'Die Farben des Himmels' - Seiten 001 - 056

  • Dann mache ich mal den Anfang. :-)


    Ich bin sehr gut in das Buch hineingekommen und ich muss sagen, ich mag Christina Baker Klines unaufgeregte Art zu schreiben sehr. :-) Wir erfahren von Christinas erster Begegnung mit Andy Wyeth; er ist der Verlobte von Betsy James, wobei nicht genau gesagt wird, in welchem Verhältnis Christina zu Betsy steht - es sei denn, ich habe was überlesen. Aber mir ist nicht klar, ob sie nur eine gute Freundin ist oder ob sie zur Familie gehört... :gruebel


    Der weitaus größere Teil des 1. Abschnitts befasst sich mit Christinas Familiengeschichte und ihrer Kindheit. Ihr Beinleiden rührt also von einer Viruserkrankung her - ich hätte ja auch an Kinderlähmung gedacht, aber Genaueres erfährt man nicht. Als die Episode mit den Beinschienen beschrieben wird, musste ich sofort an Forrest Gump denken, aber bei Christina lief es ja nicht so glücklich. Das arme Kind, was müssen das für Schmerzen gewesen sein! Kein Wunder, dass sie die 2. Behandlung verweigert hat. Wobei mich hier sehr gewundert hat, dass ihr Vater nachgegeben und sie nicht zum Arzt geschleppt hat, wo sie schon mal da waren - das hätte ich so nicht erwartet.


    Christinas engste Bezugsperson (neben ihrem Bruder Al) scheint ihre Großmutter Mammey zu sein. Die wirkt sehr sympathisch und einfühlsam. Ich glaube, für Christina ist sie ein echter Halt und sicherer Hafen in ihrer sonst eher harten Kindheit. Ein einfaches Leben war das damals bestimmt nicht. Ich bin gespannt, wie es weitergeht!


    LG, Bella

  • Ich habe gerade erst den Prolog gelesen und bin schon hin und weg von der Geschichte. Schon als ich das abgedruckte Gemälde sah, war ich ganz fasziniert und musste erst einmal nach Informationen im Netz suchen. Ich habe dann auch - das mache ich ja oft - das Nachwort und die Danksagung der Autorin gelesen (es verrät nur worum es geht, nichts vom Inhalt).

    Was für eine spannendes "Paar", auf dessen Geschichte ich mich jetzt so richtig freue.

    Ich hatte im Vorfeld ein bisschen Angst vor einer Enttäuschung, weil mir ja ihr anderes Buch so gut gefallen hat. Es wird keine werden, da bin ich jetzt schon sicher.

    Ich muss weiterlesen. :-]

  • Ich bin sehr gut in das Buch hineingekommen und ich muss sagen, ich mag Christina Baker Klines unaufgeregte Art zu schreiben sehr. Wir erfahren von Christinas erster Begegnung mit Andy Wyeth; er ist der Verlobte von Betsy James, wobei nicht genau gesagt wird, in welchem Verhältnis Christina zu Betsy steht - es sei denn, ich habe was überlesen. Aber mir ist nicht klar, ob sie nur eine gute Freundin ist oder ob sie zur Familie gehört...

    Ich mag diesen unaufgeregten Erzählstil auch sehr. Ich habe tatsächlich das Gefühl, als würde mir eine ältere Christina ihre Lebensgeschichte erzählen.
    Da Christina Betsy scheinbar schon ihr ganzes Leben lang kennt, sind sie wahrscheinlich Nachbarn. Ich habe das heute auch irgendwo gelesen (ich bin allerdings auch beim Stöbern nach Andrew Wyeth und Christina Olsen auf so vielen Seiten gewesen, dass ich nicht mehr genau weiß, wo ich das gefunden habe).


    Als die Episode mit den Beinschienen beschrieben wird, musste ich sofort an Forrest Gump denken, aber bei Christina lief es ja nicht so glücklich. Das arme Kind, was müssen das für Schmerzen gewesen sein! Kein Wunder, dass sie die 2. Behandlung verweigert hat. Wobei mich hier sehr gewundert hat, dass ihr Vater nachgegeben und sie nicht zum Arzt geschleppt hat, wo sie schon mal da waren - das hätte ich so nicht erwartet.

