Schreibwettbewerb April - Juni 2018 - Kommentare

  • Allein

    Aha – ein Teddybär erzählt aus seinem Leben. Gefällt mir das oder doch eher nicht? So ganz schlüssig bin ich mir da noch nicht, was ich davon halten soll, wenn Dingen so viele menschliche Empfindungen zugeschrieben werden. Abgesehen davon finde ich die Geschichte schwer lesbar. Die vielen Eindrücke verwirren mich, das ist für mich zu viel auf einmal.


    Das Gegenteil von Verloren

    Die Geschichte finde ich gut geschrieben, verwirrt mich aber inhaltlich. Von was reden die beiden überhaupt? Was weiß er? Warum ging sie an seine Sachen und warum ist er gleich so ausgeflippt? Für mich bleibt zu viel offen, um wirklich überzeugend zu sein.


    Nie darf ich dich verlieren

    Schöner Text. Sehr rührend. Man könnte natürlich sagen, zu sehr auf die Kleine-Kinder-Tränendüse drückend, aber das ist doch egal. Hauptsache eine unterhaltsame und in dem Fall vor allem gut ausgehende Geschichte.


    30 Jahre

    Hier gleich das glatte Gegenteil des vorherigen Beitrags. Ganz anders, gefällt mir aber auch. Sehr traurig und doch stimmig. Nur Gedanken, keine ausgearbeiteter Text, aber hier passen sie und erzählen eine Geschichte dahinter.


    Real-Man

    Interessanter Text! Sehr gut gefallen mir hier das Augenzwinkern und der Humor, der gerade gegen Ende durchscheint. Anfangs finde ich den Dialog etwas langatmig. Ich bin also hin- und hergerissen, die Idee ist aber auf alle Fälle klasse und ein extra Lob wert!


    Verzückter Moment

    Eine eher traurige Geschichte. Sehr stimmungsvoll, der Text zieht mich als Leser in die Szenerie richtig hinein. Sehr gut beobachtet und hier sieht man deutlich, dass man gar nichts erklären muss, wenn die Szene für sich spricht.


    Seidenfäden

    Bei der Geschichte habe ich mich wirklich gefragt, warum es die Ich-Erzählerin so lange mit Paula ausgehalten hat! Introvertiertheit hin oder her – bei so einer „Freundin“ ist es doch besser, keine zu haben. Das hat mir den Text, der mir ansonsten gut gefällt, leider etwas kaputtgemacht, Paula war für mich dann doch zu negativ, um wirklich stimmig zu erscheinen.


    Voll – Endung?

    die Kunst der Musen schein komplett …? Ja – und weiter? Liebe Autorin dieser Zeilen – du kannst uns doch nicht so jämmerlich hier im Stich lassen! Ja, auch ich will Zeilen, die eben nicht unerwartet enden. Erst heißmachen auf ein schönes Gedicht, und dann im Stichlassen – da fühle ich mich wirklich geleimt.

    Aber super Idee!


    Und nun?

    Ein eigentlich gut geschriebener „Krankheitsbericht“. Gerade die ersten Absätze packen, dann verliert sich die Geschichte leider etwas. So eine richtige „Geschichte“ ist es ja auch nicht und das finde ich schade. Dann hätten für mich diese Empfindungen, die sehr gut nachvollziehbar geschildert wurden, mehr Raum gehabt und wären besser „verpackt“ gewesen.

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021

  • Auch ich habe zwei konkrete Verdachtsbeiträge für Marlowe und Voltaire. ;-)

    Aber ansonsten bin ich ratlos.



    Hier noch meine verspäteten Kurzkommentare:



    Allein

    Der erste Absatz ist etwas ungehobelt (2x 'als' hintereinander, verkomplizierter letzter Satz). Trotzdem kommt dann doch noch Atmosphäre auf.

    Obwohl mir bereits der erste Satz verraten hat, wer und was Ted ist, ist die Geschichte für mich einer der besseren Beiträge.



