könnte, hingen an dem verbrauchten Begriff nicht so viele Missverständnisse. Das Zivile ist keineswegs immer zivil, Korruption und Kriminalität zählen zum Kitt dieser Gesellschaft, die ein Eigenleben führt, das mit Begriffen wie Diktatur oder Totalitarismus auf keinen Fall zu fassen ist.
Deshalb bilden die Öffnung der Berliner Mauer und die Vereinigung in der Guldenberger Welt auch keine radikale Zäsur. Nur für das Vergeltungsbedürfnis Bernhard Habers ergeben die neuen Verhältnisse ungeahnte Möglichkeiten. Der zum erfolgreichen Unternehmer aufgestiegene Haber kann nun die Leute, an denen er sich für einstige Drangsalierungen des Flüchtlings aus Schlesien rächen will, zu Tode konkurrieren, ganz legal. Die kapitalistische Normalität wird, so die ironische Wendung des Chronisten Hein, zur Verbündeten des an seinem Gekränktsein Erkrankten.
[Haber ist eine Figur aus Landnahme]
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Irrsinn, dieses Land. Bin ich froh, dass das vorbei ist.
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Hier hat mich gewundert, dass der Bürgermeister seine Frau nicht zu den Donnerstagabenden begleitet. Er liebt doch seine Frau sehr und möchte auch mit Horn in besseren Kontakt kommen. Hat er Angst, dass Horn ihn öffentlich anklagen würde, wenn er bei diesen Geschichtsvorlesungen im Museum dabei wäre?
Oder fürchtet er, dass Horn öffentlich etwas parteikritisches sagen würde, das ihn als Verantwortlichen dazu zwingen würde, gegen Horn (wieder) ein offizielles Verfahren anzustrengen?
Die Bemerkung des Bürgermeister zum Arzt, dass es wenig hilfreich wäre, seine Frau aus dieser Stadt weg zu bringen, ist eine ziemlich offenkundige Kritik an der gesamten DDR. Irene hat wohl nach vielen Jahren Ehe erkannt, dass ihr Mann schuldiger Teil des Systems ist - auch wenn er sich den Zwängen seiner Partei hilflos ausgeliefert erklärt. Hat erst Horn sie zu dieser Erkenntnis gebracht?
Ich denke nicht, dass Kruschkatz wirklich enger mit Horn in Kontakt kommen wollte. Es ist eher sein schlechtes Gewissen, das ihn den freundschaftlichen Ton Anschlägen lässt. Er ist überzeugter Genosse und ich denke auch von der Richtigkeit des Ausschlusses und der Ächtung Horns überzeugt. Wenn überhaupt, dann will er, dass Horn das selber auch einsieht.
Kruschkatz begleitet Irene nicht, um ihr ein bisschen Freiraum zu geben, wenigstens etwas Kultur und Abwechslung. Sie hat sich am Anfang nur bereit erklärt, zu ihm zu kommen unter der Bedingung, dass sie nicht ewig dort bleiben muss. Sie ist ein Stadtkind, kein Provinzmädel. Sie verwelkt dort, und da kann auch die Liebe ihres Mannes nicht helfen, wenn es denn Liebe ist und nicht nur Eigennutz. Er braucht sie als Rückhalt, dabei hatte er sie besser wieder zurück nach Leipzig gehen lassen sollen. Eine Systemkritik sehe ich hier nicht, wenn dann eine Kritik an der Kleinbürgerlichkeit und Verdorben Zeit des Städtchens, gegen die ein Einzelner nichts ausrichten kann.
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https://steglitzmind.wordpress…ry/buchhandel-in-der-ddr/
Scroll mal 'runter zu dem Gespräch mit Simone Zopf. Sehr aufschlussreich.
Vielen Dank, das ist wirklich interessant zu lesen.
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Buchdoktor Danke für diese erhellenden Zitate und Links
Also haben wir hier tatsächlich ein in der DDR verbotenes Buch gelesen?
Welches Risiko nahmen wohl die Buchhändler auf sich, wenn sie das unter dem Ladentisch verkauft haben? Wie ging die Verteilung von der Druckerei an die Buchhandlungen vor sich? Waren die Bücher mit harmlosen Umschlägen getarnt?