    Bei dem Vorfall mit den Beinschienen musste ich an den Film "Hawking" mit Benedict Cumberbatch denken. Dort gibt es eine ähnlich schlimme Szene.
    Mich hat nicht gewundert, dass der Vater nachgegeben hat. Er hätte Christina wohl nur mit Gewalt in die Arztpraxis bekommen und Christina hätte sicherlich mächtig Theater gemacht und keinen Zentimeter nachgegeben. Er will um keinen Preis auffallen, ihr ist das, was andere Menschen davon mitbekommen, egal. In dem Fall hat "der Klügere wohl nachgegeben". Er hat - genau wie seine Frau - erkannt, dass Christinas Willen nur mit Gewalt zu brechen ist. Dass er das nicht getan hat, rechne ich ihm hoch an.


    Christinas engste Bezugsperson (neben ihrem Bruder Al) scheint ihre Großmutter Mammey zu sein. Die wirkt sehr sympathisch und einfühlsam. Ich glaube, für Christina ist sie ein echter Halt und sicherer Hafen in ihrer sonst eher harten Kindheit. Ein einfaches Leben war das damals bestimmt nicht. Ich bin gespannt, wie es weitergeht!

    Was für eine starke Persönlichkeit dieses kleine Mädchen doch ist. Verwunderlich ist das allerdings bei der Großmutter und der Mutter nicht. Beide haben auf ihre Weise großen Einfluss auf das Mädchen. Die Großmutter will ihr Flügel geben, die Mutter Wurzeln. Das ist eigentlich eine sehr schöne Mischung. Beide wollen ihr auf ganz persönliche Weise das Leben auf der Farm, die sie wohl nie verlassen wird, erleichtern.

    So sympathisch und liebevoll ich die Oma übrigens finde, kann ich Christinas Mutter doch sehr, sehr gut verstehen. Für sie waren die von der Großmutter so geliebten Seereisen scheinbar als Kind eine Zeit, in der sie sich nichts mehr gewünscht hat, als ein Zuhause an einem sicheren Ort.

    Die Großmutter hat eine Tochter, von der sie glaubt, dass sie ihr nicht ähnlich ist. Die Tochter hat wiederum eine Tochter, die sich nicht in ihre Vorstellungen pressen lassen will (und kann). Dabei merkt keine von ihnen, wie ähnlich sie sich sind.

    Ich bin so begeistert von dem Buch. Ich muss heute Abend noch ein bisschen lesen.

  • Ich bin auch ganz gut ins Buch gekommen. Christina war mich gleich so sympathisch. Was das wohl für eine Krankheit ist? Auch ich war zuerst bei Kinderlähmung, aber das ist es wohl nicht.


    Die Mutter von Christina ist mir irgendwie fremd, den Vater und Mammey mag ich irgendwie ganz gern. Ich finde es auch gut von John, das er Christina nicht gezwungen hat, wobei ich doch auf die Untersuchung bestanden hätte, denke ich


    Mal schauen was wir im nächsten Abschnitt erfahren:wave

  • Ja, das scheint ein sehr besonderes Buch zu sein - in vieler Hinsicht.

    Zu dem Besonderen der Figuren haben Saiya und bella schon vieles geschrieben, das ich ähnlich empfunden habe.

    Ich mag die Erzählweise, ruhig und intensiv. Die Beschreibungen der Gegend, der Menschen und des damaligen Lebens. Und die vielen lebensklugen Sätze, die so beiläufig eingestreut werden.

    Wie z.B. S. 31, Die Leute haben Leiden aller Art, sagt sie (Mammey), und wenn sie nur ein bisschen Verstand haben, dann verschwenden sie ihre Zeit nicht damit, darüber zu lamentieren....

    Oder diese interessante Anmerkung:

    Die alten Griechen glaubten, in der Kunst Zeuge von Schmerz zu werden, führe dazu, mit dem eigenen Leben zufriedener zu sein......

    Bisher gefällt es mir sehr und ich bin sehr gespannt auf Christina Olsons Geschichte, die sie wem erzählt laut Prolog? Andy?

    Wenn Schicksale auf eine so unaufgeregte Weise erzählt werden berühren sie mich sehr viel mehr als Pathos und ganz große Gefühle.

  • Ich bin auch mit dem ersten Abschnitt durch und die ruhige Erzählweise gefällt mir. Aus der Sicht von Christina wird ihre Lebensgeschichte erzählt.

    Erst wunderte ich mich über den Namen Olson, es hat sich nun geklärt.

