Die Erpressung - Alistair MacLean
ISBN: 9783455051315
ISBN: 3455051316
Originaltitel: Floodgate
Kurzbeschreibung:
Spengstoffanschläge zerstören Hollands Deiche und Schleusen. Ganze Landstriche werden überflutet, Verunsicherung greift um sich. Was steckt dahinter? Eine bisher unbekannte Terroristengruppe übernimmt die Verantwortung für das angerichtete Chaos. Sie droht mit weiteren Anschlägen und sie macht ihre Drohungen wahr. Ein verbrecherischer Plan aus undurchsichtigen Motiven, eine politische Erpressung großen Stils, die Erpressung eines Staates, einer ganzen Nation, mitten in Europa.
Über den Autor:
Alistair MacLean wurde 1921 in Glasgow, Schottland geboren. 1941 trat er in die Royal Navy ein und verbrachte dort fünf Jahre. Nach dem Krieg studierte er und promovierte in Kunstgeschichte. Bis sein erstes Buch »Die Männer von der Ulysses« zum internationalen Erfolg wurde, leitete MacLean eine Jungenschule. Seitdem haben sich seine Bücher weltweit millionenfach verkauft. Er verstarb 1987 in München.
Mein Eindruck:
Dieser Thriller von Alistair Mac Lean ist von 1983 und gehört damit zum Spätwerk.
Der Stoff lehnt sich an das Genre der Katatrophen-Filme/Romane an.
In Holland gab es einen Terroranschlag mit Toten. Eine bis dahin unbekannte Organisation namens FFF übernimmt die Verantwortung und erpresst das Land, indem sie androht, die Deiche zu sprengen. Die Methoden der FFF sind so ausgerichtet, dass sie das ganze Land demoralisieren sollen.
Als Ermittler setzt der Autor nicht auf Amateure sondern lässt die Polizei agieren: Leutnant Peter von Effen, Leiter der Kriminalpolizei und Sprengstoffexperte und Oberts van der Graaf, Polizeichef. Dann kommt noch ein Expolizist ins Spiel, George war Experte für Drogen und Terrorismus sowie die Polizistin Annemarie Meijer, die Undercover ermitteln wird.
Amsterdam als Schauplatz funktioniert ganz gut.
Man muss Alistair MacLean lassen, dass er seine Mittel effektiv einsetzt und dicht und dialogbetont gestaltet. Letztlich kann er aber doch nicht davon lassen, sentimentale Momente einzubauen und dichtet seinen Hauptfigur tragische Vergangenheiten an, z.B. Peter, der Frau und Kinder vor Jahren durch einen Anschlag verlor. Peter von Effen wird idealisiert, sein Charakter wird aber nur auf der Oberfläche. Maclean versäumt, auch einmal mehr in Tiefe zu gehen.
Man kann noch eine Reihe anderer Schwächen aufzählen, z.B. dass sich die Protagonisten zwischendurch immer mal wieder einen Drink genehmigen, Brandy oder Genever. Man kann sich vorstellen, was der schwere Alkoholiker Maclean beim Schreiben trank.
Erstaunlich ist auch, dass der Autor seine Figuren lange in einem Beobachtungs- und Diskussionsstatus lässt anstatt sie endlich handeln zu lassen. Auf Action wartet man lange.
Man kann den Thriller nur bedingt empfehlen, da er trotz interessantem Plot zu konservativ und langatmig gestaltet ist.