Die Geschichte hatte mich gleich von Anfang an in den Bann gezogen. Obwohl sie sehr unaufgeregt erzählt wird. Das Mädchen Christina Olson ist eine starke Persönlichkeit und nimmt ihr Leiden tapfer hin. Sie hat wahrscheinlich den Morbus Charcot-Marie-Tooth. Siehe Wiki Fand ich sehr interessant. Ich dachte auch erst an Kinderlähmung oder so etwas ähnlichem.
'Die Farben des Himmels' - Seiten 001 - 056
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Ich habe heute morgen dann auch endlich den ersten Abschnitt beenden können und auch mir gefällt das Buch schon wieder richtig gut. Der Schreibstil von Christian Baker Kline ist so eindringlich, dass man direkt weiterlesen will.
Besonders schön fand ich den Prolog, der direkt das Bild zu Beginn des Buches angesprochen hat. So bekommt man direkt einen Eindruck von der ganzen Umgebung und hat auch schon ein Bild des Hauses vor Augen. Das macht es für mich noch einmal eindringlicher und ich habe die Szenen wirklich vor Augen.
Ich liebe Geschichten, in denen die Häuser oder der Lebensplatz eine so große Rolle spielen bzw. eine Seele bekommen.
Eben, ich auch. Man hat irgendwie das Gefühl, das Haus erzählt auch eine Geschichte. Es hat einfach schon so viel miterlebt, dass es selbst irgendwie zu leben scheint.
Bei Christinas Erkrankung hatte ich auch zuerst an Kinderlähmung gedacht. Ich bin mal gespannt, ob wir im Laufe der Geschichte noch mehr darüber erfahren.
Christinas Angst vor dem Spezialisten zu dem sie fahren sollten finde ich völlig
verständlich, nachdem sie mit dem örtlichen Arzt so schlechte Erfahrungen
gemacht hat. Die Schmerzen solcher Schienen mag man sich gar nicht vorstellen.
Vor allem versteht ein so kleines Mädchen wahrscheinlich noch nicht einmal, was
da gerade wirklich passiert.Schade finde ich es allerdings, dass es weder die Mutter noch der Vater
schaffen, Christina die Angst zu nehmen. Sie versuchen sie zu zwingen und
wollen ihr noch nicht einmal beistehen, indem sie bei der Untersuchung dabei
sind. Wahrscheinlich haben sie selbst ein wenig Angst, was wohl mit ihr gemacht
wird, und sind dann lieber gar nicht vor Ort.Ungerecht fand ich dann aber die Aussage der Mutter, Christina hätte die Zeit
ihres Vaters vergeudet. Christina hat schließlich von Anfang an gesagt, sie
wolle nicht zu dem Arzt gehenDie Großmutter will ihr Flügel geben, die Mutter Wurzeln.
Ich finde damit hast du die beiden sehr gut Charakterisiert. Beides ist wichtig, vor allem für jemanden, der sich nicht so bewegen kann, wie er gerne würde. Christina wird schon mehr als genug eingeschränkt sein in ihrem weiteren Leben, da ist es wichtig, dass es auch Grenzen gibt, die man überschreiten kann.
Ich fand den Absatz von der Muschel toll, in die man hineingeboren wird, in der man lebt und die einem irgendwann zu klein wird, sodass man sich dann ein größeres Zuhause suchen muss - oder eben damit klarkommen muss, in einer zerbrochenen Muschel zu leben.
Die Szene fand ich auch ganz besonders toll. Schade, dass ich mein Buch vergessen habe, in dem ich mir schöne Sprüche aus Büchern notiere. Dieser hätte es verdient darin aufgenommen zu werden. Vielleicht kann ich ihn mir erst einmal irgendwo anders notieren.
Interessant fand ich auch die Merkregel zur Positionierung des Bestecks. Das kannte ich so noch gar nicht, war aber total begeistert, dass das in der Übersetzung auch funktioniert. Man musste zwar die Anzahl der Buchstaben anpassen, aber von der Idee her passt es im Deutschen ja auch so wunderbar. Ich kann mir vorstellen, dass das nicht in allen Sprachen der Fall ist.
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Mich hat gleich der Klappentext so fasziniert, auch das Gemälde zu Beginn finde ich klasse. Ich weiß, dass der Maler wirklich gelebt hat und viel mehr Reales interessiert mich jetzt gerade gar nicht.