    Das Gegenteil von Verloren

    Auch ich habe die 'Verloren's gezählt und sogar 12 gefunden. Sorry, aber das ist der totale Overkill. Das muss nicht sein. Es stört den Lesefluss und strapaziert meine Nerven.

    Verwirrt bin ich auch. Wenn mich jemand fragen würde, worum es geht, hätte ich keine Ahnung.

    Wieso ist sie an seine Sachen gegangen? Was versteckt er vor ihr?

    Und warum entschuldigt sie sich dafür, dass sie ihm 'es lieber anders gesagt hätte'? Er ist doch der mit dem Geheimnis, oder? :gruebel

    Auflösung ausdrücklich erbeten. :-)



    Nie darf ich dich verlieren

    Der Beitrag hat mir gut gefallen. Auch wenn es ein Happy End gibt (was ich normalerweise nicht leiden kann). Man kann sich gut in beide reinversetzen und es liest sich sehr flüssig.



    30 Jahre

    Traurig und bedrückend. Hier hat jemand sehr persönliche Sachen verarbeitet. Ich hoffe, der Verfasser bereut es nicht.

    Wortgewand und ehrlich. Mir gefällt's.



    Real-Mann

    Ich liebe Geschichten mit Wortwitz. Und den gibt es hier haufenweise. Hat mir sehr gut gefallen. Besonders die Aussage, dass Lesen Leben und Umwelt rettet. :D



    Verzückter Moment

    Schön beschriebene Momentaufnahme einer gruseligen Erkrankung. Leider nur allzu gut vorstellbar.



    Seidenfäden

    Die Frau regt mich auf. Hoffentlich gibt es so jemanden nicht allzu häufig.

    Da wäre mir auch der Geduldsfaden gerissen.



    Voll - Endung

    Ich mag es nicht, wenn Leute vorgeführt und verspottet werden.

    Auch kommt mir dieser Beitrag wie eine Abrechnung mit den Eulen vor.

    So gar nicht mein Fall, sorry.



    Und nun?

    Kommt mir nur allzu bekannt vor. Menschen, die denken, sie müssen immer funktionieren und sich dann schämen zuzugeben, dass es nicht klappt.

    Der Text ist ziemlich vage gehalten ('zwei Personen', 'ich stimmte der zweiten Person zu'…), darum bin ich auch nicht so recht warm damit geworden.

    Der letzte Absatz gefällt mir.



    Danke an alle für die schöne Runde! :blume

    Viele Grüße
    Inks



    bokmal.gif


    Aktuell: Mai Thi Nguyen-Kim - Komisch, alles chemisch! | Salman Rushdie - Die satanischen Verse

    SuB: 48

  • :freude Gewonnen! Herzlichen Dank denjenigen, die meinen Text mit Punkten versehen haben! :)


    Nach der Punktevergabe zu urteilen scheiden sich an meinem Text anscheinend die Geister: entweder er wird als richtig gut oder gar nicht bewertet. Das ist auch interessant.


    Über einige Eurer Kommentare habe ich mich sehr gefreut. :knuddel

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    Von den vielen Welten, [...] ist die Welt der Bücher die größte. (Hermann Hesse)


    :lesend MZB: Darkover-Universum

  • Gratulation an die Siegerin.

    Herzlichen Dank für Punkte und Kommentare.


    Fragen zu meinem Beitrag - falls welche kommen - werde ich nicht beantworten.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Voltaire

    Danke für die Gratulation :)


    Dein Beitrag spricht ja auch für sich.

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  • Einzelkommentare spare ich mir.

    Nur einige Gedanken, die mir bei diesem Schreibwettbewerb gekommen sind.


    Ich verkenne nicht, dass sich alle Teilnehmer ganz sicher redlich Mühe gegeben haben – trotzdem wirkt auch diese Ausgabe des Schreibwettbewerbs auf mich wie das Ergebnis einer Aufsatz-Deutscharbeit in der Obersekunda.


