Jenny Schultz wacht leicht verletzt in einem total finsteren Raum auf. Sie versucht zu begreifen was geschehen ist und auch wie sie hier wegkommt, Dabei stellt sie sich ihrer Vergangenheit.
Das Cover des Buches ist auffällig und gut in Szene gesetzt, auch wenn es meiner Meinung nach nicht perfekt zum vorliegenden Buch passt.
Die Handlung des Buches an sich ist sehr spannend, auch der Wechsel zwischen den Orientierungs- bzw. Befreiungsversuchen und den Erinnerungen der Hauptprotagonistin finde ich eigentlich gut in Szene gesetzt. Allerdings hat das Buch dadurch auch einige Längen, da die Spannung immer wieder stark abdriftet.
Während bis zur Hälfte des Buches Jenny etwas zwielichtig dargestellt wird, ist sie im 2. Teil fast schon eine Heilige. Dieser Authentizitätsbruch ist total unglaubwürdig. Ansonsten war die Beschreibung der Protagonisten und Orte gut gemacht.
Auch die Logik war nicht immer gegeben. Hier einige Beispiele:
- 6 Tage ohne Trinken überlebt man kaum. Jenny hat zusätzlich noch Verletzungen, aber sie meistert das meiste wie ein ausgebildeter Agent oder Militär, obwohl dies natürlich nicht der Fall ist.
- In Kap. 14 fühlt Jenny 5 ungerade Striche. Daraus folgert sie 6 Tage und sucht vergeblich nach einer 7. Markierung. Und es muss ja 6 Markierungen heißen, denn das Buch heißt nicht umsonst "Sechs Tage"!
- In Kap. 15 spürt sie etwas das sich wie Kartoffel anfühlte, anscheinend Frühstückscerealien --> na was nun --> im nächsten Absatz ist nur mehr von den Kartoffeln die Rede.
Auch der Täter war eigentlich für einen geübten Thriller-Leser keine Überraschung. Und das offene Ende dazu...
Dies alles führte leider dazu, dass mich das Buch nicht überzeugen konnte.
Fazit: Gute Idee, aber schlechte Umsetzung. Mehr Schatten als Licht. Leider kann ich keine Lesempfehlung aussprechen und vergebe 3 von 5 Sternen.