Das Buch beginnt, als Betsy schon im mittleren Alter angekommen ist. Sehr gelungen finde ich, dann den Schwenk in ihre Kindheit. Wie sie mit ihrer Großmutter in dem "besonderen" Haus lebt, wie ihr Geschwisterchen auf die Welt kam und wie ihre Krankheitsgeschichte beginnt.
Hat sie Kinderlähmung?
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Wie z.B. S. 31, Die Leute haben Leiden aller Art, sagt sie (Mammey), und wenn sie nur ein bisschen Verstand haben, dann verschwenden sie ihre Zeit nicht damit, darüber zu lamentieren....
toller Satz, den hätte ich alleine gar nicht so aufgenommen :-o
Nach dem Martyrium mit den Schienen kann man die Reaktion gut nachvollziehen, dass Christina sich weigert nochmal einen Arzt aufzusuchen. Trotzdem fand ich es komisch, dass der Vater aufgab. Er möchte nicht auffallen. Ich habe keine Ahnung, ob Anfang des 20.Jahrhunderts schon strenge Einreiseregeln galten.
Ich fand das auch eher komisch, dass der Vater sich da nicht stärker durchgesetzt hat, v.a. nach so einer langen Reise. Vielleicht ist er aber auch froh, nicht das ganze Geld, dass er für die Kuh bekommen hat, für den Arzt auszugeben.
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Die Großmutter will ihr Flügel geben, die Mutter Wurzeln.
Toll!
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Die Geschichte hatte mich gleich von Anfang an in den Bann gezogen. Obwohl sie sehr unaufgeregt erzählt wird. Das Mädchen Christina Olson ist eine starke Persönlichkeit und nimmt ihr Leiden tapfer hin. Sie hat wahrscheinlich den Morbus Charcot-Marie-Tooth. Siehe Wiki Fand ich sehr interessant. Ich dachte auch erst an Kinderlähmung oder so etwas ähnlichem.
Wie kommst du darauf?
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Wie kommst du darauf?
Das Christina wahrscheinlich am Charcot-Marie-Tooth-Syndrom litt, steht im Nachwort.
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Das Thema und die ruhige Erzählweise gefallen mir sehr gut.
„Ein Reporter fragte sie einmal, worüber wir redeten. Sie antwortete: >Nichts Überflüssiges.<” So erzählt es Andrew Wyeth schon vor dem Prolog.
Ein berührendes Schicksal einer starken Frau, festgehalten durch die vielen Bilder von A.Wyeth.
Ich habe auch einige Fotos von ihr gefunden. Und von diesem Haus, das ihr „mal Zufluchtsort, mal Gefängnis” war.
Schon der Anfang malt ein typisch amerikanisches Bild, eine Frau arbeitet an einem Quilt. Diese Frau ist Christina und sie lernt den jungen Maler Andrew Wyeth kennen. Bemerkenswert, wie sie gleich künstlerische Details in seiner Skizze erkennt. Sie hat eine gute Beobachtungsgabe für die Natur, Menschen und Kleinigkeiten in ihrer Umgebung
Die Autorin fasst das in wunderschöne Sätze und Metaphern, sie hat ein ganz besonderes Art diese Dinge zu betrachten und zu beschreiben, vielleicht auch durch ihre unkonventionelle Kindheit.
Ich bin begeistert von Sätzen wie: „Meine Lider sind warm und gelb. Die Bäume hinter uns rauschen wie frisch gestärkte, steife Röcke.”
Sehr interessant fand ich auch die Abstammung von John Hathorne und Nathaniel Hawthorne.
Was mich etwas verblüfft, sind die sehr frühen Kindheitserinnerungen Christinas, ich habe keine bewussten Erinnerungen als Dreijährige.
Die Großmutter scheint die einzige Person zu sein, die Verständnis für das Kind aufbringt.
Die Reaktion der Eltern auf Christinas Weigerung sich von einem neuen Arzt untersuchen zu lassen, zeigt nicht sehr viel Mitgefühl. Das ist ein Kind, höchstens sieben Jahre alt und traumatisiert durch die schmerzhafte Therapie mit den Beinschienen. Vor allem der Vater macht auf mich einen sehr lieblosen Eindruck. Natürlich waren das ganz andere Zeiten, es ist trotzdem traurig.