    Betsy und Andy sind Sommergäste in Maine.

    Mammey erzählt Christina viel über die Familie und dann die Bezeichnung Muschelzimmer, wie im " Neues Palais " in Potsdam

    Nach dem Martyrium mit den Schienen kann man die Reaktion gut nachvollziehen, dass Christina sich weigert nochmal einen Arzt aufzusuchen. Trotzdem fand ich es komisch, dass der Vater aufgab. Er möchte nicht auffallen. Ich habe keine Ahnung, ob Anfang des 20.Jahrhunderts schon strenge Einreiseregeln galten.



    Interessant fand ich die Vorfahren aus Salem mit dem Namen Hawthorne. Von dem Schriftsteller Nathaniel Hawthorne habe ich :" Der scharlachrote Buchstabe" gelesen.

    Natürlich habe ich gegoogelt nach Andrew Wyeth. Ich habe ja damals die MOMA- Ausstellung (Berlin) besucht. Es wurden viele amerikanische Maler gezeigt, ob dieses Bild dabei war, keine Ahnung.

  • Die Großmutter will ihr Flügel geben, die Mutter Wurzeln. Das ist eigentlich eine sehr schöne Mischung. Beide wollen ihr auf ganz persönliche Weise das Leben auf der Farm, die sie wohl nie verlassen wird, erleichtern.

    So sympathisch und liebevoll ich die Oma übrigens finde, kann ich Christinas Mutter doch sehr, sehr gut verstehen. Für sie waren die von der Großmutter so geliebten Seereisen scheinbar als Kind eine Zeit, in der sie sich nichts mehr gewünscht hat, als ein Zuhause an einem sicheren Ort.


    Das hast du sehr schön ausgedrückt.

    Schade nur, dass die Mutter und die Großmutter einander dabei immer wieder in die Quere kommen. :lache


    Ich fand den Absatz von der Muschel toll, in die man hineingeboren wird, in der man lebt und die einem irgendwann zu klein wird, sodass man sich dann ein größeres Zuhause suchen muss - oder eben damit klarkommen muss, in einer zerbrochenen Muschel zu leben. Diese Erkenntnis würde ich so manchen Eltern / Großeltern wünschen.

  • Das stimmt. Bei der nächsten Ausstellung gab es dann Zeitfenster. Also lernfähig!


    Ich auch: Habe es fertiggebracht, während eines viel zu kurzen New-York-Aufenthalts, wo ich mir meine Zeit (und mein Geld) extrem gut einteilen musste, nichtsahnend an einem späten Freitagnachmittag in Manhattan genau vor die Tür des MOMA zu purzeln. Das stand eigentlich gar nicht auf meinem Programm. Aber dann: Freier Eintritt und KEINE Schlange. Blanker Dussel. :grin Bin zweieinhalb Stunden mit offenem Mund durch die Gemäldeabteilung gehetzt. Aber an den Wyeth erinnere ich mich beim besten Willen nicht. :cry

  • Die Großmutter will ihr Flügel geben, die Mutter Wurzeln.

    Das hast du sehr schön gesagt!

    kann ich Christinas Mutter doch sehr, sehr gut verstehen. Für sie waren die von der Großmutter so geliebten Seereisen scheinbar als Kind eine Zeit, in der sie sich nichts mehr gewünscht hat, als ein Zuhause an einem sicheren Ort.

    Das ist ein guter Gedanke! So hatte ich das noch gar nicht gesehen, aber unter diesem Gesichtspunkt kann man das Verhalten der Mutter eher verstehen.

    Mich hat nicht gewundert, dass der Vater nachgegeben hat.

    Ich hätte nicht erwartet, dass sich ein Vater in der damaligen Zeit so von seiner Tochter auf der Nase herumtanzen lässt - müsste er dann nicht erst recht befürchten, zum Gespött der Leute zu werden, wenn sich das herumspricht? :gruebel

    Aber ich stimme dir zu, Christina hat in der Tat einen sehr starken Willen und das mussten die Eltern wohl akzeptieren. Es hat mich auch gefreut, dass sie Christina nicht weiter zu irgendwelchen Behandlungen gezwungen haben.



    Wenn Schicksale auf eine so unaufgeregte Weise erzählt werden berühren sie mich sehr viel mehr als Pathos und ganz große Gefühle.