    Natürlich sind hier keine Literaten am Werk sondern Menschen die offenbar Freude am Schreiben haben, auch wenn sie es vielleicht nicht so toll beherrschen. Aber an erster Stelle steht hier wohl die Freude am Mitmachen, die Freude am eigenen Text und die Freude ggf. auch das eigene Fell über die Ohren gezogen zu bekommen. Wer schreibt und mit dem Geschriebenen an die Öffentlichkeit geht, der braucht schon eine gewisse Portion an guten Nehmerqualitäten.


    Die Beiträge verraten auch eine gewisse Ernsthaftigkeit, ein gewisses Bemühen, vielleicht auch den Wunsch, einmal die eigenen Grenzen aufgezeigt zu bekommen. Da spielt schon eine gewisser „kreativer Masochismus“ mit.


    Doch eines hat mich persönlich ziemlich enttäuscht.


    Der Beitrag mit dem höchsten sprachlichen Niveau, der Beitrag der für mich persönlich literarisch am besten war, der bekam nur wenige Punkte. Ich spreche von dem Gedicht, welches Churchill ins Rennen geschickt hat. Wieso wurde hier die Qualität nicht erkannt? Eine Qualität, die die anderen Beiträge schon in den Schatten stellte.

    „Ist halt Geschmackssache,“ sprach der Affe und biss in die Seife.

    Kann man so sehen – ist aber wohl eine unliterarische Sichtweise.


    Früher war sicher nicht alles besser – aber eines war wirklich besser: Das Niveau des Eulen-Schreibwettbewerbs. Wobei ich nicht verkenne, dass ich auch zu denen gehöre, die dieses Niveau immer fleißig mit nach unten gezogen haben. Aber das wurde dann von anderen Beiträgen wieder aufgefangen.


    Nein, der Eulen-Schreibwettbewerb ist nicht tot – nur hat er sich jetzt in einer Niveau-Nische eingerichtet, die er eigentlich nicht verdient hat.



    (War ursprünglich an falscher Stelle gepostet. Hier sollte er aber nun richtig sein.)

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Der Beitrag mit dem höchsten sprachlichen Niveau, der Beitrag der für mich persönlich literarisch am besten war, der bekam nur wenige Punkte. Ich spreche von dem Gedicht, welches Churchill ins Rennen geschickt hat. Wieso wurde hier die Qualität nicht erkannt? Eine Qualität, die die anderen Beiträge schon in den Schatten stellte.

    Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich die Texte nicht nach literarischen Kriterien bepunkte (was ich mir auch gar nicht zutraue), sondern eher danach, was in mir ein Bild oder Gefühl erzeugt. Und das hängt auch von eigenen Erfahrungen ab. Außerdem ist meine Wertung oft vom Zeitpunkt abhängig, wann ich das lese. Möglicherweise würde ich heute anders abstimmen.

    Mit anderen Worten: Ich wähle nicht die Texte, die ich literarisch für die besten halte, sondern die mich am meisten ansprechen. Und das ist bei mir nicht zwangsläufig identisch, eben stimmungsabhängig.


    Ja und dann kann man nur drei Beiträge auswählen.

  • Ich bewerte die Texte danach, ob sie mich abholen. Gefällt mir der Inhalt, lässt es sich gut lesen, ist es sprachlich ansprechend und könnte ich mir vorstellen, mehr von dem Autor zu lesen? Also eher so, wie ein Lektor die Werke für seinen Verlag auswählt, als wie die Auswahl für den Literaturnobelpreis (das sind auch nicht immer Werke, die Lust auf mehr machen). Mir geht Gefallen vor literarische Qualität, aber dazu stehe ich.


    Und das Gedicht war qualitativ ziemlich gut, aber die Aussage so gar nicht meins, und andere Texte gefielen mir eben besser.