Das Buch gefällt mir jedenfalls sehr gut, ich bin schon im vierten Abschnitt und muss endlich die Einträge für die einzelnen Abschnitte machen. Jetzt lese ich aber erst mal eure Beiträge hier.
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Zitat
Patricia_k34:
Wie kommst Du darauf?
Ich habe einfach nach "Christina Olson" gegoogelt und bin dann bei Christina`s World gelandet. Dort stand, dass sie wahrscheinlich den Morbus Charcot-Marie-Tooth hat. Das Nachwort habe ich noch gar nicht gelesen.
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Danke
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Die Geschichte hatte mich gleich von Anfang an in den Bann gezogen. Obwohl sie sehr unaufgeregt erzählt wird. Das Mädchen Christina Olson ist eine starke Persönlichkeit und nimmt ihr Leiden tapfer hin. Sie hat wahrscheinlich den Morbus Charcot-Marie-Tooth. Siehe Wiki Fand ich sehr interessant. Ich dachte auch erst an Kinderlähmung oder so etwas ähnlichem.
Ich hatte auch Kinderlähmung gedacht. Vor allem auch wegen der Schienen an den Beinen. Dass sie solange trainiert hat, bis sie auch ohne zurecht kam, fand ich toll. Sie hat einen eisernen Willen, scheint es.
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Die Großmutter scheint die einzigePerson zu sein, die Verständnis für das Kind aufbringt.
So hart würde ich das nicht sehen. Die Großmutter lässt sie sein, wie sie ist. Das stimmt schon. Das ist für das Mädchen natürlich schön. Das war aber damals bei weitem nicht üblich. Eher galt, dass Kinder ihren Eltern gehorchen müssen und möglichst wenig belastend und unauffällig zu sein haben. Und ein behindertes Mädchen war für eine Familie auch eine Belastung - lebenslang aller Wahrscheinlichkeit nach - und die Mutter machte mir den Eindruck, als würde sie versuchen ihre Tochter auf ein hartes und entbehrungsreiches Leben vorbereiten wollen. Gut, die Methoden sind vielleicht etwas rau, aber ich denke, sie meinte es trotzdem gut.
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Was mich etwas verblüfft, sind diesehr frühen Kindheitserinnerungen Christinas, ich habe keinebewussten Erinnerungen als Dreijährige
So was überrascht mich auch immer, wenn es mir Leute erzählen. Ich habe so ab fünf vage Erinnerungen an bestimmte Ereignisse, wobei ich denke, dass Film- und Fotoaufnahmen hier mein Hirn unterstützen.
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Ich hab den ersten Abschnitt heute auch gleich gelesen, das ging ja richtig flott.
Christina mag ich gerne, sie war wohl schon als Kind sehr zielstrebig und ausdauernd, wenn sie was wollte. An dem Dickkopf ist dann wohl auch ihr Vater gescheitert. Wobei ihr die Ärzte wohl icht hätten helfen können ausser sie noch weiter mit Beinschienen zu quälen.
Ich sehe ihren Vater nicht ganz so kritisch, vielleicht hat ihn das Kind, das sich in der Kälte versteckt um nicht zum Arzt zu müssen auch ein wenig berührt. Am Ende hat er ja recht, es ist ihr Leben....
Das mit den Flügeln und Wurzeln gefällt mir, ich denke das ist eine gute Beschreibung. Mammey hat das Reisen wohl geliebt, Katherine eher wohl nicht. So gibt jeder von den beiden Christina etwas mit fürs Leben. SChön beschrieben fand ich den Ausflug zu der Insel, denn die Mutter mit Christina gemacht hat.
Am Anfang war ich etwas irritiert, weil mir nicht klar war, wie alt Christina 1939 wohl ist. Dass die Nachbarstochter erst 17 ist wird erwähnt, aber nicht wie alt Christina und ihr Bruder.
Aber gut wenn man nachrechnet kriegt man es ja raus.
Ich bin auf jeden Fall gespannt, wie es wohl weitergeht.
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- und die Mutter machte mir den Eindruck, als würde sie versuchen ihre Tochter auf ein hartes und entbehrungsreiches Leben vorbereiten wollen. Gut, die Methoden sind vielleicht etwas rau, aber ich denke, sie meinte es trotzdem gut.
