Das Haus auf dem Hügel - Cesare Pavese

  • rotpunktverlag, 2018
    ISBN 978-3-85869-782-0


    Kurzbeschreibung:
    Turin, Juni 1943. Nächtliche Luftangriffe der Alliierten bedrohen die Stadt. Wer kann, rettet sich mit Einbruch der Dunkelheit auf die Hügel. Corrado, Lehrer im städtischen Gymnasium und von den anderen ehrfürchtig »Herr Lehrer« genannt, hat sich schon länger dorthin verkrochen. Angezogen vom Gesang der Leute stößt er eines Abends zum Gasthaus Le Fontane: Von hier sieht man die Stadt in Flammen aufgehen, hier wird diskutiert, was werden soll, hier formieren sich die Partisanen.

    Das Haus auf dem Hügel, ein im deutschen Sprachraum noch wenig bekannter Roman Paveses, spielt in der Wirrnis jener dramatischen Sommermonate in Italien und erzählt, wie Corrados Existenz gegen starke innere Widerstände schließlich ganz und gar vom Krieg eingenommen wird. Von Maja Pflugs stimmiger Neuübersetzung ins Heute geholt, ist das Buch eine einzigartige literarische Auseinandersetzung über die Unentrinnbarkeit des Kriegs und die Frage nach dem Sinn von politischem Handeln.


    Über den Autor:
    Cesare Pavese, 1908 geboren, wuchs in Santo Stefano Belbo, Piemont, und in Turin auf. Als er sechs Jahre alt war, starb sein Vater. Nach dem Philologiestudium Übersetzung von englischer und amerikanischer Literatur. 1935 Verbannung nach Kalabrien. 1938 Eintritt in das Verlagshaus Einaudi, Turin; 1943 Übernahme der Leitung des Büros in Rom. Pavese gilt als wichtiger Vertreter des Neorealismo. Zu seinen bekanntesten Büchern zählen neben Der Mond und die Feuer (1950) Die einsamen Frauen (1949) und sein Tagebuch Das Handwerk des Lebens (1952). 1950 erhielt Pavese den Premio Strega. Im August desselben Jahres, auf dem Höhepunkt seines literarischen Erfolgs, nahm er sich in einem Turiner Hotelzimmer das Leben.


    Mein Eindruck:
    Cesare Pavese war eine wichtige Figur in der italienischen Literatur und Das Haus auf dem Hügel ist wirklich große Literatur. Was ein Glück, dass der Roman neu in deutsch übersetzt wurde und die Übersetzerin Maja Pflug hat offenbar gute und sorgfältige Arbeit geleistet. Der Stil aveses wirkt zeitlos und ohne Pathos. Die Handlung ist in den letzten Kriegsjahren in Turin angelegt. Hauptfigur ist der desillusionierte Lehrer Corrado. Er ist zwar klar gegen die Faschisten, aber sein Fatalismus lässt ihn an offenen Widerstand zweifeln. Völlig alleine zieht er sich immer wieder in das Haus auf dem Hügel zurück und versucht sich auch innerlich zu entziehen.


    Hoffnung auf Kriegsende und eine neue Zeit euphorisiert den Protagonisten für kurze Zeit, es entsteht sogar eine Wiederannäherung von mit und seiner Exfreundin Cate. Sie hat einen kleinen jungen, Dino, der vielleicht auch sein Sohn ist. Aber dann kommt die deutsche Wehrmacht.


    Es gibt nicht viele Romane, die so zeitnah versuchten, das Kriegsgeschehen und damit verbundene innere Konflikte zu zeigen. Ich halte den Roman für ein wichtiges und lesenswertes Werk.


    ASIN/ISBN: 3858697826

  • Titel: Das Haus auf dem Hügel

    Autor: Cesare Pavese

    Übersetzt aus dem Italienischen von: Maja Pflug

    Verlag: Rotpunktverlag – Edition Blau

    Erschienen: Februar 2018

    Seitenzahl: 200

    ISBN-10: 9783858697820

    Preis: 24.00 EUR


    Das sagt der Klappentext:

    Turin, Juni 1943. Nächtliche Luftangriffe der Alliierten bedrohen die Stadt. Wer kann, rettet sich mit Einbruch der Dunkelheit auf die Hügel. Auch Corrado, Lehrer im städtischen Gymnasium und von den anderen ehrfürchtig »Professore« genannt, will dort dem Krieg entkommen. Angezogen vom Gesang der Leute stößt er zum Gasthaus Le Fontane: Von hier sieht man die Stadt in Flammen aufgehen, hier wird diskutiert, was werden soll, hier formieren sich die Partisanen. Unter den Leuten auch Cate, eine frühere Liebe Corrados, und Dino, ihr Kind, das vielleicht auch seines ist. Als eines Tages die Meldung vom Waffenstillstand verkündet wird, keimt kurz Hoffnung auf. Aber schnell dringen die Deutschen ins Land und damit fängt alles erst an.


    Der Autor:

    Cesare Pavese, 1908 geboren, wuchs in Santo Stefano Belbo, Piemont, und in Turin auf. Als er sechs Jahre alt war, starb sein Vater. Nach dem Philologiestudium Übersetzung von englischer und amerikanischer Literatur. 1935 Verbannung nach Kalabrien. 1938 Eintritt in das Verlagshaus Einaudi, Turin; 1943 Übernahme der Leitung des Büros in Rom. Pavese gilt als wichtiger Vertreter des Neorealismo. Zu seinen bekanntesten Büchern zählen neben *Der Mond und die Feuer* (1950) *Die einsamen Frauen* (1949) und sein Tagebuch *Das Handwerk des Lebens* (1952). 1950 erhielt Pavese den Premio Strega. Im August desselben Jahres, auf dem Höhepunkt seines literarischen Erfolgs, nahm er sich in einem Turiner Hotelzimmer das Leben.


    Meine Leseeindrücke:

    Dieser Roman gehört zu den weniger bekannten Romanen von Pavese – aber in meinen Augen gehört der zu den besten Romanen dieses Autors. Pavese schreibt ruhig und sachlich, aber auch mit Empathie. Wie bei vielen seiner Romane so ist dieser Roman auch von einer leichten, kaum spürbaren Resignation durchzogen. Und genau das ist es, was den besonderen Reiz seiner Bücher ausmacht.

    »Das Haus auf dem Hügel ist nicht nur ein »Glanzpunkt von Paveses Erzählprosa«, sondern auch literarisches und moralisches Vermächtnis, eine melancholische Erklärung oder Rechtfertigung für den eigenen, zögerlichen Antifaschismus.« - schreibt Franz Haas in der „Neue Zürcher Zeitung“

    Ein sehr lesenswerter Roman von eines Autors, der ohne Frage zu den wichtigsten Autoren der italienischen Literatur gehört.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.