    “You can find magic wherever you look. Sit back and relax all you need is a book." ― Dr. Seuss

  • Und das Gedicht war qualitativ ziemlich gut, aber die Aussage so gar nicht meins, und andere Texte gefielen mir eben besser.

    Das ist spannend. Was ist denn deiner Meinung nach die Aussage des Gedichts? Gedichtinterpretationen haben immer etwas Spekulatives. Und für den Verfasser ist es höchst reizvoll, zu erfahren, was er sich gedacht haben soll 😉

    „Streite niemals mit dummen Leuten. Sie werden dich auf ihr Level runterziehen und dich dort mit Erfahrung schlagen.“ (Mark Twain)

  • Huhu churchill,


    ich persönlich fand dein Gedicht auch qualitativ am besten von allen Texten, hatte aber teilweise Mühe mit dem Inhalt. Was da so neckisch als Gedicht über die Dichtkunst daherkommt, kann m.E. (und damit bin ich hier wohl nicht allein) durchaus so interpretiert werden, dass es nochmal genau in die Kerbe der Niveau-Meckerei von Voltaire haut. Das ist dir gewiss auch bewusst. Ob diese Aussagemöglichkeit nun dein Hauptgedanke bei dem Gedicht war, sei jetzt mal dahingestellt. Aber aus diesem Grund hatte es inhaltlich für mich einfach ein Geschmäckle, das ich nicht mochte.

    Dies gilt übrigens auch für die in ein Haiku verpackte Aufforderung, den Zeigefinger abzuhacken. Ich bin ein schlichtes Gemüt und komme mit so viel (potenziellem) Sarkasmus einfach nicht zurecht. :grin

  • Das ist spannend. Was ist denn deiner Meinung nach die Aussage des Gedichts? Gedichtinterpretationen haben immer etwas Spekulatives. Und für den Verfasser ist es höchst reizvoll, zu erfahren, was er sich gedacht haben soll 😉

    Das hab ich mir jetzt selbst eingebrockt... :lache


    Interpretationen sind, wie schon der Name sagt, nur Versuche eines Lesers, den Inhalt des Werkes zu verstehen und zu deuten. Was wirklich gemeint ist, weiß nur der Autor (böse Zungen hegen auch hier so manchen Zweifel).


    Ich begreife das Gedicht als Kritik an der immer anspruchsloser werdenden Leserschaft, die das leicht als solches zu erkennende sich reimende Gedicht den anderen Formen vorzieht und lieber Büttenreden hört als sich beispielsweise mit Haikus auseinanderzusetzen. Bis hierhin kann ich die Kritik noch nachvollziehen und teilweise auch teilen.


    Dann aber folgt der Zeigefinger:

    "Drum gilt es, geistreich das Niveau zu wahren,

    die Leser weiter mühsam zu erziehen,"

    Hier wird es mir zu belehrend. Es mag ja schade sein, dass der Geschmack eindimensionaler wird und der Anspruch sinkt, aber ich bin dann doch der Meinung, dass jeder lesen soll was ihm gefällt. Das Niveau eines Menschen ist nicht vom Niveau seiner Literatur abhängig, und wer nicht will, muss auch nicht. Erziehung sollte nur da stattfinden, wo es gesellschaftlich notwendig ist, weiteres Wissen sollte nicht als Erziehung sondern als Lernen begriffen werden.


    "Verachten will ich jene großen Scharen,

    die jeden Anspruch fürchten, feige fliehen,"

    Hier wird es dann fast schon beleidigend. Ich verachte niemanden, nur weil er mit Gedichten nicht viel anfangen kann. Es gibt viele Menschen, die mit den Klassikern oder den Nobelpreisträgern nicht viel anfangen können (geht mir oft auch so). Genauso gibt es Menschen, die keine klassische Musik mögen (die liebe ich, wenn die Stimmung passt), keinen Sinn für Ballett oder Theater haben (gerne, wenn es nicht zu modern inszeniert wird), sich fragen, was jemand an Olympia oder Fußball findet oder lieber Marvel als französische Filme schauen. Und ich kann klassische Musik prinzipiell mögen, aber Zwölftonmusik grausig finden.