Da gebe ich dir recht. Es ist auch eine Stärke des Buches, dass man seine schnellen Urteile immer wieder hinterfragen muss. Selbst für den Vater konnte ich ein Quäntchen Verständnis aufbringen, es hielt nicht lange, aber der Wille zählt.
Die Mutter zeigt schon manchmal liebevolle Züge, was man ihr noch höher anrechnen muss, weil es nicht unbedingt ihrem Wesen entspricht.
Es waren ganz andere Zeiten und sie war zum Teil auch überfordert.
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Am Anfang war ich etwas irritiert, weil mir nicht klar war, wie alt Christina 1939 wohl ist. Dass die Nachbarstochter erst 17 ist wird erwähnt, aber nicht wie alt Christina und ihr Bruder.
Aber gut wenn man nachrechnet kriegt man es ja raus.
Ich habe nicht nachgerechnet und dachte erst mal, dass Christina und ihr Bruder viel jünger sind.
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Ich habe nicht nachgerechnet und dachte erst mal, dass Christina und ihr Bruder viel jünger sind.
Und ich war spontan davon ausgegangen, dass sie im selben Alter wären.
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Und ich war spontan davon ausgegangen, dass sie im selben Alter wären.
ich auch.... und war dann irgendwie verwirrt, als es vierzig Jahre früher weiter ging.
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Die Einführung ist der Autorin wirklich gut gelungen. Man kann sich die Farm gut vorstellen und fühlt auch gleich mit Christina mit. Außerdem ist der Schreibstil so leichtgängig, dass ich schon wieder weit über diesen Abschnitt hinaus gelesen habe und nun nicht mehr genau weiß, wann ich wo schreiben darf. Von daher schreibe ich lieber im nächsten Abschnitt.
Da schließe ich mich an. Die Farm und die Menschen sind für mich gleich gut vorstellbar. Mammey ist ein besonders sympathischer Charakter. Ich fühle mit Christina mit und wie sie ganz jung ihre Erkrankung selber erlebt. Allerdings ist es eine sehr schwerwiegende Entscheidung als sie den Besuch beim Experte torpediert. Ich habe zunächst auch gedacht, dass es wohl Polio war...
Das Bild und den Künstler kannte ich auch nicht. Ein sehr interessanter Ausflug in amerikanische Kunstgeschichte.
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Den ersten Abschnitt habe ich gerade in einem Rutsch gelesen. Trotz der ruhigen Schreibweise ist der Einstieg alles andere als langweilig.
Christinas Leiden beginnt bereits mit 3 Jahren, sie hat mein vollstes Mitgefühl. Wie furchtbar muss es für ein kleines Mädchen sein, mit diesen Schmerzen zu leben. Durch die Erfahrung mit den Beinschienen hat sie verständlicherweise ihr Vertrauen in Ärzte verloren. Ihre Krankheit konnte ich zunächst nicht richtig einordnen, bis ich im verlinkten Artikel nachgelesen habe.
Die Großmutter Mammey mag ich sehr. Sie respektiert Christina, gibt ihr Wärme und Geborgenheit und vermittelt ihr Stärke.
Ihre Mutter dagegen wirkt härter und strenger auf mich, ihr Vater kühl und er scheint nur um sein Ansehen besorgt. Ihm ist es wichtiger, nicht aufzufallen, als sich vielleicht die Meinung eines Spezialisten anzuhören. Je nach Kompetenz hätte man sich ja immer noch für oder gegen eine Behandlung entscheiden können. Dass er unverrichteter Dinge mit Christina den Heimweg antritt, kam wirklich überraschend.
Auch die eingestreuten Familiengeschichten geben dem bisherigen Verlauf einen interessanten und heimeligen Aspekt.
Ihre Freundin Betsy macht auf mich einen lebenslustigen Eindruck. Zunächst hatte ich vermutet, Christina und Betsy seien etwa im gleichen Alter. Aber das klärt sich ja schnell auf. Und auch Andrew wird bereits kurz eingeführt.
Das Gemälde kannte ich bisher auch nicht. Nach dem Prolog musste ich mir den Abdruck vorne im Buch direkt genauer anschauen. Eine schöne Idee vom Verlag, dem Leser das Gemälde direkt vor Augen zu führen.