    Geht mir ganz genauso! :-)


    LG, Bella

  • Die Einführung ist der Autorin wirklich gut gelungen. Man kann sich die Farm gut vorstellen und fühlt auch gleich mit Christina mit. Außerdem ist der Schreibstil so leichtgängig, dass ich schon wieder weit über diesen Abschnitt hinaus gelesen habe und nun nicht mehr genau weiß, wann ich wo schreiben darf. :/ Von daher schreibe ich lieber im nächsten Abschnitt.

  • Ich muss zugeben, dass ich völlig unbedarft angefangen habe zu lesen und keine Ahnung hatte worum es in der Geschichte eigentlich geht.

    Die Inhaltsbeschreibung hatte ich überhaupt nicht mehr im Kopf, der Schutzumschlag lag in meinem Schlafzimmer und ich saß mit dem Buch auf der Terrasse...


    Das Bild am Anfang des Buches fand ich sofort seltsam berührend - und wusste dabei gar nicht, dass es ein berühmtes Gemälde ist. Ich hielt es doch tatsächlich für eine gelungene Illustration .... :wow

    Auch der Name Wyeth sagte mir bis dato überhaupt nichts. (Ja, ich bin ein Kunstbanause und tue mich mit Malerei sehr schwer und Kunstsusstellungen meide ich stets. Für mich gibt's da nur gefällt mir oder eben -meistens- gefällt mir nicht....)


    Die ersten Seiten fand ich aus diesem Grund erst einmal etwas verwirrend (die Namensgleichheit mit der Autorin hatten mich zuerst auf eine falsche Fährte gelockt). Deshalb habe ich im Buch nach einer Inhaltsangabe o.ä. gesucht und bin auf das Nachwort gestoßen, dass mir dann auf die Sprünge geholfen hat. :grin

  • Ich bin ebenfalls sehr gut in das Buch hinein gekommen bzw. konnte mich sogleich wunderbar einfinden. Das wird so ein Buch für die Seele, hab ich so das Gefühl- ich mag Christina und auch ihre Großmutter schrecklich gerne und bewundere ihren Willen und ihren offenen Geist.

    Und ich mag diesen ruhigen und gleichzeitig so prägnanten Erzählstil ebenfalls sehr, das Haus und die Landschaft werden dadurch unglaublich lebendig- ich höre förmlich das Knarren der Dielen und sehe die Fensterläden vor mir. Ich liebe Geschichten, in denen die Häuser oder der Lebensplatz eine so große Rolle spielen bzw. eine Seele bekommen. Das Muschelzimmer ist doch einfach eine wundervolle Idee!

  • Ich bin auch sehr gut in diese ruhige, intensive Geschichte gekommen. Das Bild am Anfang und den Künstler Wyeth kannte ich nicht. Der anschließende Prolog gab dann einen kleinen Einblick wie das Bild entstanden ist. Das Haus mal Zufluchtsstätte, mal Gefängnis - ich denke es erwartet den Leser eine berührende Geschichte.



    Ja, das scheint ein sehr besonderes Buch zu sein - in vieler Hinsicht.

    Zu dem Besonderen der Figuren haben Saiya und bella schon vieles geschrieben, das ich ähnlich empfunden habe.

    Ich mag die Erzählweise, ruhig und intensiv. Die Beschreibungen der Gegend, der Menschen und des damaligen Lebens. Und die vielen lebensklugen Sätze, die so beiläufig eingestreut werden.

    Wie z.B. S. 31, Die Leute haben Leiden aller Art, sagt sie (Mammey), und wenn sie nur ein bisschen Verstand haben, dann verschwenden sie ihre Zeit nicht damit, darüber zu lamentieren....

    Den Satz von Mammey fand ich auch sehr gut :thumbup:


    Betsy ordne ich jetzt mal als Nachbarsmädchen ein.


    Christina mußte schon sehr viel mitmachen wegen dieser Behinderung, ich denke vor allem an die Beinschienen, die erst ablegt wurden, als die Beine blutig waren. Welche Schmerzen müssen das gewesen sein. Außerdem scheint sie auch Probleme mit den Fingern zu haben. Details weiß man bisher noch nicht. Einen Arztbesuch lehnt Christina kategorisch ab und setzt sich sogar beim Vater damit durch, das hat mich doch verwundert. Aber ich denke ihr Leiden mit diesen Beinschienen war so groß, daß sie das nicht ein weiteres Mal erleben wollte.