    Es ist traurig, wenn anspruchsvolles als zu Anstrengend abgetan wird, aber wenn jemand etwas nicht mag, kann ich das akzeptieren. Hauptsache, derjenige hat es zumindest mal versucht. Daher finde ich Verachtung fehl am Platze. Bei dir halte ich das noch für eine literarische Überhöhung, bei Voltaire bin ich mir da nicht so sicher...

    “You can find magic wherever you look. Sit back and relax all you need is a book." ― Dr. Seuss

  • :gruebel Eigentlich verbietet es das Gedicht selber ihm Punkte zu geben, denn wer lässt sich schon gern verachten, weil er Gedichte liebt, die sich reimen. ;)


    ... und ob Verachtung eine niveauvolle Erziehungsgrundlage ist, wage ich zu bezweifeln. :gruebel

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    :lesend MZB: Darkover-Universum

  • ......dass es nochmal genau in die Kerbe der Niveau-Meckerei von Voltaire haut.

    Daher finde ich Verachtung fehl am Platze. Bei dir halte ich das noch für eine literarische Überhöhung, bei Voltaire bin ich mir da nicht so sicher...

    Ist schon interessant. Kritik wird als "Niveau-Meckerei" bezeichnet und von anderer Seite wird einem Verachtung vorgeworfen.


    Da muss man sich wirklich überlegen, ob es überhaupt noch lohnt, hier eine Meinung zu äußern die nicht Mainstream ist.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Voltaire Die Verachtung steht im Gedicht von Churchill, dem Du zwar hohes Niveau bescheinigst, aber Deine möglichen Punkte auch nicht gegeben hast.

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  • Natürlich kann man hier auch eine Meinung äußern, die nicht Mainstream ist, davon lebt ja eine Diskussion. Ich glaube nur, dass das wichtigste ist, dass man die Meinung der anderen akzeptiert und auch bereit ist, Kritik an seiner Meinung zu bekommen, ohne sich persönlich als Mensch angesprochen zu fühlen. Schließlich kennen die meisten sich hier nicht und man kann deswegen nur auf sachlicher Ebene diskutieren und doch stelle ich immer fest, dass man gerade mit einer anderen Meinung sich immer gleich zum Verteidigen gezwungen fühlt.


    Ich kann deine Kritik, Voltaire , am Wettbewerb durchaus verstehen. Andererseits haben wir es hier ja weder mit Autoren zu tun, die Ansprüche auf den Nobelpreis haben (verschärft ausgedrückt), noch mit Literaturkritikern als Bewerter. Eigentlich sind es hier doch lediglich Leser, die Freude am Schreiben haben und Bewerter, die Freude am Lesen haben.

    Nicht umsonst stelle ich fest, dass Nobelpreis- Bücher nicht unbedingt die breite Masse ansprechen (und das ist keine Kritik am Preis, nur eine Feststellung).


    Ich als Teilnehmer (seit ca 1 Jahr erst) kann nur sagen, dass es natürlich etwas von "Schulaufsatz" hat. Schließlich bekommt man 1) ein Thema vorgegeben - und wäre ich wirklich Autor würde ich das ja selbst wählen wollen - und 2) hat man auch noch eine Beschränkung an Wörtern.


    Ich persönlich finde es dann immer spannend, was die anderen aus dem Thema machen und bewerte dann auch nach dem, wie mich der Text anspricht und das kann - wie andere oben gesagt haben - sehr subjektiv sein und ist u.a. abhängig von meinen Gefühlen, meiner Vergangenheit und (vielleicht ist das als Teilnehmer anders) davon, was ich persönlich aus dem Thema gemacht habe, im Vergleich zu anderen (etwas, was komplett in die andere Richtung geht, begeistert dann z.B. durch Kreativität oder enttäuscht, weil ich diesen Aspekt nicht für wichtig erachte).


