Dann will ich mal ein bisschen zur „Auflösung“ des Sonetts beitragen 🙂
Das Eulentreffen im April hatte mich motiviert, nach längerer Abwesenheit mal wieder in die Rubrik des Schreibwettbewerbs hineinzuschauen. Ende Mai kam dann die spontane Idee, mal wieder mitzumachen. Da ich ein ziemlich fauler Mensch bin, entschied ich mich für die Form des Sonetts, die ich in früheren Jahren ziemlich oft verwendet hatte.
Ziemlich schnell kam die Idee, das Thema einfach mal wegzulassen. Genauer gesagt: Das letzte Wort des Sonetts wegzulassen, das dann jeder, der sich mit Reimen auskennt, sofort identifizieren sollte.
Jetzt fehlte noch der Anfang des Sonetts. Also alles bis auf das letzte Wort.
So entstand das Konzept, das Dichten selbst, die Lyrik zu thematisieren und mit einer Quasi - Niveau - Diskussion einen provokanten, aber durch und durch ironisch gemeinten Akzent zu setzen.
Diese Ironie ist den meisten Leserinnen verborgen geblieben. Natürlich war auch der Verweis auf die Büttenreden ein Wink mit dem Zaunpfahl. Zumindest für solche Eulen, die schon mal bei einem Eulentreffen waren oder von einem gehört haben. Ohne Ironieverdacht kann es natürlich dazu kommen, den Verfasser für total arrogant und hochnäsig zu halten. Was durchaus auch eine zutreffende Annahme sein kann.
Richtig ist, dass mich immer wieder stört, wenn Texte nach dem Sympathiegehalt der Protagonisten bewertet werden. Wenn also jemand prinzipiell Teddybären- und Kleinkindertexte mit Punkten versieht, während Triebtäter und zynische Nachbarn natürlich leer ausgehen, vor allem, wenn Triebtäter und Zyniker auch noch die Erzähler des Textes sind, dann erwacht in mir der Provokateur.
Soweit fürs Erste ... 😉