    So. Das war glaub ich bisher mein längster Beitrag hier ;)

  • Ist schon interessant. Kritik wird als "Niveau-Meckerei" bezeichnet und von anderer Seite wird einem Verachtung vorgeworfen.


    Da muss man sich wirklich überlegen, ob es überhaupt noch lohnt, hier eine Meinung zu äußern die nicht Mainstream ist.

    Kritik ist wichtig und notwendig. Aber meiner Meinung nach (Ergebnis von mehr als 20 Jahren Schulungen für Erwachsene) führt nur konstruktive Kritik wirklich zu Verbesserungen. Reines Kritisieren führt meistens zu Abwehrreaktionen und Verweigerungshaltung. So wirklich Konstruktiv finde ich deine Kritik einfach nicht, es fehlen mir die Vorschläge, wie die Teilnehmer es besser machen könnten. Und eine "keine Punkte von mir weil alles schlecht" Aussage ist auch eher demotivierend.


    Willst du, dass das Niveau sich - aus deiner Sicht - verbessert, indem die Teilnehmer besser werden, willst du dass die Teilnehmer aufgeben, oder willst du einfach deinem Unmut Luft machen? So ganz ist mir deine Intention nicht klar.

    “You can find magic wherever you look. Sit back and relax all you need is a book." ― Dr. Seuss

  • Da ich übers Wochenende verreist war, hatte ich es gerade noch geschafft, das Punkteformular abzuschicken - hier kommen noch meine Gedanken zu den Texten :) Kurz: Alle haben sich sichtbar Mühe gegeben, und alle Texte sind auf ihre Art gelungene Werke. Meine Entscheidung erfolgte daher nicht nach irgendwelchen "handwerklichen" Kriterien, sondern nach dem Gesamteindruck, der während des Lesens bei mir entstand.



    Allein Eine richtig süße Geschichte und eine tolle Idee, aus dieser Perspektive zu schreiben. Zumindest ich konnte die Pointe nicht vorhersehen. 2 P.
    Das Gegenteil von Verloren Hier kam ich beim ersten Lesen ein wenig mit den Perspektiven durcheinander. Trotzdem hat der Text mein Interesse geweckt, was denn vorgefallen ist. Insgesamt war es mir aber doch zu offen, da ich das Gefühl habe, dass zu viele Informationen fehlen.
    Nie darf ich dich verlieren Hier gefallen mir die verschiedenen Ebenene des Themas, und die Dialoge lesen sich sehr flüssig. Eine schöne kleine Alltagsgeschichte. Nur die beiden letzten Sätze finde ich nicht ganz passend zur Situation, ich hätte sie nicht mehr gebraucht.
    30 Jahre Ein rührender Text, der nachdenkliche Gefühle weckt. Traurig, aber schön.
    Real-Mann Von der Grundidee her schon sehr originell, und dabei auch geschliffen geschrieben. Und am Ende eine witzige Pointe. Hat mir sehr gut gefallen! 1 P.
    Verzückter Moment Ein toller Text, der zwar kurz ist, aber so viel aussagt. Und dann am Ende die Wendung, die genau im (für den Text) richtigen Moment kommt. Super! 4 P.
    Seidenfäden Wer kennt sie nicht, Leute dieser Art. Eine schöne kleine Episode, in der sich jemand von einem unangenehmen Menschen emanzipiert.
    Voll - Endung Ein Gedicht zu schreiben ist immer schwierig, daher Hut ab dafür. Ich habe daraus vor allem eine etwas „kulturpessimistische“ Aussage gezogen.
    Und nun? Emotional und gleichzeitig hoffnungsvoll, ein sehr berührender Text.